Schwertwal imitiert erstmals menschliche Sprache


Madrid (Spanien) – Genau wie ihre Verwandten die Delfine, so sind auch Schwertwale (Orcinus orca) für ihre Intelligenz bekannt. Jetzt berichten Wissenschaftlr jedoch erstmals davon, dass Orcas einzelne menschliche Wörter imitieren können. Auch wenn es sich noch nicht um perfekte Wortlaute handelt, ist dennoch deutlich zu erkennen, was “gemeint” ist. Die Leistung ist umso erstaunlicher, da sich der Vokalapparat der Tier deutlich von dem menschlichen unterscheidet.

Bei den nun im Fachjournal “Proceedings of the Royal Society B” (DOI: 10.1098/rspb.2017.2171) dargelegten Beispielen handele es sich um die “erste wissenschaftliche Demonstration eines Orcas, der menschliche Wörter imitiert, so der Hauptautor der Studie, Jose Abramson von der Universidad Complutense de Madrid.

“Wir erwarten keine perfekte Übereinstimmung, wie wir sie etwa von Papageien kennen”, erläutert Abramson. “Dennoch ist das Ergebnis der Versuche des Schwertwals Wickie von einer sehr hohen Qualität. Besonders, wenn man bedenkt, dass die Vokalanatomie der Tiere sich deutlich von der unsrigen unterscheidet.”

“Selbst für uns Wissenschaftler war es schwierig, unsere Emotionen nicht so auszudrücken wie etwa die Trainer von Wickie im Marineland Aquarium im südfranzösischen Antibes, als der Schwertwal die Worte erfolgreich imitierte.”

Für die Untersuchungen darüber, bis zu welchem Grad Schwertwale in der Lage sind, ihnen fremde Laute zu imitieren, nutzten die Forscher die ausgeprägten Fähigkeiten von Wickie zur Imitation von Gesten und Bewegungen ihrer Trainer.

Nachdem der Schwertwal zunächst darauf trainiert wurde, die Pfeif- und Klicklaute seiner fremder Artgenossen zu imitieren, gingen die Trainer dazu über, von Wickie auch menschliche Laute und Wörter zu erwarten.

Bei den Experimenten mit dem Wort “Hello” (Hallo) imitierte der Schwertwal deutlich zwei Silben mit etwas, dass an ein “l” in der Mitte und ein “o” am Ende erinnert:
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Auch bei den Versuchen mit dem Trainer-Namen “Amy” bedarf es nicht viel Phantasie, um zu verstehen, was gemeint ist:
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Weitere Klangbeispiele:

“One, Two, Three”
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“One, Two”
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Während in den beiden Zähl-Beispielen zwar die Silben deutlich unterschieden werden können, zeigte sich offenbar das Problem der Tiere, Laute zu imitieren, die wir Menschen durch das Herauspressen von Luft mit der Zunge zwischen Zähnen und Lippen erzeugen.

Bye, Bye
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Ah Ah
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Zwar sei die Fähigkeit der Schwertwale zur Imitation noch kein Beleg dafür, dass die Tiere auch den Sinn der imitierten Laute verstehen – und auch die Exprimente waren nicht auf einen Bedeutungsbezug der vorgegebenen Laute ausgelegt – dennoch zeige die Studie einmal mehr, wie intelligent die Tiere seien. “Die Fähigkeit zur Imitation ist immer ein Zeichen von Intelligenz, da sie zeigt, dass die Tiere in der Lage sind, ihnen gestellte Aufgaben zu lösen.”

Die Alternative zur Imitation, etwa das Lernen nach dem Prinzip Versuch und Irrtum, könne in der freien Natur sehr riskant sein: “Man kann beispielsweise an dem Versuch sterben, ob giftige Fische nicht vielleicht doch essbar sind. Wenn man aber von der Erfahrung anderer lernt, ist das wesentlich sicherer”, so Abramson. “Eine der wichtigsten Errungenschaften der Evolution der menschlichen Intelligenz ist die Fähigkeit zum sozialen Lernen, zur Imitation und die Errungenschaft von Kultur.

Wenn wir also eine weitere Art finden, die ebenfalls über diese Fähigkeiten verfügt, so kann man bei dieser Art auch von einem großen Potential an sozialer Flexibilität ausgehen. Umgekehrt erlaubt es diese Fähigkeit einer Art, sich selbst schnell an Veränderungen in seiner Umgebung anzupassen und dadurch die eigenen Überlebenschancen zu verbessern.”

Tatsächlich konnte schon zuvor gezeigt werden, dass Schwertwale auch in der Lage sind, die Laute von Delfinen zu imitieren. Mit Ausnahme von Papageienvögeln, deren Imitationsfähigkeit weithin bekannt ist, war dieses Verhalten bislang nur bei Weißwalen, Delfinen, Seehunden und einem asiatischen Elefanten beobachtet worden.

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