Das Objekt „Oumuamua“ im Detail: ANTRIEB – Laut Avi Loeb bewegt sich „Oumuamua“ erstaunlich schnell durch den Weltraum, ohne von verdampfendem Eis nach vorn getrieben zu werden wie normale Kometen. REFLEKTION – Das ca. 400 Meter lange Objekt reflektiert die Sonne. Seine Oberfläche erinnere „mehr an Metall als an Gestein“. FORM – Im Gegensatz zu bekannten Kometen soll „Oumuamua“ flach und zigarrenförmig sein
Fakt ist: Die meisten Ufos lassen sich als z. B. Satelliten oder Spionageballons erklären. Doch ein geringer Prozentsatz bleibt mysteriös: So filmten US-Navy-Piloten Tic-Tac-förmige Objekte, die bei mehrfacher Schallgeschwindigkeit unmögliche Manöver vollzogen.
US-Navy-Piloten filmten Ufos mit unglaublichen FlugfähigkeitenFoto: DoD/AFP
Handelt es sich bei diesen Objekten um „Spionage-Drohnen“, die Aliens von einem Mutterschiff aus zur Erde geschickt haben?
▶︎ Das halten ein hochrangiger US-Regierungsbeamter und ein Top-Wissenschaftler für möglich! „Ein künstliches interstellares Objekt könnte möglicherweise ein Mutterschiff sein, das viele kleine Sonden während seiner nahen Passage zur Erde freisetzt“, schreiben Sean Kirkpatrick, Direktor des Pentagon-Ufo-Untersuchungsbüros AARO und Avi Loeb, Chef-Astronom der angesehenen Harvard Universität, in einem wissenschaftlichen Papier. Alles andere als Spinnerei über kleine grüne Männchen.
Rätsel um „Oumuamua“
Als Beispiel für so ein mögliches Alien-Mutterschiff nennen Kirkpatrick und Loeb das ca. 400 Meter lange kometenartige Objekt „Oumuamua“, dass bei der Durchquerung unseres Sonnensystems entdeckt worden war.
Bemerkenswert daran: Im Gegensatz zu normalen Kometen scheint „Oumuamua“ sehr flach zu sein, das Sonnenlicht zu reflektieren und sich fortzubewegen, ohne einen Kometenschweif hinter sich herzuziehen.
Laut Loeb erinnert „Oumuamuas“ Oberfläche „mehr an Metall als an Gestein …“
US-UFO-Journalisten veröffentlichen UFO-Bilderserie aus dem Irak
07/03/2023
Lesezeit: ca. 2 Minuten
Eines der veröffentlichten Standbilder. Copyright/Quelle: Corbell&Knapp, weaponizedpodcast.com
Las Vegas (USA) – Die beiden investigativen UFO-Journalisten George Knapp und Jeremy Corbell haben erneut bislang unbekannte UFO-Aufnahmen aus militärischer Quelle veröffentlicht. Wie schon zuvor, so stammen auch die neuen Aufnahmen von einem US-Militäreinsatz im Irak, sollen nun aber ein unidentifiziertes Objekt über Bagdad zeigen.
Wie Corbell und Knapp in ihrem Weaponized-Podcast berichten, handelt es sich um Standbilder aus einem Video aus US-militärischer Quelle und soll am 14. Mai 2022 über Bagdad aufgenommen worden sein. Die Aufnahme selbst sei in keiner Form klassifiziert und stamme auch nicht aus einem klassifizierten offiziellen Dokument. Auch handele es sich um eine Aufnahme, die bislang noch nicht der US-UFO/UAP-Untersuchungsbehörde AARO (All-domain Anomaly Research Office; … oder einer anderen US-Stelle vorgelegt wurde. Dennoch würde die Aufnahme offiziell als UAP geführt.
Bei den Aufnahmen handelt es sich um Standbilder aus einem FLIR-Wärmebild-Video, die offenbar aus der Luft nach unten oder perspektivisch schräg in den Landschaftsraum gefilmt wurden und ein langes, zylindrisches Objekt zeigen, dass den Bildausschnitt von links nach rechts durchfliegt. Da es sich um Wärmebildaufnahmen im White-Hot-Modus (WHT) handelt, ist das nahezu schwarz abgebildete Objekt kälter als seine Hintergrundumgebung ist.
Die Bilder in Serie. Copyright/Quelle: Corbell&Knapp, weaponizedpodcast.com
Während die dünne zylindrische Form des Objekts zunächst an eine Rakete denken lässt, weist das Wärmebild jedoch keine dafür ebenso notwendigen wie charakteristische Wärme-Hitzesignaturen aus, die von einem solchen Antrieb erzeugt werden würden. Zudem stehe – hier müssen wir den Aussagen Corbells vertrauen – das Objekt unter „intelligenter Steuerung“, doch handele es sich ausdrücklich nicht um bekanntes US-Inventar oder eine bekannte Technologie eines anderen Landes. Um was für eine Form von Antrieb es sich also handeln soll, sei völlig unklar.
Ein weiterer interessanter Aspekt der Aufnahme ist eine Art „Spur“, die das Objekt zu hinterlassen scheint. Hierbei handelt es sich allerdings nicht um eine klassische Wärmesignatur. Corbell spekuliert, dass es sich um ein digitales Artefakt handelt, sozusagen ein digitales Echo des Objekts handelt, das dann so also nur in der Aufnahme selbst entstand und nicht Teil der natürlichen Umgebungssignatur war.
Bis zur Veröffentlichung lag jedoch noch keine Authentifizierung der Aufnahme durch das US-Verteidigungsministerium vor. Nicht zuletzt deshalb hoffen die beiden Journalisten, dass die UFO-Gemeinde zur Identifizierung des Objekts beitragen kann und sehen sich so auch als Unterstützer der US-UFO-Behörde (AARO), nicht nur bei deren Arbeit, sondern auch in deren immer wieder angekündigtem Bemühen um möglichst große Transparenz.
Blick in den neu entdeckten Korridor im Innern der Großen Pyramide von Gizeh. Copyright/Quelle: ScanPyramids.com
Kairo (Ägypten) – Im Rahmen des „ScanPyramids“-Projekts, bei dem die ägyptischen Pyramiden mit hHlfe von Myounen-Scans nach noch unbekannten Hohlräumen durchleuchtet werden, haben Wissenschaftler nun einen bislang unbekannten Korridor ganz in der Nähe des Haupteingangs der Großen, sog. Cheops-Pyramide gefunden.
Wie das ägyptische Altertumsministerium am Donnerstag auf einer Pressekonferenz vor Ort vermeldete, handelt es sich um einen etwa neun Meter langen, vermutlich unvollendeten Korridor. Dieser könnte als statisches Element zum Gewichtsausgleich rund um den sieben Meter entfernten Eingang der Pyramide gedacht gewesen sei, so der Generalsekretär der ägyptischen Antikenverwaltung Mustafa Waziri gegenüber den anwesenden Journalisten.
Hintergrund Bei Myonen handelt es sich um kosmische Teilchen, die in der oberen Erdatmosphäre durch die Kollision von kosmischen Strahlen und Atomkernen in der Atmosphäre entstehen. Diese reisen mit annähernder Lichtgeschwindigkeit und einer konstanten Fallrate von 10.000 pro Quadratmeter und Minute in Richtung Erdoberfläche.
Schaubild zum Einsatz der Myonen-Tomografie Quelle: scanpyramids.org
Ähnlich wie es mit Hilfe von Röntgenstrahlen möglich ist, das Skelett von Lebewesen im Körper sichtbar zu machen, so durchdringen Myonen vergleichsweise einfach jegliche Art von Strukturen – sogar festes Gestein, wie etwa massiver Fels Berge oder Bauten. Werden entsprechenden Detektoren am richtigen Ort platziert (in den Pyramiden sollte dies unterhalb der vermuteten, noch unbekannten Kammern sein) so können darüberliegende Hohlräume und damit Kammern und Gänge im Innern der Pyramiden abgebildet werden, da diese von den Myonen einfacher durchdrungen werden können, als dichtere Teile einer Struktur, durch die die Elementarteilchen absorbiert und abgeschirmt werden.
Das Vorhandensein des Korridors wurde des Weiteren mit Radar- und Ultraschalluntersuchungen, sowie mit Hilfe einer Endoskop-Kamera japanischer Forscher bestätigt. Weitere Scans sollen zukünftig zeigen, was sich rund um oder sogar am Ende des Korridors befindet.
Zwillinge: Das Bild links zeigt einen Landschaftsausschnitt aus dem Jezero-Krater auf dem Mars, dem aktuellen Einsatzort des NASA-Rovers Perseverance. Das Bild rechts zeigt eine Ansicht aus der Atacama-Wüste in Chile. Copyright: Mars: NASA/JPL-Caltech; Atacama: Armando Azua-Bustos
Ithaca (USA) – Derzeit suchen gleich zwei NASA-Rover nach Spuren einstigem (oder sogar heute noch aktivem) Leben auf dem Roten Planeten. Eine aktuelle Studie kommt nun jedoch zu der Einschätzung, dass es wesentlich sensiblere Instrumente als jene der Rover „Curiosity“ und „Perseverance“ braucht, um altes Leben auf dem Mars ausfindig machen zu können. Selbst die Instrumente des nächsten Mars-Rovers müssten für diese Aufgabe wesentlich verbessert werden.
Wie das Team um Armando Azua-Bustos vom Centro de Astrobiologica (CAB) in Madrid und Alberto Fairén ebenfalls vom CAB und derzeit Gastwissenschaftler an der Cornell University aktuell im Fachjournal „Nature Communications“ (DOI: 10.1038/s41467-023-36172-1 https://www.nature.com/articles/s41467-023-36172-1 ) berichtet, sind selbst die derzeitigen hochmodernsten Instrumente, die zum Sammeln und Analysieren von Beweisen für Leben auf dem Mars in Labors genutzt werden könnten oder an Bord der nächsten Rover-Missionen zum Mars geschickt werden, nicht empfindlich genug, um genaue Einschätzungen vorzunehmen.
Gemeinsam mit Kollegen führte Fairén Tests an Sedimentgestein im Red-Stone-Delta in der Atacama-Wüste im Nordwesten Chiles durch, einem seit rund 150 Millionen Jahren ausgetrockneten Flussdelta der ältesten und trockensten Wüste der Erde.
Die Wüstenregion gilt als geologisches Gegenstück zum Mars und entstand vermutlich ähnlich wie die Formationen im Mars-Krater, in dem der NASA-Rover „Perseverance“ nach Lebenszeichen sucht. Im Atacama-Sandstein finden sich Tonmineral-Schichten, Gipse und Salze, die einst in Gegenwart von Wasser entstanden sein müssen – ähnlich wie im Jezero auf dem Mars. Zudem fällt auch in der Atacama kein Regen – das spärlich vorhandene Wasser fällt hier lediglich in Form von sich in den Nächten niederschlagender Luftfeuchtigkeit an.
Für ihre Studie nutzten die Wissenschaftler vier Instrumente, die derzeit auch auf dem Mars im Einsatz sind oder in Kürze dort eingesetzt werden sollen. Das Ergebnis: Zwar beinhalteten die so untersuchten Atacama-Proben Mikroorganismen, doch war es schwer, diese selbst mit irdischen Laborbedingungen überhaupt nachweisen, geschweige denn genau bestimmen zu können. Die Forschenden sprechen von einem „dunklen Mikrobiom“ und meinen damit eine Mischung aus Biosignaturen von aktuellen und alten Mikroorganismen, deren genaues Alter und Natur jedoch kaum zu bestimmen sei.
Ganz zu schweigen von den bisherigen Rover-Ausstattungen, die auf diese Weise also leicht Vorhandenes übersehen bzw. nicht erkannt haben könnten, so könnten auch die aktuellen und baldigen Instrumente auf dem Mars nicht sensibel genug sein, um ihre eigentliche Aufgabe zu erfüllen: „Insbesondere die Möglichkeit, bei der Suche nach Leben auf dem Mars falsche oder negative Ergebnisse zu erhalten, unterstreicht die Notwendigkeit leistungsfähigerer Werkzeuge“, so Azua-Bustos.
Entweder müssten also komplexere Instrumente zum rund 53 Millionen Kilometer fernen Mars oder Proben vom Roten Planeten zurück zur Erde gebracht werden, um so „schlüssig zu klären, ob jemals Leben auf dem Mars existiert hat“, so die Forschenden.
„Man muss sich also entscheiden, ob es vorteilhafter ist, eine begrenzte Analysefähigkeit auf der Marsoberfläche zu haben, um eine Vielzahl von Proben zu untersuchen oder nur begrenzte Proben zu haben, die mit der großen Vielfalt modernster Technologien hier auf der Erde analysiert werden können.“
Derzeit arbeitet die NASA mit der europäischen Weltraumorganisation ESA und anderen Ländern zusammen, um geologische Proben vom Mars, die vom Perseverance-Rover gesammelt wurden, sicher zur Erde zu transportieren. 2028 soll dann auch der erste europäische Mars-Rover namens Rosalind Franklin zum Mars starten.
Dieser Rover wird dann einen Bohrer mit der bislang beispiellosen Fähigkeit tragen, bis in eine Tiefe von 2 Metern vorzudringen und so Sedimente erreichen, die besser vor den rauen Bedingungen auf der Marsoberfläche geschützt sind.
„Wenn Biosignaturen in der Tiefe besser erhalten bleiben, was wir erwarten, wird es in diesen tiefen Proben eine größere Fülle und Vielfalt und eine bessere Erhaltung der Biosignaturen geben. Unsere Instrumente im Rover werden daher mehr Chancen haben, sie zu entdecken“, so Fairén.
Entsprechend sollte er auch Instrumente mit sich führen, die eindeutige Ergebnisse erbringen können.
Auf den Spuren von Jahrtausende alten unterirdischen Völkern: Das Vermächtnis der Jahrtausende alten unterirdischen Völkern
Der nun um einige Informationen und Bilder erweiterte Text-Bildband beruht auf der jahrzehntelangen Forschungsgeschichte des renommierten und international bekannten Forscherehepaares Dr. Heinrich und Ingrid Kusch.
In ihrem aktuellen Forschungsprojekt gelang es ihnen, in Österreich Hunderte unterirdische Anlagen und eine steinzeitliche Megalithkultur wiederzuentdecken.
In diesem Rahmen konnten sie nicht nur den Spuren von in Vergessenheit geratenen unterirdischen Völkern in unserer Heimat folgen, sondern auch technische und sensationelle Artefakte einer über 60.000 Jahre alten Fremdkultur bergen, die mit diesem Sachbildband der Öffentlichkeit präsentiert werden.
der Rhythmus, der gleichbleibende zeitliche Abstand…das ist es was mich fasziniert. Weniger was es ist, sondern mehr warum es immer wiederkehrend ist….
Wissenschaftler haben ein unbekanntes, seismisches Signal aus dem Erdinneren entdeckt. Eine Vibration, die exakt alle 26 Sekunden den gesamten Planeten erschüttert. Die Schwingung ist nicht stark genug, dass sie von Menschen gefühlt werden kann.
Der nicht zuletzt durch seine Theorie vom interstellaren Objekt `Oumuamua als außerirdischem technologischen Artefakt bekannt gewordene Harvard-Astronomieprofessor Avi Loeb hat ein neues Projekt ins Auge gefasst. Mit Schwärmen von Kleinstsatelliten (CubeSats) will er gemeinsam mit Kollegen und Partnerfirmen neue Wege in der Erforschung des Sonnensystems einschlagen und dabei auch und gezielt nach Spuren und Artefakten außerirdischer Intelligenz im Sonnensystem suchen. Ziel der „Copernicus Space Corporation“ ist nichts anderes als eine „nächste kopernikanische Revolution“. In diesem Gastbeitrag erläutert Avi Loeb selbst das neue Projekt.
Die nächste kopernikanische Revolution
Nikolaus Kopernikus (1473–1543) leistete Pionierarbeit bei der Erkenntnis, dass sich die Planeten um die Sonne bewegen, und leitete eine wissenschaftliche Revolution ein, die die Vorstellung widerlegte, dass die Erde das Zentrum des Universums ist. Die heliozentrische Idee von Kopernikus war sehr umstritten; dennoch war es der Beginn eines Wandels unserer Weltanschauung.
Kopernikus-Porträt aus dem Holzschnitt in Nicolaus Reusners „Icones“ (1578). Copyright: Gemeinfrei
Später entdeckten wir, dass unsere Sonne nur einer von Hunderten Milliarden Sternen in unserer Milchstraße ist, von denen viele Milliarden mindestens einen bewohnbaren Planeten von der Größe der Erde besitzen. Unser Sonnensystem umkreist das galaktische Zentrum und die Milchstraße bewegt sich durch den Kosmos wie Billionen anderer Galaxien im beobachtbaren Raum des Universums. Diese Einsichten stellen gewaltige Erweiterungen der ursprünglichen kopernikanischen Revolution dar.
Was würde die nächste kopernikanische Revolution mit sich bringen? Am passendsten wäre die Entdeckung außerirdischen Lebens. Ich habe die Bedeutung dieser zukünftigen Revolution in zwei Büchern, die ich 2021 veröffentlicht habe, „Außerirdisch“ und „Life in the Cosmos“ (noch nicht in deutscher Sprache erschienen) sowie in dem Ende August 2023 erscheinenden Buch: „Interstellar“,
ausführlich beschrieben.
Die daraus resultierenden fast zweitausend Interviews und Podcasts, zu denen ich zu diesem Thema eingeladen wurde, brachten einen visionären Besucher auf die Veranda meines Hauses: Den Physiker Frank Laukien, CEO des Unternehmens für wissenschaftliche Instrumente Bruker und Gastwissenschaftler am Harvard Department of Chemistry and Chemical Biology und der Harvard’s Origins of Life-Initiative. Er war von meinen Schriften inspiriert und ermutigte mich, gemeinsam ein verwandtes Forschungsprojekt zu starten. Einen Monat später kündigten wir öffentlich das „Galileo-Projekt“ an, ein wissenschaftliches Suchprogramm für potenzielle astro-archäologische Überreste oder aktive Ausrüstung, die von außerirdischen technologischen Zivilisationen (extraterrestrial technological civilizations, ETCs) hergestellt wurde, falls sie existieren und ihre Überreste mittels wissenschaftlicher Instrumentierung entdeckt werden könnten.
Der Name dieses gemeinnützigen Projekts wurde von Galileo Galileis Vermächtnis inspiriert, Antworten auf grundlegende Fragen zu finden, indem er durch neue Teleskope blickte. Das Projekt ist ergebnisunabhängig. Es stellt eine wissenschaftlich rigorose Suche nach ETC-Artefakten, Überresten, Weltraummüll oder aktiver Ausrüstung in Form von ETC-hergestellten interstellaren Objekten (ISOs) dar, auch wenn diese ETCs inzwischen ausgestorben sein könnten. Zudem beinhaltet das Projekt eine Studie über anomale unidentifizierte Phänomene im Luftraum (unidentified aerial phenomena, UAP). Das Galileo-Projekt hat drei Aktivitätszweige: (1) Konstruktion
neuer Sensorsysteme, um auf die Natur von UAP zu schließen; (2) Gewinnung hochwertiger Teleskopdaten, z.B. mit dem Vera C. Rubin Observatory oder dem Webb-Teleskop (JWST), um anomale ISOs zu entdecken und Weltraummissionen zum Abfangen oder Rendezvous zu entwerfen, die die Natur von anomalen ISOs identifizieren, die nicht bekannten Kometen oder Asteroiden ähneln wie ‘Oumuamua; und (3) die Koordination von Expeditionen zur Untersuchung der Natur interstellarer Meteore mit ungewöhnlichen Eigenschaften wie CNEOS 2014–01–08.
Aber es gibt einen parallelen Aspekt zur nächsten kopernikanischen Revolution, bei dem es um das geht, was die Menschheit tut. Bisher basierte die Weltraumforschung auf einer kleinen Anzahl typischerweise einzigartigen, großen, teuren und oft bemannten Missionen. Alternativ kann der Weltraum von Schwärmen zahlreicher kleiner, billiger, autonomer, potenziell künstlich intelligenter (KI) Sonden erkundet werden. Ein Schwarm von Mini-Sonden könnte viele interessante Orte in der Atmosphäre und auf oder unter der Oberfläche von Planeten oder Monden besuchen, um wichtige wissenschaftliche Informationen abzurufen und nach außerirdischem Leben im Sonnensystem und später in unserer galaktischen Nachbarschaft zu suchen. Letztendlich wird uns die Verschmelzung von Nanotechnologie und synthetischer Biologie in die Lage versetzen, terrestrisches Leben in unserer Galaxie zu säen und das Erbe der Erde und unseres Menschenseins in den Weltraum zu tragen, um es über Milliarden von Jahren zu bewahren.
Dieser Ansatz stellt eine seismische Veränderung dar, wie wir uns dem Weltraum nähern. Daher war dies ein Jahr später die zweite Initiative, die Frank und ich als „Copernicus Space Corporation“ gründeten und die Pionierarbeit für mehrere Paradigmenwechsel in der Weltraumforschung leistete, weg von einzelnen Raumfahrzeugen hin zu zahlreichen autonomen Schwärmen miniaturisierter Sonden im Sonnensystem, einschließlich späterer Phasen von Nanotechnologie, künstlicher Intelligenz (KI) und synthetischer Biologie ermöglichte interstellare Weltraumforschung mit Millionen, Milliarden oder Billionen von Picosonden, wie sie kürzlich von George Church von der Harvard Medical School ins Auge gefasst wurden.
Die Copernicus-Website soll noch vor den Feiertagen, Ende dieser Woche, freigeschaltet werden.
Ich persönlich finde es nicht besonders befriedigend, Traditionen zu stören, aber ein mutiger Standpunkt ist erforderlich, wenn gesunder Menschenverstand nicht alltäglich ist. Frank argumentierte hierzu weise: „Wenn Sie die Erde erforschen wollten, würden Sie eine Sonde hierher schicken? Nein. Denn Sie würden nur ein wenig über einen kleinen Teil davon lernen und sehr wenig über all seine Wälder, Wüsten, Berge und Ozeane preisgeben.“ Und so einigten wir uns darauf, ein neuartiges Weltraumforschungsunternehmen zu gründen, um die nächste kopernikanische Revolution voranzutreiben, bei der es darum geht, eindeutige Beweise und nicht nur nicht schlüssige „Biosignaturen“ von außerirdischem Leben zu finden, zuerst in unserem Sonnensystem und später in unserer Galaxie.
Unser Weltraumunternehmen plant, einen Schwarm von Sonden zu gewünschten Zielen zu schicken, die als unsere Augen und Ohren dienen, wohin wir sie richten, sei es Mond, Mars, Venus, Enceladus, Europa, Titan, Ceres und schließlich der interstellare Raum. Wie sich herausstellt, ist „Interstellar“ zufällig der Titel meines nächsten Buches, das im August 2023 veröffentlicht werden soll. Wir planen, Schwärme von Sensoren zu verwenden, die lokal miteinander und dann über leistungsstärkere umlaufende Hubs mit der Erde kommunizieren, wie sogenannte CubeSats (Kleinstsatelliten von etwa Schuhschachtelgröße).
Unsere Sondenplattform wird ein breites Spektrum an wissenschaftlichen und kommerziellen Anwendungen haben. Erstens könnte es die Mittel für die Cislunar-Infrastruktur zur Positionierung, Navigation, Zeitmessung und Kommunikation bereitstellen, die in einem kürzlich erschienenen strategischen Bericht des Weißen Hauses ins Auge gefasst wurde, um die Kommunikation mit den Mondpolen und der anderen Seite des Mondes zu ermöglichen, – die mit der derzeitigen Kommunikation nicht erreichbar sind Plattformen. Die Sonden könnten auch eine Grundlage für ein globales Positionsbestimmungssystem (GPS) auf dem Mond bilden, wie es um die Erde herum existiert. In der Nähe von Asteroiden würden die Sonden die Identifizierung neuartiger Materialien ermöglichen und Partnern dienen, die daran interessiert sind, sie abzubauen oder zu replizieren.
Miniaturisierte, halbautonome Mini-Fahrzeuge mit KI könnten ein mächtiges Werkzeug bei der Suche nach außerirdischen Mikroben oder den Relikten technologischer Zivilisationen jenseits der Erde sein – sollten diese existieren.
Das Copernicus-Team umfasst Visionäre und Innovatoren mit breitem Fachwissen, das von Astrophysik über Biowissenschaften bis hin zu Robotik und KI reicht. Zu den wichtigsten hochrangigen Mitgliedern gehören George Church – Professor für Genetik an der Harvard Medical School; France Córdova – Präsidentin der Science Philanthropy Alliance und ehemalige Direktorin der NSF; Paul Davies – Professor und Direktor des Beyond Center for Fundamental Concepts in Science an der Arizona State University; Giovanni Fazio — Leitender Physiker, Zentrum für Astrophysik | Harvard & Smithsonian; Zac Manchester – Assistenzprofessor für Robotik an der Carnegie Mellon University und Pionier des ChipSat-Raumfahrzeugs im Grammmaßstab als Gründer des KickSat-Projekts; Garry Nolan – Professor an der medizinischen Fakultät der Stanford University; Dimitar Sasselov – Gründungsdirektor der Harvard’s Origins of Life Initiative; Cumrun Vafa – Professor am Harvard Physics Department; Chris Voigt – ehemaliger SVP des Internationalen Olympischen Komitees; Stephen Wolfram – Schöpfer von Mathematica und CEO von Wolfram; und Pete Worden – Geschäftsführer der Breakthrough Prize Foundation und ehemaliger Direktor von NASA Ames.
Angetrieben von rigoroser Neugierde wird unsere Plattform Tausende, schließlich Millionen von miniaturisierten Raumfahrzeugen einsetzen, die die Grenzen dessen verschieben, was im Weltraum entdeckt werden kann. Unsere Technologien werden die Weltraumforschung demokratisieren und Partnern, Regierungen und Bürgern Antworten auf die wichtigsten Fragen des Universums geben. Wir werden nicht in Raketen-, Start- oder LEO-Technologien investieren, sondern Partnerschaften mit Start- und anderen Organisationen für Weltraummissionen eingehen.
In den kommenden Jahren plant die Copernicus Space Corporation, das Sonnensystem mit Tausenden von miniaturisierten elektromechanischen Geräten zu erforschen und dann ihren Inhalt mit Nanotechnologie, synthetischer Biologie und KI für die interstellare Erforschung und potenzielle galaxienweite Panspermie mit ultralanger Reichweite zu erweitern. Der Himmel ist das Limit.
Mangelnde Neugier und Vorstellungskraft werden uns nicht einschränken.
Wie das internationale Team um Alejandro Suárez Mascareño und Jonay I. González Hernández vom Instituto de Astrofísica de Canarias (IAC) aktuell im Fachjournal „Astronomy & Astrophysics“ (DOI: 10.1051/0004-6361/202244991) berichtet, umkreisen die beiden etwa erdgroßen Planeten ihren Stern innerhalb der sog. habitablen Zone, jener Abstandsregion also, innerhalb derer ein Planet seinen Stern umkreisen muss, damit aufgrund milder Temperaturen flüssiges Wasser – und damit die Grundlage zumindest des irdischen Lebens – existieren kann.
„Das Universum scheint uns zu zeigen, dass erdähnliche Planeten wirklich sehr häufig sind“, erläutert der Astronom. „Gemeinsam mit diesen beiden Planeten kennen wir nun schon 7 erdähnliche Planeten in Systemen relativ nah zu unserem eigenen Sonnensystem.“
Die neu entdeckten Planeten umkreisen den Stern “GJ 1002” etwa 16 Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt. Beide Planeten haben eine ähnliche Masse wie unsere Erde und umkreisen ihren Stern innerhalb dessen „grüner Zone“. Der innere Planet, „GJ 1002b”, braucht dafür etwa 10, sein äußerer Nachbar 21 Tage.
Infografik: Vergleich der relativen Distanzen der beiden neu. Entdeckten Planeten und ihrem Stern um Vergleich zum Sonnensystem. Die „habitablen Zonen“ sind grün markiert (Illu.). Copyright: Alejandro Suárez Mascareño (IAC) / NASA
„Der Stern selbst ist ein Roter Zwerg mit etwa einem Achtel der Masse unserer Sonne. Es ist ein relativ kühlte und lichtschwacher Stern“, erläutert die IAC-Astronomin mit Mitautorin der Studie, Vera María Passegger. „Das bedeutet, dass seine habitable Zone sehr viel dichter um den Stern verläuft als etwa jene unserer Sonne.“
Die Nähe des Systems mache es zu einem idealen Kandidaten für zukünftige Beobachtungen und eine Spektralanalyse eventuell vorhandener Atmosphären, berichten die Forschenden: “Der zukünftige ANDRES-Spektrograf am ELT-Teleskop der Europäischen Südsternwarte (ESO) könnte die Anwesenheit von Sauerstoff in den Atmosphären untersuchen.“
Künstlerische Darstellung der Suche nach intelligenten außerirdischen Signalen im Rahmen der SETI-Initiative “Breakthrough Listen” mit dem MeerKAT-Teleskop-Anlage in Südafrika. Eines der ersten Ziele ist das o.l. abgebildete, uns nächstgelegene Dreifachsternsystem Alpha Centauri (Illu.). Copyright: Danielle Futselaar / Breakthrough Listen / SARAO
Vanderbijlpark (Südafrika) – Im Rahmen ihrer Suche nach Signalen außerirdischer Intelligenzen (Search for Extraterresrial Intelligence, SETI) hat die SETI-Initiative „Breakthrough Listen“ damit begonnen, mit der weltweit größten Radioteleskop-Anlage „MeerKAT“ in Südafrika nach intelligenten Signalen aus dem All zu suchen.
Wie das „Breakthrough Listen“-Team um Dr. Andrew Siemion aktuell auf einer Konferenz des „South African Radio Astronomy Observatory” (SARAO) berichtete, erweitere die Suche mit MeerKAT die Anzahl der bisherigen Ziele um den Faktor 1.000.
Die Breakthrough-Ingenieure, Astronomen und Astronominnen haben in den vergangenen drei Jahren die leistungsfähigsten digitalen Instrumente zur Suche nach Technologie-Signaturen entwickelt und installiert. Auf diese Weise erweitert die MeerKAT-Anlage die bisherigen Bemühungen mit den Green Bank Telescope (GBT) in den USA und dem australischen Parkes Telscope sowie mit weiteren Teleskopen weltweit.
Statt jedoch wie am GBT oder Parkes gewaltige Antennenschüsseln auf Ziele am Himmel auszurichten, beobachtet die MeerKAT-Anlage mit bislang 64 kleineren Antennen einen 50-mal größere Himmelsausschnitt wie mit GBT zugleich. „Ein so großes Sichtfeld beinhaltet in der Regel zeitgleich viele Sterne, die für unsere Suche nach Technosignaturen interessant sind“, erläutert Siemion. „Mit neuen Supercomputern können wir die 64 Antennen so zusammenschalten, dass wir hochauflösende Scans dieser Ziele in exzellenter Sensibilität erstellen können, ohne in die Arbeit anderer Astronomen mit MeerKAT störend einzugreifen.“ Auf diese Weise könne „Breakthrough Listen“ eine der weltweit größten und leistungssträksten Radioteleskopanlagen 24 Stunden lang, 7 Tage die Woche für SETI simultan zu sonstigen astronomischen Beobachtungen nutzen.
“Mit MeerKAT werden wir in der Lage sein, innerhalb von zwei Jahren mehr als eine Million nahe Sterne (nach Signalen) nach Transmittern abzusuchen, die den stärksten Radiosignalen von der Erde entsprechen, wenn sie au seiner Distanz von 250 Lichtjahren beobachtet würden”, erläutert die MeerKAT-Projektwissenschaftlerin Dr. Cherry Ng
Eines der ersten Ziele der SETI-Beobachtungskampagne mit MeerKAT wird unser nächstes Nachbarsystem Alpha Centauri sein. Schon um den dortigen Zwergstern Proxima Centauri sind zwei Planeten bekannt, die diesen innerhalb dessen potentiell lebensfreundlicher (habitablen) Zone umkreisen.
Planet Venus. Copyright: JAXA/ ISAS/ DARTS/ Kevin M. Gill
Boulder (USA) – Die Debatte um den potenziellen Biomarker Phosphin in der Venus-Atmosphäre streiten sich die Verfechter der konservativen Lehrmeinung von einer lebensfeindlichen Venus mit jenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die ergebnisoffen die Indizien und Beweise bewerten und überprüfen wollen, bevor sie Leben in den gemäßigten Wolkenschichten der Venus ausschließen. Ein aktueller Fachartikel stützt nun den letzteren Ansatz.
In ihrem vorab via ArXiv.org veröffentlichten Artikel (und in einer zukünftigen Ausgabe The der „Aerospace MDPI Special Issue “The Search for Signs of Life on Venus: Science Objectives and Mission Designs”) erläutern Carol E. Cleland von der University of Colorado und Paul B. Rimmer von der britischen University of Cambridge, dass sie in der Detektion von mehreren Anomalien in der Venus-Atmosphäre durchaus Belege für bislang unbekannte Prozesse und Systeme sehen, die außerhalb des bisherigen Bildes von der Zusammensetzung der Venus-Atmosphäre anzusiedeln sind.
Konkret untersuchen die beiden Forschenden die Detektion von Ammoniak und Phosphin der Atmosphäre unseres höllischen Nachbarplaneten, geben eine Übersicht über mögliche Interpretationen und Konsequenzen dieser Nachweise und stellen fest: „Diese Anomalien widersprechen der Annahme und dem Glauben, dass die Venus kein Leben beherbergen könnte.“
„In unserem Artikel diskutieren wir zwei von mehreren Anomalien in der Atmosphäre der Venus und zeigen, dass die wissenschaftliche Gemeinschaft auf diese Anomalien in der gleichen Art und Weise reagiert, wie sie auch schon zuvor auf anomale Phänomene reagiert hat – Phänomene, die für das, wofür sie schlussendlich tatsächlich standen, zuvor nicht anerkannt worden waren, die aber danach wichtige wissenschaftliche Entdeckungen vorwegnahmen.“
Hintergrund Phosphin ist ein Molekül aus einem Phosphor- und drei Wasserstoffatomen, die normalerweise nicht zusammenkommen. Es erfordert enorme Energiemengen, beispielsweise in den extremen Umgebungen von Jupiter und Saturn, die Atome mit genügend Kraft zu zerschlagen, um ihre natürliche Abneigung zu überwinden. Tatsächlich wurde Phosphin bereits in den 1970er Jahren in den Atmosphären von Jupiter und Saturn, also von großen Gasplaneten – entdeckt. Wissenschaftler gehen davon aus, dass das Molekül im Innern dieser Gasriesen regelrecht zusammengeballt wurde und, wie Sousa-Silva und Kollegen es beschreiben, “von gewaltigen Konvektions-Stürmen in Planetengröße gewaltsam erzeugt wurde.
Weitere erklären die Autoren: „Wir sind davon überzeugt, dass dieser Umstand ein Hinweis dafür sein kann, dass uns auch diese Venus-Anomalien zu wichtigen neuen Entdeckungen über die planetare Umgebung der Venus und vielleicht sogar über außerirdisches Leben führen könnten.“
Neben der heiß debattierten Entdeckung von Phosphin untersuchen die beiden Autoren und Autorinnen auch den Nachweis von Ammoniak in sowie ein chemisches Ungleichgewicht der Venusatmosphäre als potenzielle Biomarker, also Hinweise für Leben. Auch die Zusammensetzung weist ein entsprechendes chemisches Ungleichgewicht auf. Der Grund: biologisches Leben. Tatsächlich sind einige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Meinung, dass der Nachweis eines solchen chemischen Disequilibrums in der Atmosphäre eines Felsplaneten eines der besten Anzeichen für dortiges Leben wäre.
Konkret geht es zum einen um den beobachteten Abbau von Schwefel und Wasser in den Wolken der Venus, zudem um das merkwürdige Verhalten von Schwefel in der Nähe der Planetenoberfläche und H20 in den Wolken, die Detektion von Sauerstoff, Wasserstoffsulfiden und Methan in den Venus-Wolken, sowie der Nichtnachweis von Sauerstoff oberhalb besagter Wolken und der Abbau von das Carbonylsulfiden unterhalb der Wolken, der Nachweis von schwefelhaltigen Wolken unterhalb der Schwefel-Wolken. Auch die mineralische Zusammensetzung der Oberfläche scheint nicht mit dem Zustand der tieferen Atmosphäre übereinzustimmen.
Statt vermeintlich mit bisherigen Vorstellungen nicht übereinstimmende Ergebnisse zu ignorieren oder in Abrede zu stellen, sollten sie vielmehr mit Interesse kritisch untersucht werden, fordern die Autoren.
Abschließend bemerken Rimmer und Cleland, die tiefgreifenden Auswirkungen, die der Nachweis von Leben als Erklärung für die Venus-Anomalien für unser Verständnis von Leben haben würde: Sollte Leben auf einer höllenartigen Welt die der Venus existieren kann, so könnte es fast überall existieren und selbst der Beweis eines nicht-biologischen Ursprungs der Anomalien wäre ein Gewinn für unser Wissen.
Kopenhagen (Dänemark) – Leben ist bislang nur auf unserem eigenen Heimatplaneten bekannt. Seinen Anfang könnte das Leben jedoch statt auf der Erde auf dem jungen Roten Planeten genommen haben. Zu dieser Vermutung kommt eine aktuelle Studie auf der Grundlage von Analysen von 32 Meteoriten vom Mars.
Wie das Team um Professor Martin Bizzarro von der Universität Kopenhagen aktuell im Fachjournal „Science Advances“ (DOI: 10.1126/sciadv.abp84) berichtet, wurde der junge Mars vor rund 4,5 Milliarden Jahren von eisreichen Asteroiden geradezu bombardiert. Auf diese Weise könnte der Mars zum ersten lebensfreundlichen Ort im Sonnensystem geworden sein.
Laut den Berechnungen der Forschenden um Bizzarro, war der gesamte Mars damals von einem rund 300 bis teilweise sogar 1000 Meter tiefen Wasserozean bedeckt. „Das wasserhaltige Bombardement ereignete sich in den ersten 100 Millionen Jahren der planetaren Evolution des Mars“, so Bizzarro. Ein weiterer interessanter Aspekt sei der, dass diese Asteroiden auch reich an organischen Molekülen wie die für die Bildung von RNA und DNA notwendigen Aminosäuren waren – die Grundlage des uns bekannten Lebens.
Die Ergebnisse der neuen Studie legen nun nahe, dass der frühe Mars wesentlich wasserreicher war selbst als die heutige Erde.
Zur gleichen Zeit ereignete sich auf der jungen Erde eine Katastrophe, die dortigen lebensfreundlichen Bedingungen ein Ende machte, als ein vermutlich Mars-großer Himmelskörper (Theia) mit der Erde kollidierte – ein Zusammenstoß, bei dem allerdings das heutige Erde-Mond-System entstand.
Die untersuchten Mars-Meteoriten stammen aus der einstigen Kruste des Planeten und ermöglichen demnach einen Einblick in die Bedingungen auf dem heute roten Planeten vor mehreren Milliarden Jahren aus der Frühzeit der Entstehung und Entwicklung des Sonnensystems. „Im Gegensatz zur Erde, auf der die Plattentektonik sämtliche Hinweise darauf, was in den vergangenen 500 Millionen Jahren passiert ist, ausgelöscht hat, gibt es diese Bewegungen der Planetenkruste auf dem Mars nicht“, so der Wissenschaftler. „Deshalb haben sich auf dem Mars diese geologischen Aufzeichnungen bis heute erhalten.“
Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser gelten als die Grundbausteine für alles im Universum.
Noch nie hat ein Film diese uralte Weltanschauung so umfangreich und so bildgewaltig eingefangen.
Ausbalancierte Übungen im Qigong-Kurs, eine ausgewogene und gesundheitsbewusste Küche, das harmonische Einrichten der Wohnung nach Feng-Shui-Prinzipien oder die Akupunktur-Behandlung:
All dies basiert auf den Grundsätzen der chinesischen Fünf-Elemente-Lehre, die heute weltweit enorm populär geworden ist. In China ist diese Philosophie schon seit Tausenden von Jahren fester Bestandteil im Leben der Menschen.
Sie wurde aus der Beobachtung der Natur abgeleitet und beschreibt alles, was im Universum existiert, uns Menschen eingeschlossen. Die fünf Elemente Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser gelten demnach als Grundbausteine von allem, sie bedingen einander und gehen ineinander über.
Nichts bleibt, wie es ist, das Leben und die Natur sind in stetigem Wandel. Und wenn sich die Elemente im Einklang befinden, geht es Mensch und Natur gut. Der Dokumentarfilm begibt sich auf die Spur dieses jahrtausendealten Systems. Das Kamerateam trifft Modedesigner, Ärzte, Bauern und Tai-Chi-Meister, deren Leben noch heute tief mit der alten Philosophie verbunden ist.
Noch nie hat ein Film diese uralte Weltanschauung so umfangreich eingefangen. 200 Drehtage am Boden und in der Luft machen den Dokumentarfilm zu einer bildgewaltigen Reise durch alle Jahreszeiten und Klimazonen Chinas – von der Weite und Hitze der Wüste bis zu den langen eisigen Nächten des hohen Nordens.
Dokumentarfilm von Jan Hinrik Drevs (D 2021, 95 Min)
St. Andrews (Großbritannien) – Das Szenario eines Erstkontakts der Menschheit mit einer außerirdischen Intelligenz wurde zwar schon zigfach von Science-Fiction-Autoren, Forschenden und Wissenschaftlern durchgespielt, doch ein konkretes und bindendes Protokoll für das, was unmittelbar nach der Detektion eines intelligenten Signals passieren sollte, gibt es nicht. Internationale Wissenschaftler und Juristen haben sich nun im „SETI Post-Detection Hub“ an der University of St. Andrews zusammengeschlossen, um ein solches Protokoll zu erarbeiten.
„Was tut die Menschheit, wenn wir feststellen, dass wir nicht allein im Kosmos sind?“ Dieser Frage stellen sich Astronomen des britischen „UK SETI Research Network“ (UKSRN) gemeinsam mit Kollegen des „St Andrews Centre for Exoplanet“ und des ebenfalls in St. Andrews ansässigen „Centre for Global Law and Governance“ im Rahmen des neugegründeten „SETI Post-Detection Hub“.
„Wir müssen über den Punkt hinauskommen, an dem wir uns Fragen nach dem Einfluss eines solchen Ereignisses nur hypothetisch stellen und literarisch durchdenken“, erläutern die Forschenden des Projekts. „Wir müssen unser Expertenwissen zudem nicht nur auf die Bewertung von Beweisen für ein solches Szenario konzentrieren, sondern auch nach der sozialen Antwort der Menschheit fragen.“
Die neue Webseite des „SETI Post-Detection Hub„ führt dazu einführend weiter aus: „Seit unzähligen Generationen haben wir uns Leben auf anderen Welten vorgestellt; die Suche nach außerirdischer Intelligenz und ihrer Technologie wird nun schon seit Jahrzehnten betrieben. Unsere eigenen technischen Ressourcen und Möglichkeiten haben sich seither bedeutend verbessert. Damit einhergehend steigen auch die Wahrscheinlichkeiten für eine tatsächliche Detektion. Durch die Entdeckung Tausender Planeten um ferne Sterne in unserer eigenen Heimatgalaxie, aber auch in unserer direkten (kosmischen) Nachbarschaft durch die Erforschung naher Welten wie Mars und Venus und die Suche nach Anzeichen für einstiges und heutiges Leben stieg auch das öffentliche Interesse.
Die potenzielle Entdeckung mikrobischen außerirdischen Lebens wird aber vermutlich andere Bedenken wecken, wie jene, die der Entdeckung von intelligentem Leben folgen. Fest steht: Als Spezies sind wir bislang völlig unvorbereitet für Letzteres. Deshalb ist nun auch die Zeit reif, um über eine Antwort und Reaktion der Menschheit ebenso nachzudenken, wie auch über die Verantwortung, die einer Detektion sowohl von Leben als auch von Intelligenz im All folgen sollte. Wir sollten uns jetzt schon auf diese Möglichkeit vorbereiten, indem wir uns daran machen, die Folgen und Auswirkungen abzuschätzen, Protokolle, Prozedere und Verträge zu entwerfen, die es der Menschheit ermöglichen, verantwortungsvoll zu reagieren.“
Unter der Leitung und Koordination des britischen Computerwissenschaftlers, Mitbegründers und Vorsitzenden des „UK SETI Research Network“, Dr. John Elliott, haben sich in dem neuen Netzwerk neben weiteren Forschenden, Astronomen und Planetenwissenschaftlern auch und gerade Juristen und Rechtswissenschaftler zusammengefunden.
uf Anfrage von Grenzwissenschaft-Aktuell.de (GreWi) erläutert der Hub-Koordinator Dr. John Elliot (s. Abb. l.) die Ziele des Netzwerks über die interne Arbeit hinaus: „Unser Hub wird sich darum bemühen, auch und konkret mit politischen Entscheidungsträgern auf allen Ebenen zusammenzuarbeiten, um dann auch zu möglichst rechtsverbindlichen Entscheidungen zu gelangen.“
Hierbei beziehen sich die Ziele der Forscher aber nicht nur auf Großbritannien: „Wir sehen in der internationalen Ebene das geeignete Forum, um diesen Bereich zu regulieren (z. B. die UN), aber die Mission des Hubs muss natürlich von entsprechenden Maßnahmen in nationalen Systemen begleitet werden. Der Hub befasst sich jedoch nicht nur mit der Regulierung des Post-Detection-Prozesses, sondern auch mit der umfassenderen Frage, wie sich die Menschheit auf den Kontakt in allen seinen erdenklichen Formen und auch auf die mittel- bis langfristigen Folgen des Kontakts vorbereiten sollte.“ Hierzu sei es schlussendlich aber auch wichtig, weltweit zu koordinierten Zielen und Vereinbarungen innerhalb der internationalen SETI-Gemeinschaft zu gelangen.
– Die Webseite des SETI Post-Detection Hub finden Sie HIER
Auf dem Mars gibt es anscheinend ein Müllproblem. Zumindest gibt es aber ein Problem mit mysteriösen Objekten, welche sogar die Mission Mars 2020 beeinträchtigen können. Immer wieder fotografieren sowohl der Rover Perseverance, als auch der Copter Ingenuity seltsame Objekte. Die Ursache dürfte die Absturzstelle der Landefähre sein. Quelle: https://mars.nasa.gov/resources/26695…
Symbolbild: Wasser Copyright: PublicDomainPictures (via Pixabay.com) / Pixabay License
West Lafayette (USA) – Im Innern von Wassertropfen haben US-Wissenschaftler einen Mechanismus zu Entstehung von Peptide-erzeugenden Reaktionen entdeckt. Die Entdeckung löst ein grundlegendes Rätsel der Entstehung des Lebens auf der Erde und vermutlich auch auf anderen Welten.
„Das ist grundsätzlich jene Chemie, die der Herkunft des Lebens selbst zugrunde liegt“, erläutert Professor Graham Cooks von der Purdue University. „Es ist das erste Mal, dass gezeigt werden kann, dass primitive Moleküle spontan Peptide und damit die Bausteine des Lebens im Innern von Tropfen reinen Wasser bilden.“
Es sei diese wasserbasierte Chemie, die zur Entstehung von Proteinen und damit auch zu Leben auf unserer Erde führen. Diese nun entdeckten chemischen Mechanismen könnten zudem auch dazu beitragen, schneller Heilmittel für schwere Krankheiten zu finden.
Wie Cooks Team aktuell im Fachjournal “Proceedings of the National Academy of Sciences” (PNAS; DOI: 10.1073/pnas.2212642119) berichtet, liefere die Entdeckung auch eine Antwort auf das jahrzehntealte Rätsel und die Debatte um die Frage nach der Entstehung des Lebens in unseren Ozeanen.
„Reine Aminosäuren, wie sie unter anderem in Meteoriten auf die junge Erde gelangten, können miteinander zu Peptiden, den Grundbausteinen von Proteinen und damit auch zu Leben reagieren. Allerdings erfordert dieser Vorgang den Verlust eines Wassermoleküls – ein Vorgang, der in wässrigen Umgebungen wie eben Ozeanen eher unwahrscheinlich erschien, da es für die Entstehung von Leben, wie wir es kennen, gerade eben Wasser braucht. Zugleich sah es aber auch so aus, als bräuchte es zugleich auch einen gewissen Abstand vom Wasser. Das war bislang ein Rätsel.“
Jetzt liefern Cooks, Kollegen aber eine erstaunliche Antwort: „Wasser ist nicht überall nass.“ Tatsächlich könne es in jener Randschicht, an der Wassertropfen auf die sonstige Atmosphäre treffen, zu unglaublich schnellen Reaktionen kommen, innerhalb derer Aminosäuren zu den Bausteinen des Lebens verwandelt werden. „Dort, wo etwa Meerwasser in Form von Gischt in die Luft gesprüht, durch Wellen an Land geschlagen werden oder Frischwasser einen Abhang heruntergurgelt, entstehen fruchtbare Umgebungen für die potenzielle Evolution des Lebens“, so der Wissenschaftler.
Die Reaktionsraten innerhalb solcher Wassertropfen hundert bis eine Million mal schneller als jene innerhalb von massigen Lösungen, berichten die Forschenden. Auf diese Weise seien zur Beschleunigung der Reaktionen keine Katalysatoren notwendige, weshalb im Falle der jungen Erde auch die Evolution des Lebens möglich wurde.
„Das Geheimnis davon, wie das Leben auf der Erde entstehen konnte, kann und auch dabei helfen, besser zu verstehen, warum es überhaupt entstand und somit auch unsere Suche nach außerirdischem auf anderen Planeten und Monden unterstützen.“ Ein besseres Verständnis davon, wie Aminosäuren selbst zu Proteinen werden und so die Grundlage für Leben bilden, revolutioniere unser wissenschaftliches Verständnis von der chemischen Synthese. „Es ist zugleich auch die gleiche Chemie, die es uns nun ermöglichen kann, Reaktionen für die Entwicklung wichtiger Medikamente und therapeutischer Ansätze zu beschleunigen.“
Das neue Emblem der National Intelligence Manager for Aviation (NIM-A) im National Aviation Intelligence Integration Office (NAI2O). Copyright: http://www.airdomainintelligence.mil / US. Gov.
Washington (USA) – Im Rahmen des Büros des Direktors der 18 US-Geheimdienste koordiniert der „National Intelligence Manager for Aviation“ (NIM-A) im „National Aviation Intelligence Integration Office“ (NAI2O) jene Geheimdienstangelegenheiten, die den Luftraum betreffen. Nun hat diese Behörde das neue Siegel des NIM-A veröffentlicht – und dieses zeigt erstaunliches: Neben traditionellen Düsenflugzeugen, einer Spionage-Kampfdrohne und einem dreieckigen Hyperjet zeigt das Emblem hervorgehoben auch eindeutig ein UFO in Form einer klassische „fliegende Untertasse“
Anmerkung vorweg: Auf der neuen NIM-A-Webseite finden sich zwei voneinander leicht abweichende Versionen des Logos. Die Reinzeichnung des Siegels finden Sie HIER. Eine weitere, reduziertere Version HIER.
Vergrößertes UFO-Detail im neuen Emblem des National Intelligence Manager for Aviation (NIM-A). Copyright: DoD, US. Gov.
Bislang findet sich auf der Webseite der Behörde zur UFO-Symbolik des neuen Logos keine Erläuterungen und auch die seiteninterne Stichwortsuche erbringt unter den Einträgen „UFO“ oder „UAP“ sowie unter „unidentified“ (unidentifiziert) keine Einträge.
Die Wahl der Signet-Symbolik dürfte jedoch Bezug zu den aktuellen politischen Entwicklungen und dem neuerwachten Interesse an unidentifizierten Flugobjekten (UFOs) und Phänomenen im Luftraum (unidentified aerial phenomena), die nicht zuletzt zur offiziellen Veröffentlichung mehrerer von US-Piloten gefilmter UFO-Videos (…GreWi berichtete 1, 2, 3, 4), der Enthüllung einer einst geheimen UFO-Untersuchungseinheit (AATIP), der Einrichtung eigener UFO-Untersuchungsgruppen, -Büros und -Behörde (UAPTF, AOIMSG, AARO), sowie der Vorlage eines ersten UFO-Berichts der US-Geheimdienste und einer teils öffentlichen und teils geheimen UFO-Anhörung vor dem US-Kongress geführt hat.
Zum Vergleich: Das alte (l.) und das neue Logo (r.) des National Intelligence Manager for Aviation (NIM-A) bzw. des „National Aviation Intelligence Integration Office“ (NAI2O). Copyright: http://www.airdomainintelligence.mil / US. Gov.
Derzeit wird die Position des NIM-A von U.S. Air Force Major General Daniel L. Simpson (s. Abb. l.) ausgefüllt. Tatsächlich wird der National Intelligence Manager for Aviation (NIM-A) im UFO-Bericht der US-Geheimdienste, der am 25. Juni 2021 veröffentlicht wurde (…GreWi berichtete), neben der damals aktiven „Unidentified aerial Phenomena Task Force“ (UAPTF) und dem Büro des Chefs der US-Geheimdienste (Office oft he Director oft he National Intelligence, ODNI) als einer der Hauptautoren genannt – ist also mit den Fragen rund um die UFO-/UAP-Untersuchungen des US-Verteidigungsministeriums und dessen Daten und Materialien bestens vertraut (s. Abb. ff.). Der öffentliche Teil dieses Berichts ist auch im Quellenverzeichnis (Resources) der Webseite verlinkt. Außer dem neuen Logo bleibt dieser Link bis auf Weiteres jedoch die einzige sonstige Referenz der Webseite zum UFO-/UAP-Thema.
UNVERTRAULICH UMFANG UND ANNAHMEN Umfang Dieser vorläufige Bericht wird vom Office of the Director of National Intelligence (ODNI) als Reaktion auf die Bestimmung im Senatsbericht 116. 233, der dem Intelligence Authorization Act (IAA) für das Haushaltsjahr 2021 beiliegt, dass der DNI in Absprache mit dem Verteidigungsminister (SECDEF) eine nachrichtendienstliche Bewertung der Bedrohung durch unidentifizierte Luftphänomene (UAP) und der Fortschritte, die die Unidentified Aerial Phenomena Task Force (UAPTF) des Verteidigungsministeriums beim Verständnis dieser Bedrohung gemacht hat, vorlegen soll. Dieser Bericht gibt den politischen Entscheidungsträgern einen Überblick über die Herausforderungen, die mit der Charakterisierung der potenziellen Bedrohung durch UAP verbunden sind, und stellt gleichzeitig ein Mittel zur Verfügung, um relevante Prozesse, Richtlinien, Technologien und Schulungen für das US-Militär und andere Mitarbeiter der US-Regierung (USG) zu entwickeln, falls und wenn sie auf UAP stoßen, um so die Fähigkeit der Intelligence Community (IC) zu verbessern, die Bedrohung zu verstehen. Der Direktor der UAPTF ist der verantwortliche Beamte für die rechtzeitige Sammlung und Konsolidierung von Daten über UAP. Die in diesem Bericht beschriebenen Daten beschränken sich derzeit in erster Linie auf Meldungen der US-Regierung über Vorfälle, die sich zwischen November 2004 und März 2021 ereignet haben. Die Daten werden weiterhin gesammelt und analysiert. Das ODNI hat diesen Bericht für die Congressional Intelligence and Armed Services Committees erstellt. UAPTF und der ODNI National Intelligence Manager for Aviation verfassten diesen Bericht mit Mput von USD(I&S), DIA, FBI, MO, NSA, AS Force, Army, Navy, Navy/ONI, DARPA, FAA, NOAH, NGA, ODNI/NIM-Emerging and Disruptive Technology, ODNVNational Counterintelligence and Security Center und ODNI/National Intelligence Council.
Hintergrund Die Darstellung des dreieckigen Flugkörpers unterscheidet sich von jener der drei konventionellen Flugzeuge (Großraumjet, Kampfjet und Drohne) dadurch, dass Details farblich hervorgehoben wurden: Am Heck sind zwei Antriebe, Höhenruder und wie gewohnt am vorderen Teil ein Cockpit zu sehen. An für sich wäre das vielleicht nicht verwunderlich, doch fehlen diese Hervorhebungen bei den anderen konventionellen Flugzeugen, obwohl auch diese über diese Merkmale verfügen. Tatsächlich wird auf diese Weise auch der dreieckige Flugkörper trotz unkonventioneller Form auf einen den bekannten Gesetzen der Aerodynamik unterworfenen klassischen Flugkörper reduziert. Es bleibt also ein Flugkörper mit Flügeln, Antrieben, Rudern und Steuereinheit/Cockpit und dies an genau jenen Stellen, an denen diese Merkmale auch vonnöten sind und Sinn machen. Lediglich seine symbolische Flugbahn unterscheidet ihn von den anderen Flugobjekten.
Bei einem derart ausgearbeiteten Logo und Signet scheint ein Zufall eher unwahrscheinlich – tatsächlich zeigt der neue Webauftritt der Behörde, dass auf die grafische Gestaltung und Entwicklung von Symbolen und Piktogrammen und deren Details besonderen Wert gelegt wur
Viel eher scheint hier gezielt ein Hyperschallflugzeug abgebildet zu sein, dass zwar auf der aerodynamischen Grundlage konventioneller Technologie basiert, aber mit neuen Manövrierfähigkeiten ausgestattet ist. Tatsächlich ist die Hyperschall-Technologie auch ein Schwerpunktthema der Arbeit des NIM-A. Konkret dürfte das Piktogramm ein sogenanntes „Hypersonic Glide Vehicle“ (HGV) darstellen, dass in den Essays (1, 2) auf der Webseite über Hyperschall-Technologien (Hypersonic Technologies) als eine sich in der Entwicklung befindliche „Klasse von Waffen“ beschrieben wird, „die in der Atmosphäre fliegt und dabei von ballistischen Raketenstufen auf Hyperschallgeschwindigkeit angetrieben wird“. Das Piktogramm des neuen Logos stimmt in seinen Details mit der grafischen Darstellung eines solchen HGV, hier konkret mit der sog. Avangard (s. Abb. l. l.) in den Essays überein (siehe Abb. l. r.).
Zugleich unterscheidet die neue Webseite auch in der symbolischen Darstellung, Gestaltung und Nutzung dieser Piktogramme deutlich das abgebildete UFO/UAP des Behördensignets von jenen sonstiger unbemannter Flugsysteme und Drohnen (unmanned aerial systems = UAS bzw. unmanned aerial vehicles = UAV). Das UFO-Piktogramm findet sich in der Auflistung und ausführlichen Erläuterung der Kategorien dieser Systeme nicht.
Symbolbild: Meteor (Illu.) Copyright: Bearb: grewi.de mit Material von Pixabay.com (adege) / Pixabay License
Cambridge (USA) – Zwei Harvard-Astronomen haben anhand der Beobachtungsdaten zu Meteoren im CNEOS-Datenkatalog der NASA einen weiteren, den mittlerweile zweiten Meteor ausfindig gemacht, der von außerhalb unseres eigenen Sonnensystems stammt. Wie schon der erste interstellare Meteor – dessen Fragmente Wissenschaftler am Grunde des Pazifiks vor Papua-Neuguinea vermuten und gezielt suchen wollen, – offenbart doch auch der nun entdeckte zweite Meteor interstellarer Herkunft eine ungewöhnlich hohe Materialstärke. Einmal mehr stellt sich die Frage, ob es sich um natürliche oder künstliche Objekte handelt
Wie Prof. Avi Loeb und Amir Siraj von der Harvard University aktuell in einem Fachartikel darlegen, wurde der Meteor mit der Kennnummer „CNEOS 2017–03–09“ am 9. März 2017 registriert und erhält damit auch die Kennung „IM2“ (Interstellar Meteor Nr. 2). Anhand von Flugbahn- und Geschwindigkeitsberechnungen des Objekts zeigte sich, dass dieses ursprünglich von außerhalb unseres eigenen Sonnensystems stammte und sich schneller bewegte als die Fluchtgeschwindigkeit von der Sonne, als er dann aber von unserer Erdatmosphäre wie in einem Fischernetz eingefangen wurde.
Schon anhand des ersten interstellaren Meteors (CNEOS 2014–01–08 bzw. IM1), konnten Loeb um Siraj zeigen, dass sich – wie auch aktuell bei IM2 – um ein etwa ein Meter großes Objekt gehandelt hatte, das zumindest teilweise in der Atmosphäre verglühte.
Dies geschah allerdings relativ tief in der Atmosphäre, wodurch die Wissenschaftler anhand des Luftdruckwiderstands zugleich auf die Materialstärke und Zusammensetzung des Objekts schließen können.
Wie schon bei IM1 beträgt diese Materialstärke auch bei dem nun identifizierten IM2 bei etwa 75 Mega-Pascal (MPa) und übertrifft damit die von bekannten Eisenmeteoriten aus unserem eigenen Sonnensystem, die etwa 50 MPa beträgt, deutlich.
Wir sind nicht allein im Universum – das zeigt Harvard-Professor Avi Loeb in diesem Buch
Avi Loeb ist einer der renommiertesten Astronomen unserer Zeit. Und https://amzn.to/3BJpGZQer ist sich sicher: Wir sind nicht allein im All. Denn Form und Eigenschaften des unbekannten Flugobjekts, das im Oktober 2017 durch unser inneres Sonnensystem schoss, ließen nur eine Erklärung zu: Oumuamua, wie man es nannte, war Alien-Technologie, von einer außerirdischen Zivilisation entwickelt und auf Erkundungsflug.
„Das bedeutet, dass die bislang bekannte Population interstellarer Meteore sich deutlich von jener unseres Sonnensystems unterscheidet“, erläutert Loeb in einem Beitrag zur Entdeckung auf „Medium.com“.
Doch wie ist die ungewöhnliche Materialstärke der interstellaren Objekte zu erklären? Eine mögliche Erklärung sieht der Astrophysiker darin, dass es sich bei diesen Objekten nicht wie bei gewöhnlichen Meteoren bzw. Meteoriten des Sonnensystems nicht um Objekte aus Gesteinen handelt, wie wir sie aus unserem Planetensystem kennen.
Zum einen könnte es sich um eisenreiche „Geschosse“ handeln, die während einer Sternenexplosion erzeugt und ins All katapultiert wurden, erläutert Loeb. Tatsächlich seien die Schockwellen solcher „Geschosse“ durch Beobachtungen im Röntgenbereich der Überreste der Vela-Supernova nachgewiesen worden. Zum anderen könnte die Geschwindigkeit und Materialstärke dieser Objekte aber auch dadurch erklärt werden, dass es sich um künstliche Objekte handelt. „Es könnten auch chemisch angetriebene interstellare Raumsonden oder Teile davon sein, die allerdings bereits vor einer Milliarde Jahren und mehr gestartet wurden. Ebenfalls vorstellbare wäre, dass es ein Mutterschiff gibt, dass Kleinstsatelliten (sog. CubeSats) mit sich führte, die dann in der Nähe von Atmosphären lebensfreundlicher Planeten ausgesetzt wurden und deren Materialstärke absichtlich von jener natürlicher Objekte abweicht.“
Der wahrscheinliche Fundort von CNEOS 2014–01–08 für die erste Expedition des Galileo-Projekts (Illu.). Copyright: Galileo Project
Um Objekte wie IM1 und IM2 besser zu verstehen, brauche es allerdings direkte Materialproben, um diese zu analysieren und ihre Zusammensetzung und Struktur untersuchen zu können, so Loeb weiter. Dazu sollen schon bald Fragmente von IM1 vom Pazifikboden vor Papua-Neuguinea geborgen werden. Die Finanzierung dieser außergewöhnlichen Suche konnte erst kürzlich gesichert werden (…GreWi berichtete) und schon jetzt planen Loeb und Team eine ähnliche Bergungsaktion möglicher Fragmente von IM2, die vor Portugal vermutet werden.
Zu den Bemühungen um eine Bergung der Objekte und der Aussicht, anhand dieser Objekte entweder bislang Unbekanntes über natürliche interstellare Objekte zu erfahren oder sogar ein Stück außerirdischer Technologie zu erhalten, führt Prof. Avi Loeb weiter aus:
„Die Bemühungen, anhand der Anomalien mehr Daten über interstellare Objekte sammeln zu wollen, wurden von selbst ernannten Experten und einigen Bloggern in den sozialen Medien zurückgewiesen. Aber die bei einer einzigen Expedition des Galileo-Projekts zu erwartenden Daten sind mehr als eine Million Tweets wert.
Vor vier Jahrhunderten wurde Galileo Galilei unter Hausarrest gestellt. Das heutige Äquivalent dazu ist es, in den sozialen Medien angegriffen zu werden. Die Erfahrung von Galileo legt nahe, dass sich Intelligenz weder durch Autorität noch durch Beliebtheitswettbewerbe manifestiert, die darauf bestehen, die Antwort im Voraus zu kennen und alternative Meinungen zu unterdrücken. Stattdessen wird Intelligenz von aufgeschlossenen Personen an den Tag gelegt, die nach Beweisen für die Natur des Unbekannten suchen.
Prof. Dr. Avi Loeb ist Leiter des „Galileo-Projekts“ in Harvard, einer systematischen wissenschaftlichen Suche nach Beweisen für außerirdische technologische Artefakte. Loeb ist Gründungsdirektor von Harvards Black Hole Initiative, Direktor des Institute for Theory and Computation am Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics und Vorsitzender des Beirats des Breakthrough Starshot-Projekts. Er ist Autor des Buches „Außerirdisch: Intelligentes Leben jenseits unseres Planeten“
In diesem Sinne zielt das Galileo-Projekt darauf ab, den Ursprung von metergroßen Objekten empirisch zu verstehen, die zäher als Eisen sind und aus dem interstellaren Raum stammen. Diese Suche ist eine große Herausforderung, macht aber Spaß. Wir hoffen, dass unsere kindliche Neugier von wissenschaftlichen Arbeiten und Ergebnissen geleitet und nicht von oberflächlichen Kommentaren passiver Zuschauer unterdrückt wird. Basketballtrainer sagen ihren Teamspielern oft: ‚Behalte den Ball im Auge, nicht das Publikum.‘ Meine umschriebene Empfehlung an das Expeditionsteam lautet: „Behalten Sie den Feuerball im Auge, nicht die sozialen Medien.“
Im Rahmen des „Galilieo Projects“ sucht das Team um den Harvard-
nach Beweisen für außerirdische Intelligenz in Form von UFOs bzw. UAP am Himmel, aber auch im Weltraum. 2014 stürzte ein Objekt in Form eines Meteors in den Pazifik, dessen Flugbahn berechnet und seine Herkunft dadurch außerhalb unseres eigenen Sonnensystems verortet werden konnte. Mit einem großen Magneten will Loeb dieses Objekt nun suchen. Jetzt steht die Finanzierung der ungewöhnlichen Suche am Meeresboden vor Papua-Neuguinea.
„Es gibt wunderbare Neuigkeiten“, berichtet Loeb in einem aktuellen Artikel. „Wir haben die vollen Geldmittel für die Galileo-Projektexpedition zur Suche nach den Fragmenten des ersten interstellaren Meteors (IM1 / CNEOS 2014–01–08) am Grunde des Pazifiks vor Papua-Neuguinea zusammen.“ Wie Loeb weiter berichtet, stammen die Gelder von privaten Spendern, die von der Vision der Suche nach dem Meteor inspiriert worden seien. „Auf diese Weise ist die Expedition vollständig selbst- und privatfinanziert. Es werden also keinerlei Geldmittel von anderen, eventuell öffentlich finanzierten Wissenschaftsprojekten abgezogen“, zeigt sich Loeb mit dem Erfolg seiner Bemühungen um genau diese Form der Finanzierung zufrieden. „Es zeigt sich, dass auch für Forschung in Wirklichkeit Gelder zur Verfügung stehen – wenn nicht staatlich, dann aus privaten Taschen. Forschung ist kein Nullsummen-Spiel, wie das einige selbst ernannte Experten immer wieder gerne behaupten.“
Zum Projekt führt Prof. Loeb bildhaft weiter aus: „Zum Glück haben unsere Geldgeber die Weisheit zu erkennen, dass die Menschheit davon profitieren wird, wenn wir Blumen blühen lassen und sie nicht – wie die vielen Kritiker – alle Blumen, die über das Gras hinauswachsen, beschneiden.““
Hintergrund Bereits 2019 hatten Amir Siraj und Professor Avi Loeb von der Harvard University via ArXiv.org dargelget, dass ein Meteor, der im Januar 2014 als Feuerspur in der Atmosphäre über Papua Neuguinea verglüht war. Während es sich bei ʻOumuamua um ein sehr großes Objekt handelte, war dieser „interstellare Besucher“ mit einem Durchmesser von wenigen Metern vergleichsweise klein – so klein, dass er vermutlich gänzlich in der Erdatmosphäre – als Meteor – verglühte
Der wahrscheinliche Fundort von CNEOS 2014–01–08 für die erste Expedition des Galileo-Projekts (Illu.). Copyright: Galileo Project
Da der Meteor nachweislich interstellaren Ursprungs ist, dürfte er sich – selbst wenn es „nur“ ein Stein und damit ein Teil eines Asteroiden oder Kometen sein sollte – von den bekannten Meteoriten aus unserer eigenen planetarischen Umgebung, dem Sonnensystem, unterscheiden.
„Wie wir in unserem Artikel zur Entdeckung und Nachweis der interstellaren Herkunft des Meteors (der jetzt zur baldigen Veröffentlichung im ‚Astrophysical Journal‘ akzeptiert wurde) zeigen, war ‚IM1‘ schneller als 95 Prozent aller sonnennahen Sterne“, erläutert Loeb und führt dazu weiter aus: „In einem zweiten veröffentlichten Artikel konnten wir dann auch zeigen, dass ‚IM1‘ eine materielle Stärke besitzt, die größer ist als alle 273 Meteore im CNEOS -Katalog. Das macht ihn zu einem echten Ausreißer. Aber um was handelt es sich genau?“
Um diese Frage zu beantworten, planen Loeb und Team, Fragmente von IM1 zu sammeln und ihre Zusammensetzung und Struktur zu untersuchen.
Auf die Frage, um was es sich handelt, gibt es laut Loeb zwei mögliche Antworten: “Entweder ist IM1 natürlicher Herkunft – ein interstellarer Asteroid oder ein sonstiges Fragment eines fernen Stern- bzw. Planetensystems. Oder er ist künstlich – erzeugt durch eine außerirdische technologische Zivilisation.“
Prof. Dr. Avi Loeb ist Leiter des „Galileo-Projekts“ in Harvard, einer systematischen wissenschaftlichen Suche nach Beweisen für außerirdische technologische Artefakte. Loeb ist Gründungsdirektor von Harvards Black Hole Initiative, Direktor des Institute for Theory and Computation am Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics und Vorsitzender des Beirats des Breakthrough Starshot-Projekts. Er ist Autor des Buches „Außerirdisch: Intelligentes Leben jenseits unseres Planeten“
Sollte es sich um ein natürliches Objekt handeln, so könnte es laut Loeb ein Meteorit sein, der etwa durch eine Supernova-Explosion fortgeschleudert wurde. Für den Astrophysiker ist aber auch nicht ausgeschlossen, dass es sich um ein Teil eines Raumschiffs handelt – ähnlich unseres eigenen interstellaren Sonden: „Stellen Sie sich ein Raumschiff wie Voyager 1 & 2, Pioneer 10 & 11 oder New Horizons vor, das auf einen lebensfreundlichen fernen Exoplaneten stürzt und in dessen Atmosphäre größtenteils verglüht. Wissenschaftler auf diesem Planeten würden den dabei entstehenden Meteor vielleicht als normalen Weltraummüll oder natürlichen Meteor betrachten? Wenn sie aber neugierig genug sind, um die Zusammensetzung seiner Fragmente zu untersuchen, würden sie erkennen, dass es sich um Teile eines Objekts künstlicher Herkunft handelt.“
In einer Bodenprobe befinden sich extrem viele organische Moleküle. Mehr als in jeder anderen Probe, die je entnommen wurde.
Bodenproben aus einstigem Mars-Flussbett reich an organischem Material
Im Sediment eines einstigen Flussbettes im Mars-Krater Jezero hat der NASA-Mars-Rover “Perseverance” Proben entnommen, die reich an organischem Material sind und Beweise für einstiges Leben auf dem Roten Planeten liefern könnten.
Wie die NASA gestern auf einer Pressekonferenz berichtete, konnte der Rover an dem als „Wildcat Ridge“ Arbeitsort vier Proben von hoher wissenschaftlicher Qualität entnehmen. Diese sollen mit einer zukünftigen Mission zurück zu Erde gebracht und untersucht werden.
„Das Flussdelta im Krater mit seinen unterschiedlichen Sedimentgesteinen ermöglicht uns ein vielfältiges Verständnis für die Prozesse und geologische Geschichte dieses Ortes, nachdem der Krater entstand“, erläutert der NASA-Projektwissenschaftler Ken Farley vom Caltech.
Eine erste Analyse des Umgebungsgesteins mit dem SHERLOC-Instrument (Scanning Habitable Environments with Raman & Luminescence for Organics & Chemicals) ergab bereits, dass auch in den Proben selbst organische Moleküle zu finden sind, die mit Sulfatmineralien einhergehen, anhand derer Forschende wiederum Rückschlüsse auf die einst wässrige Umgebung zu jener Zeit ziehen können, als diese Mineralien in Wechselwirkung mit Wasser entstanden.
„Vor langer Zeit wurden jener Sand, Schlamm und jene Salze, die heute den Probeentnahmeort „Wildcat Ridge“ ausmachen, unter Bedingungen hier abgelagert, unter denen Leben durchaus hätte gedeihen können“, fügt Farley hinzu. „Die Tatsache, dass organisches Material genau in solchem Sedimentgestein gefunden wurde, von dem auf der Erde bekannt ist, dass es ideal für die Erhaltung von urzeitlichen Fossilien ist, ist eine wichtige Beobachtung.“
Symbolbild: Detailansicht aus Hieronymus Boschs „Flug zum Himmel“ (um 1500). Copyright: Gemeinfrei
Las Vegas (USA) – Drehte sich der erste Essay-Wettbewerb des US-Philanthropen und Raumfahrtunternehmer Robert Bigelow 2021 noch um Beweise für ein den Tod überdauerndes Bewusstsein, so sucht der neue und ebenfalls mit einer Million Dollar Preisgeld dotierte Wettbewerb nun nach konkreten Beweisen für ein „Leben nach dem Tod“.
Ausgelobt wird der Wettbewerb von Bigelows “Institute for Consciousness Studies” (BICS) und das Preisgeld Stufenweise in verschiedenen Kategorien verteilt vergeben. „Es gibt so viele Forscher auf diesem Gebiet, deren Arbeit und Anstrengungen nur selten gewürdigt wurden. Das Thema ist nur selten Massentauglich. Deshalb wollen wir mit Wettbewerb für etwas Aufmerksamkeit sorgen”, so Bigelow.
Hintergrund Das BICS wurde im Juni 2020 vom Luft- und Raumfahrtunternehmer Robert T. Bigelow gegründet, um die Erforschung sowohl des Überlebens des menschlichen Bewusstseins nach dem physischen Tod als auch, basierend auf Daten aus solchen Studien der Natur des Jenseits zu unterstützen. Seit Jahrzehnten unterstützt er auch ernsthafte Untersuchungen des Bewusstseins und der Manifestationen ungewöhnlicher Phänomene, die von der Wissenschaft noch nicht verstanden werden. Trotz faszinierender Beweise sei „die Anzahl der Forschungsgruppen und Finanzmittel, die für die Untersuchung des Überlebens des menschlichen Bewusstseins nach dem Tod aufgewendet werden, in der westlichen Welt erschreckend gering“, so das Institut.
„Obwohl alle 7,8 Milliarden Menschen auf dem Planeten Erde irgendwann sterben werden, wird nur sehr wenig qualitativ hochwertige Forschung zu der vielleicht wichtigsten und grundlegendsten Frage unserer Spezies durchgeführt. Es gibt fast keine bedeutenden Konferenzen oder Symposien zu dieser Frage, die Wissenschaftler, Akademiker und andere Forscher ansprechen könnten.“ Dies liege zum Teil daran, dass solche Forschungen vom aktuellen wissenschaftlichen Paradigma nicht ernst genommen werden. Es ist wahrscheinlich an der Zeit, diesen Ansatz zu beenden. „Wir vom BICS glauben, dass der einzige Weg, dies zu tun, darin besteht, qualifizierte Fachkräfte anzusprechen, die die Fähigkeit haben, Veränderungen herbeizuführen. Ziel von BICS ist es, die Öffentlichkeit und die wissenschaftliche Gemeinschaft für die Bedeutung und Relevanz einer solchen Untersuchung zu sensibilisieren. BICS hofft, einen öffentlichen Dienst anbieten zu können, indem es die Aufmerksamkeit auf dieses grundlegende und zeitlose Thema lenkt und seine Erforschung fördert.
Dabei sollen konkret erneut Beweise für das den körperlichen Tod dauerhaft überlebende menschliche Bewusstsein und konkrete Jenseitskontakte im Fokus der angeforderten Essays und Artikel stehen. Diese sollen zudem bestenfalls neue Erkenntnisse oder gar Durchbrüche auf dem Forschungsgebiet darstellen und konkret auch die eigene, aktive Forschung und Arbeit der Autoren und Autorinnen abbilden.
Hierzu sind sie Teilnehmer vom 1. November 2022 bis zum 1. Januar 2023 aufgefordert, zunächst eine Zusammenfassung einzusenden. Wird diese akzeptiert, haben die Autorinnen und Autoren bis zum 1. April 2023 Zeit, ihre vollständigen und finalen Essays einzureichen. Die Bekanntgabe der Gewinner soll dann im Oktober 2023 stattfinden.
31.08.2022 Der Mars Rover Curiosity hat erneut eine mysteriöse Struktur auf dem Mars fotografiert. Die Felsen sehen aus als wären sie bearbeitet. Ausserdem sehen wir an den Bruchzonen des Felsens rechte Winkel. Vermutlich wurde diese Struktur aber durch Wasser oder Sand verursacht.
Beispiele der als „Phantome“ bezeichneten unidentifizierten Flugobjekte bzw. Phänomene, die in der UAP-Studie des Main Astronomical Observatory der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine beschrieben werden. Copyright: Zhilyaev, Petukhov und Reshetnyk, Arxiv.org 2022
Kiew (Ukraine) – In Folge des neuerwachten internationalen politischen wie wissenschaftlichen Interesses an unidentifizierten Flugobjekten und Phänomenen im Luftraum, hat auch das Main Astronomical Observatory der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine (MAO-NAS) eine eigene und UFO/UAP-Studie ins Leben gerufen und deren erste Ergebnisse sobenen veröffentlicht.
Wie die MAO-NAS-Astronomen Boris Zhilyaev, Vladymyr Petukhov und V. M. Reshetnyk vorab via ArXiv.org berichten, nutzen sie derzeit die Tageslicht-Farbvideokameras zweier Meteor-Beobachtungsstationen, zum einen in Kiew und zum anderen im 120 Kilometer südlich der ukrainischen Hauptstadt gelegenen Dorf Vinarivka. Die UAP-Beobachtungen laufen parallel zu den eigentlichen astronomischen Beobachtungen, mit denen Meteore detektiert werden sollen. „Hierfür haben wir eine besondere Beobachtungstechnologie entwickelt, um UAP-Eigenschaften zu detektieren und zu bewerten“, berichtet das Forscher-Trio.
Basierend auf den so gewonnen Daten, erklären die Astronomen zwei Arten von UFOs bzw. UAP entdeckt zu haben und bezeichnen diese zum einen als „Cosmics“ und zum anderen als „Phantoms“. Hierzu führen sie weiter aus: „Als ‚Cosmics‘ bezeichnen wir leuchtende Objekte, die heller sind als der Himmel im Hintergrund. Als ‚Phantoms‘ (Phantome) bezeichnen wir hingegen dunkle Objekte, die sich bis zu 50 Prozent vom Hintergrund absetzten.“
In ihrem Paper beschreiben die ukrainischen Astronomen eine Vielzahl von UAP/UFOs und erklären dazu weiter: „Wir sehen (diese Objekte) überall und wir beobachten dabei eine bedeutende Anzahl von Objekten, deren Natur nicht eindeutig ist.“
Zu diesen Objekten gehören demnach einzelne Objekte, Gruppen und ganze Geschwader. Anhand ihrer Beobachtungen und Messungen glauben die Forscher bestimmen zu können, dass sich die unidentifizierten Objekte, die sie von bekannten Flugobjekten unterscheiden, „mit Geschwindigkeiten von 3 bis zu 15 Grad pro Sekunde fortbewegen“.
Da die beiden genutzten Observatorien rund 120 Kilometer voneinander entfernt, die Kameras aber synchronisiert sind, gelang den Forschern auch die Detektion eines variablen Objekts auf einer Flughöhe von 1170 Kilometren gelang. „Dieses Objekt blinkt innerhalb eines hundertstell Bruchteils einer Sekunde mit durchschnittlich 20 Hz.“
Einige der „Phantome“ seien derart dunkel bzw. vollständig schwarz, dass sie selbst keinerlei Licht oder sonstige Strahlung absorbieren, berichten Zhilyaev, Petukhov und Reshetnyk.
Die Distanz einiger Objekte wollen die Astronomen anhand farbmetrischer Messungen bestimmt haben. Damit sei es möglich gewesen, die Entfernung einiger der beobachteten „Phantome“ mit 10 bis 12 Kilometern (Höhe?) zu bestimmen. „Entsprechend schätzen wir die Größe dieser Objekte auf 3 bis 12 Meter und ihre Geschwindigkeiten auf bis zu 15 Kilometer pro Sekunde (54.000 km/h).“
Bei dem hier besprochenen Artikel handelt es sich um eine Vorabveröffentlichung, die noch nicht den üblichen wissenschaftlichen Prozess der Expertenbegutachtung und -kritik (Peer Review) durchlaufen hat. Mit Bekanntwerden des Papers haben sich auch schon erste Kritiker zu Wort gemeldet. Diese Hinterfragen zum einen die Aussagekraft der angewandt Entfernungsbestimmung (farbmetrische Analyse) und verweisen anhand der Aufnahmen der dunklen „Phantome“ auf Ähnlichkeiten zu Abbildungen von dicht vor vergleichbaren Kameras vorbeifliegenden Insekten oder Vögeln. Es bleibt also abzuwarten, ob das Paper, die Methodik und darauf basierenden Schlussfolgerungen der Astronomen einer ergebnisoffenen kritischen Prüfung und Debatte standhalten.
Künstlerische Darstellung des Exoplaneten TOI-1452 b (Illu.). Copyright: Benoit Gougeon, Université de Montréal
Montreal (Kanada) – Ein Team internationaler Astronomen hat einen nur knapp 100 Lichtjahre entfernen Planeten im Sternbild Draco entdeckt, von dem sie vermuten, dass es sich um eine erdgroße und vollständig von Wasser bedeckte Welt handeln könnte. Ein ideales Ziel für das neue Weltraumteleskop James Webb.
Wie das Team um dem Doktoranden Charles Cadieux und Prof. René Doyon von der Université de Montréal aktuell im „The Astronomical Journal“ (DOI: 10.3847/1538-3881/ac7cea) berichtet, umkreist der Planet den größten von von zwei Zwergsternen eines Doppelsternsystems innerhalb dessen habitabler Zone und ist nur geringfügig größer als unsere Erde. Die Astronomen vermuten, dass es sich um einen Ozean-Planeten handelt.
Entdeckt wurden erste Hinweise auf den Planeten um den Stern „TOI-1452“ mit dem NASA-Weltraumteleskop „TESS“. Die beiden Sterne umkreisen einander mit einer Distanz von 97 astronomischen Einheiten (1 AE = Abstand zwischen Erde und Sonne).
Die Forschenden um Doyon vermuten, dass es sich bei „TOI-1452 b” zwar grundsätzlich um einen Felsplaneten handelt. Allerdings legen die ermittelten Werte zu seinem Radius, seiner Masse und dichte nahe, dass der Planet vollständig von Wasser bedeckt ist.
Künstlerische Darstellung der vermuteten Oberfläche des Planeten “TOI-1452 b” (Illu.). Copyright: Benoit Gougeon, Université de Montréal
“TOI-1452 b ist einer der besten Kandidaten für einen Ozean-Planeten, die wir bislang kennen”, erläutert Cadieux und führt dazu weiter aus: „Sein Radius und seine Masse legen nahe, dass seine Dichte geringer ist als die, wie wir sie von einem erdähnlichen Felsplaneten erwarten.“
Die Planetenwissenschaftlerinnen Mykhaylo Plotnykov and Diana Valencia von der University of Toronto haben den Planeten anhand der bekannten Daten modelliert und vermuten, dass seine Masse zu 30 Prozent aus Wasser besteht. Auf diese Weise gleicht er wohl eher Ozean-Monden unseres Sonnensystems wie die Jupitermonde Ganymede und Callisto oder den Saturnmonden Titan und Enceladus als unserer Erde.
Mit einer Distanz von gerade einmal knapp 100 Lichtjahren ist „TOI-1452 b” ein nahezu perfekter Kandidat für weitere Beobachtungen und Analysen mit dem neuen James Webb Weltraumteleskop (JWST). „Er gehört zu den wenigen bekannten gemäßigt temperierten Exoplaneten, deren Eigenschaften mit unserer Vorstellung von einem Ozean-Planeten übereinstimmt und er ist nahe genug, um mit Webb seine Atmosphäre analysieren zu können“, berichten die Forschenden. „Zudem befindet er sich glücklicherweise sogar in einer Himmelsregion, in der er das ganze Jahr über mit dem JWST beobachtet werden kann. Nicht zuletzt aus diesem Grund haben die Astronomen schon jetzt Beobachtungszeit mit Webb für Analysen ihren Planeten beantragt.
Der Planet im Jupiter im Visier des James Webb Space Teleskops. (Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen. Copyright: NASA, ESA, CSA, Jupiter ERS Team; image processing by Ricardo Hueso (UPV/EHU) and Judy Schmidt
Washington (USA) – Das neue Weltraumteleskop James Webb hat erneut den Gasplaneten Jupiter ins Visier genommen und zeigt den Planeten in einer faszinierenden Ansicht im Infrarot. Neben zwei Monden und dem sonst kaum sichtbaren hauchdünnen Gürtel zeigt die Aufnahmen auch Polarlichter über den Polen des Gasriesen. Von den Aufnahmen erhoffen sich Astronomen und Astronominnen weitere Aufschlüsse über das Innenleben des Planeten.
„Um ehrlich zu sein, hatten wir nicht wirklich erwartet, dass die Aufnahme so gut wird“, kommentiert die Planetenwissenschaftlerin Professor Imke de Patervon der University of California, Berkeley. De Pater leitete gemeinsam mit Professor Thierry Fouchet vom (JWST).
Es sei wirklich bemerkenswert, welche Details auf Jupiter aus den Aufnahmen hervorgehen: Neben berühmten Wolkenbändern und Stürmen des Jupiter zeigt dir Aufnahmen auch dessen nur wenig bekanntes dünnes Ringsystem, zwei winzigen Monde, Polarlichter und sogar ferne Galaxien im Hintergrund.
Die beiden Bilder stammen von der Nahinfrarotkamera (NIRCam) des Teleskops, die über drei spezialisierte Infrarotfilter verfügt, die Details des Planeten zeigen. Da Infrarotlicht für das menschliche Auge unsichtbar ist, wurde das Licht dem sichtbaren Spektrum zugeordnet. Im Allgemeinen erscheinen die längsten Wellenlängen röter und die kürzesten Wellenlängen blauer. Die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen arbeiteten mit der freien Forscherin Judy Schmidt zusammen, um die Webb-Daten in die Bilder zu übertragen.
In der eigenständigen Ansicht von Jupiter (siehe Titelabbildung o.), die aus einer Zusammensetzung mehrerer Bilder des JWST erstellt wurde, erstrecken sich Polarlichter bis in große Höhen über dem Nord- und Südpol des Jupiter, berichtet die NASA und führt dazu weiter aus: „Die Polarlichter leuchten in einem Filter, der röteren Farben zugeordnet ist, wodurch auch Licht hervorgehoben wird, das von unteren Wolken und oberen Dunst reflektiert wird. Ein anderer Filter, der Gelb und Grün zugeordnet ist, zeigt Schleier, die um den Nord- und Südpol wirbeln. Ein dritter Filter, der Blau zugeordnet ist, zeigt Licht, das von einer tieferen Hauptwolke reflektiert wird.“
Der Große Rote Fleck, ein berühmter (sonst roter) Sturm, der so groß ist, dass er die Erde verschlingen könnte, erscheint in diesen Ansichten weiß, ebenso wie andere Wolken, weil sie viel Sonnenlicht reflektieren.
„Die Helligkeit hier weist auf eine große Höhe hin – der Große Rote Fleck weist also ebenso wie die Äquatorregion Höhenschleier auf“, sagte Heidi Hammel, interdisziplinäre Webb-Wissenschaftlerin für Sonnensystembeobachtungen und Vizepräsidentin für Wissenschaft bei AURA. „Die zahlreichen hellen weißen ‚Flecken‘ und ‚Streifen‘ sind wahrscheinlich sehr hoch gelegene Wolkendecken von kondensierten Konvektionsstürmen.“ Im Gegensatz dazu weisen dunkle Bänder nördlich der Äquatorregion nur eine geringe Wolkendecke auf.
Planet im Jupiter i
Die Weitfeld-Aufnahme offenbart noch weitere Details des Planeten und des fernen Hintergrunds. (Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.) Copyright: NASA, ESA, CSA, Jupiter ERS Team; image processing by Ricardo Hueso (UPV/EHU) and Judy Schmidt
In der obigen Weitfeld-Ansicht zeigt die JWST-Aufnahme den Jupiter mit seinen schwachen Ringen, die millionenfach schwächer sind als der Planet, und zwei winzige Monde namens Amalthea und Adrastea. Die verschwommenen Flecken im unteren Hintergrund sind wahrscheinlich Galaxien.
Copyright: NASA, ESA, CSA, Jupiter ERS Team; image processing by Ricardo Hueso (UPV/EHU) and Judy Schmidt
„Dieses eine Bild fasst die Wissenschaft unseres Jupiter-Systemprogramms zusammen, das die Dynamik und Chemie des Jupiters selbst, seiner Ringe und seines Satellitensystems untersucht“, erläutert Fouchet. Forschende haben bereits damit begonnen, die Webb-Daten zu analysieren, um neue wissenschaftliche Ergebnisse über den größten Planeten unseres Sonnensystems zu erhalten.
Wohltemperierter Mond-Eingang: Eingang zu einer Lava-Höhle im Mare Tranquillitatis. Copyright: NASA/GSFC/Arizona State University
Los Angeles (USA) – Denken wir an die Mondoberfläche, so vermuten die meisten dort wohl am ehesten eisige Temperaturen. In Wirklichkeit hängt die Temperatur von der Tag und Nachtphase und der direkten Sonnenlichtbeleuchtung des Erdtrabanten ab und kann so zwischen 125 Grad plus und 140 Grad minus variieren – beides jenseits dessen, was wir Menschen als angenehm definieren würden. Nun aber haben US-Forscher und -Forscherinnen Orte auf dem Mond lokalisiert, an denen fortwährend fast Zimmertemperatur herrscht. Ideale Orte also für zukünftige Mondbasen.
Wie das Team um Tyler Horvath von der University of California in Los Angeles, David Paige und Paul Hayne von der University of Colorado Boulder aktuell im Fachjournal „Geophysical Research Letters“ (DOI: 10.1029/2022GL099710) berichtet, handelt es sich bei diesen Orten um Gruben und Höhlen in der Mondoberfläche, innerhalb derer konstant Temperaturen von etwa 17 Grad vorherrschen. An und in diesen Orten könnten also zukünftige Mondkolonisten angenehm temperierte Basen für die Erkundung des Mondes errichten.
Die Höhlen und Gruben wurden erstmals 2009 entdeckt. Bei rund 16 dieser Gruben handelt es sich um die Deckenöffnungen eingestürzter unterirdischer Lavaröhren. Zwei der bekannten Gruben zeigen, dass es sich um Überhänge in eine darunterliegende größere Höhle handelt.
Die einst von Lavaströmen gegrabenen Lavaröhren und -höhlen gibt es auch auf der Erde. Die in einigen dieser Höhlen vorherrschenden Temperaturen wurden von Horvath, Kolleginnen und Kollegen mithilfe von Aufnahmen und Messungen der Thermalkamera „Diviner Lunar Radiometer Experiment“ an Bord der NASA-Mondsonde „Lunar Reconnaissance Orbiter“ (LRO) ermittelt.
Erforschung einer Lava-Röhre auf Lanzarote. Copyright: ESA / E.Ricci
Derzeit liegt das Hauptaugenmerk auf einer zylinderförmigen, rund 100 Meter tiefen Öffnung von der Größe eines Fußballfeldes im Mare Tranquillitatis (siehe Titelabbildung). Hierauf wendeten die Forschenden Computermodelle zur Ermittlung der thermalen Eigenschaften des Gesteins und des Mondstaubs. Im Innern der stets im Schatten liegenden Teils der Höhle variiert die Temperatur während eines Mondtages nur gering rund um etwa 17 Grad Celsius. Es sei vermutlich der die Höhle beschattende Überhang, der für die konstante Temperatur verantwortlich ist, der bei Tag ein Aufheizen verhindere und die Wärme in der Nacht in der Höhle gefangen halte, vermuten die Forschenden. Zum Vergleich: teile der direkten Umgebung heizen sich am Tag auf fast 150 Grad auf und kühlen in der Mondnacht auf knapp 4 Grad Celsius ab.
Hintergrund Ein Mond-Tag dauert in etwa 15 Erdentage. Während dieser Zeit wird die Oberfläche konstant derart vom Sonnenlicht aufgeheizt, dass Wasser verkochen würde. Hingegen sind die ebenfalls rund 15 Erdentage währenden Mond-Nächte furchtbar kalt. Ohne die Entdeckung gemäßigt temperierter Orte auf dem Mond müsste eine zukünftig Mondbasis gewaltige Aufwände zur Klimatisierung dieser Anlagen aufwenden – nicht zuletzt, weil während der 15 Tage dauernden Dunkelzeit die Sonne, mit der die NASA eine Vielzahl von Missionen betreibt, als Energiequelle nicht zur Verfügung steht. Zugleich würden verborgenen Höhlen den zukünftigen Mondbewohnern auch Schutz gegen andere Formen der solaren und kosmischen Strahlung und Einschlägen von Mikrometeoriten bieten, denen sie aufgrund der nicht vorhandenen Atmosphäre und Magnetfeld sonst schutzlos ausgesetzt wären.
„Die Menschen haben sich in Höhlen entwickelt und nun sind es wieder Höhlen, in die wir bei unserer Erforschung und Nutzung des Mondes zurückkehren werden“, stellt Paige abschließend fest.
Grafische Darstellung der Super-Erde (Ross 508b), die den 37 Lichtjahre entfernten Roten Zwerg “Ross 508” teilweise innerhalb dessen habitabler Zone umkreist (Illu.). Copyright: Astrobiology Center
Tokio (Japan) – Um den nur 37 Lichtjahre von der Erde entfernten roten Zwergstern „Ross 508“ haben Astronomen eine Super-Erde entdeckt, die den Roten Zwerg teilweise innerhalb dessen habitabler, also lebensfreundlicher Zone umkreist.
Wie das japanische „National Institute of Natural Sciences“ berichtet, wurde der Planet mit dem Infrarot-Spektrografen des IRD des Subaru Telescope (IRD-SSP) im Rahmen des Subaru Strategic Program zur Suche nach Planeten um sog. späte Rote Zwerge entdeckt. Die Super-Erde „Ross 508b“ hat demnach mindestens die vierfache Masse der Erde. Der Planet umkreist seinen Stern am inneren Rand der habitablen Zone. Da der Planet seinen Stern zudem vermutlich auf einer elliptischen Umlaufbahn umkreist, dürfte er während seines nur 11 Tage dauernden Jahres die habtiable Zone des Sterns immer wieder auch wesentlich tiefer durchlaufen. Auf diese Weise könnte es auf seiner Oberfläche auch flüssiges Wasser und damit die Grundlage des uns bekannten Lebens geben. Aufgrund der geringen Entfernung wird das System Ross 508 zu einem der Hauptziele zukünftiger Beobachtungen bei der Suche nach Hinweisen auf außerirdisches Leben werden. Die aktuelle Entdeckung hat das Team um Hiroki Harakawa vom „National Astronomical Observatory of Japan“ (NAOJ) im Fachjournal „Publications of the Astronomical Society of Japan“ (DOI: 10.1093/pasj/psac044) beschrieben.
Während schon zuvor Planeten um nahe Rote Zwerge entdeckt wurden, etwa um den direkten Sonnennachbarn Proxima Centauri (…GreWi berichtete), wurden nahe rote Zwergsterne mit Oberflächentemperaturen von unter 3.000 Grad Celsius (sogenannte „late-type red dwarfs“) bislang noch keiner systematischen Suche nach Planeten unterzogen.
Der Planet ist der erste Exoplanet, der im Rahmen „IRD Subaru Strategic Program“ entdeckt wurde. Während mit der Transit-Methode Planeten beim Vorbeiziehen an der Sonnenscheibe ihres Sterns entdeckt werden können, muss ein solcher Planet sein Stern jedoch auf einer Blickebene mit dem Beobachter (in diesem Fall dem erdgestützten Subaru Telescope) umkreisen. Die nun angewandte Infrarot-Doppler-Methode entdeckt Planeten hingegen durch minimalste, vom Planeten erzeugte Schwankungen des Sterns, die unabhängig von der Ausrichtung der Planetenumlaufbahn auftreten.
Derzeit hat das Projekt weitere 50 nahe Rote Zwerge im Visier, deren Ergebnisse derzeit noch ausstehen.
Die NASA hat mit dem Mars Rover „Beharrlichkeit“ dieses Foto gemacht. Es handelt sich um eine fadenförmige Struktur. Es ist nicht ganz klar, um was es sich genau handelt. Vermutet wird, dass es sich hierbei um einen Teil des Hitzeschutzes handeln könnte. Es könnte auch etwas von einer früheren Mission sein. Ganz genau, lässt sich das derzeit nicht sagen.
Rätselhafte gleichförmige Löcher-Reihen. (Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.) Copyright: NOAA Ocean Exploration, Voyage to the Ridge 2022
Washington (USA) – Im Rahmen der Mission “Voyage to the Ridge 2022” erkunden Forschende der US-Ozeanografiebehörde NOAA derzeit mit ferngelenkten Tauchsonden den Grund der Charlie-Gibbs Bruchzone, Teile des Mittelatlantischen Rückens und das Azoren-Plateau. Hierbei sind die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen erneut auch rätselhafte, linear ausgerichtete gleichmäßige Löcher am Ozeanboden gestoßen, für die sie immer noch keine Erklärung haben.
Wie die Forscher auf der NOAA-Webseite und über die Netzwerkkanäle der Behörde berichten, entdeckte der Tauchroboter „Okeanos“ bei seinem vierten Tauchgang der Mission 2022 gleich „mehrere dieser sublinearen Reihen von Löchern im Sediment“ in rund 2.540 Metern Tiefe.
sublinearen Reihen von Löchern im Sediment
Weitere Detailansichten der Löcher. Copyright: NOAA Ocean Exploration, Voyage to the Ridge 2022
Auch die NOAA verweist auf den Umstand, dass „diese Löcher bereits zuvor in der Region gefunden wurden“, dass aber ihre Herkunft und Natur weiterhin rätselhaft bleibe. Zu den Merkmalen der Löcher selbst schreibt die NOAA weiter: „Während diese Löcher auf den ersten Blick nahezu menschlich erscheinen, deuten die kleinen Aufschüttungen von Sediment rund um diese Löcher darauf hin, dass sie von irgendetwas ausgehoben wurden.“
Hintergrund Erstmals auf ganz ähnliche Löcher aufmerksam, wurden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bereits bei einem Tauchgang im Juli 2004 entlang des Mittelatlantischen Rückens in einer Tiefe von 2.082 Metern. In einer auf dieser Entdeckung basierenden Studie kamen Forscher um Michael Vecchione und Odd Aksel Bergstad zu dem Schluss, dass es sich um das Ergebnis lebender Organismen (Lebensspuren) handelt und dies Existenz dieser Loch-Reihen eine Lücke in unserem Wissen über die Ökosysteme am Grund der Mittelozeanischen Rückensysteme aufzeige.
Auch 2018 entdeckte ein Team um Leigh Marsh vom National Oceanography Centre der University of Southampton ähnliche Spuren in der pazifischen Clarion-Clipperton-Zone zwischen Mexiko und Hawaii (s. Abb. l.) Ihr Erkundungs-Tauchroboter stieß damals auf mehr als 3.500 (!) der durchschnittlich knapp 2,5 Meter langen und rund 13 Zentimeter tiefe Abdrücke im Boden.
Die Sonaraufnahmen zeigten, dass diese Abdrücke auch nicht zufällig verteilt sind und leicht kurvig verlaufende Spuren bilden, die die Forscher „fasst schon an eine Reihe von Fußspuren“ erinnerten. Eine Spur besteht demnach aus jeweils etwa 21 „Stapfen“, die zwischen 6 und 13 Metern auseinanderliegen. Zwar seien die Abdrücke offenbar unterschiedlich alt, es scheine sich aber um Spuren aus jüngerer Zeit zu handeln, so die Forschenden um Marsh 2018
Während es keinen bekannten geologischen Prozess gebe, der diese Spuren erklären könnte, vermuten auch Marsh und Kollegen, dass es sich um die Abdrücke oder Aushübe eines Organismus handelt. Allerdings stehen die Forscher hierbei vor einem Problem: Die Spuren im Tonsediment fanden sich in rund 4.000 Metern Tiefe und damit in einer Zone, in der es eigentlich keine Lebewesen geben sollte, die derart große Abdrücke hinterlassen können.
2019 entdeckten dann Forscher um Eve Lundsten und Charles Paull vom „Monterey Bay Aquarium Research Institute“ (MBARI) bei Vermessungsarbeiten vor der kalifornischen Küste zahlreiche kreisrunde Löcher und Gruben, die sich jedoch in ihrer Ausformung von den 2018 und aktuell beschriebenen Spuren unterscheiden
Wie schon 2004 und 2018, so stehen die Forschenden der NOAA auch aktuell angesichts der Entdeckungen des Okeanos-Tauchroboters vor einem Rätsel.
Da die einzigen hier lebenden größeren Bodenfische gerade einmal knapp einen Meter groß werden (s. Abb. r.; Copyright: Marsh et al., 2018), seien sie damit nicht schwer genug, um derartige Abdrücke im Meeresboden zu hinterlassen, erklärten die Forschenden. Als einzige bekannte Erklärung spekulierten Marsh und Kollegen deshalb damals, dass Schnabelwale (Ziphiidae) oder Pottwale mit ihren Flossen die Kerben in den Boden graben könnten. Tatsächlich seien ähnliche Spuren – verursacht von Buckelwalen – am Grund flacher Schelfmeergebiete bekannt. Der Umstand, dass in der Clarion-Clipperton-Zone schon öfter fossile Schnabelwalknochen gefunden wurde, beweise zwar noch nicht, dass die Meeressäuger auch tatsächlich bis auf diese großen Tiefen hinabtauchen und hier die Abdrücke hinterlassen, doch belegen sie zumindest deren Anwesenheit in dieser Region
Das Galileo-Projekt ist das erste wissenschaftliche Forschungsprogramm zur direkten Suche nach außerirdischen Objekten an unserem Himmel und im erdnahen Weltraum. Wenn wir dem eingeschlagenen Weg folgen, könnte uns dies zu einigen tief hängenden Früchten führen.
EINLEITUNG Das Galileo-Projekt (Loeb 2021a) ist ein wissenschaftliches Suchprogramm für außerirdische Objekte am Himmel und in der Nähe der Erde. Ich habe das Projekt in Zusammenarbeit mit Frank Laukien im Juli 2021 mitbegründet. Der Name des Projekts wurde von Galileo Galileis Vermächtnis inspiriert, Antworten auf grundlegende Fragen zu finden, indem er durch neue Teleskope blickte. Die Suche ist ergebnisunabhängig. Sie gleicht einer Fischereiexpedition, die zu einem vielfältigen und unterschiedlichen Fang führen könnte. Nach der Eliminierung instrumenteller Artefakte, könnte dieser Fang hauptsächlich aus Folgendem bestehen:
1. Natürliche Objekte, wie etwa Käfer, Vögel, Kometen, Asteroiden, felsige Meteore oder atmosphärische Phänomene.
2. Von Menschen gemachte Objekte, wie etwa Wetterballons, Drohnen, Flugzeuge, Raketen, Raumfahrzeuge oder Satelliten.
Die Zusammenstellung qualitativ hochwertiger Daten zur ersten Kategorie wäre für Zoologen und Planetenwissenschaftler von Interesse. Die zweite Kategorie könnte für nationale Sicherheitsbehörden von Interesse sein.
Aber alles andere wäre für das Galileo-Projekt selbst und allgemein von großem wissenschaftlichem Interesse. Diese dritte Kategorie umfasst Objekte, die scheinbar künstlichen Ursprungs sind, auf deren hochauflösenden Fotos wir vielleicht so etwas wie Schrauben oder Bolzen in ihrer Oberfläche erkennen können. Objekte, die sich aber auf eine Weise bewegen oder interagieren, die jedoch mit derzeit, von uns Menschen hergestellten Objekten und (Flug-)Geräten nicht reproduziert werden kann.
Das Galileo-Projekt ist eine neue Forschungsinitiative. Seine neuartigen Instrumente werden den Himmel im optischen, infraroten und Radioband sowie in Audio-, Magnetfeld- und nach energetischen Partikelsignalen überwachen. Die Daten werden von Algorithmen der künstlichen Intelligenz (KI) analysiert, die darauf abzielen, Objekte innerhalb der oben genannten Kategorien zu katalogisieren.
Wie Arthur Conan Doyles fiktiver Detektiv Sherlock Holmes bemerkte: „Wenn man alles Unmögliche eliminiert hat, muss das, was übrig bleibt, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit sein.“ (Doyle 1926).
AUF DER SUCHE NACH TECHNOLOGISCHEN INTERSTELLAREN OBJEKTEN Außerirdische Ausrüstung könnte uns in zwei Formen begegnen: ausgedienter „Weltraumschrott“, so, wie unsere eigenen Raumschiffe in einer Milliarde Jahren erscheinen werden, oder funktionale Ausrüstung, wie ein autonomes Raumschiff, das mit künstlicher Intelligenz (KI) ausgestattet ist. Letzteres wäre die vermutlich natürliche Wahl, um die Distanzen von Zehntausenden von Lichtjahren zu überbrücken, die sich über die Größe der Milchstraße erstrecken, und könnte auch dann noch immer existieren, wenn die eigentlichen Absender zu diesem Zeitpunkt keine nachweisbaren Signale senden können. Daher ist die Weltraumarchäologie für außerirdische Ausrüstung eine neue Beobachtungsgrenze, die in der vergangenen Historie der Suche nach außerirdischer Intelligenz (Search for extraterrestrial Intelligence, SETI) nicht vertreten war, die sich auf elektromagnetische Signale und nicht auf physische Objekte konzentrierte (Lingam & Loeb 2021).
Als Astronom interessierte ich mich für dieses Thema nach der beobachtenden Entdeckung interstellarer Objekte (Loeb 2021b). Die ersten drei interstellaren Objekte wurden erst im letzten Jahrzehnt (2014–2019) entdeckt. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels gehören dazu (Siraj & Loeb 2021):
Der erste interstellare Meteor, CNEOS 2014–01–08, der am 8. Januar 2014 von Sensoren der US-Regierung in der Nähe von Papua-Neuguinea entdeckt wurde (Siraj & Loeb 2019). Das Objekt war einen halben Meter groß und wies eine Materialstärke auf, die zäher als Eisen war (Siraj & Loeb 2022). Sowohl was seine seine Geschwindigkeit außerhalb des Sonnensystems (das die schnellsten fünf Prozent in der Geschwindigkeitsverteilung aller Sterne in der Nähe der Sonne darstellt) als auch in Bezug auf seine Materialstärke (das weniger als fünf Prozent aller Weltraumgesteine repräsentiert) ein Ausreißer. Das Galileo-Projekt plant eine Expedition, um die Fragmente dieses „Meteors“ vom Meeresboden zu bergen, um die Zusammensetzung und Struktur dieses ungewöhnlichen Objekts zu bestimmen und zu untersuchen, ob es natürlichen oder künstlichen Ursprungs war.
Das ungewöhnliche interstellare Objekt ‚Oumuamua (1I/2017 U1) (Loeb 2021), das am 19. Oktober 2017 vom Pan STARRS-Teleskop auf Hawaii entdeckt wurde und durch eine überschüssige Kraft, die umgekehrt mit der Distanz zum Quadrat abnahm (Micheli et al. 2018), aber keine Hinweise auf Kommetenabgase aufzeigte, wie sie auf den Raketeneffekt hindeuteten (Trilling et al. 2018).
Ein weiteres Objekt, mit der Bezeichnung „2020 SO“, das ebenfalls einen übermäßigen Schub ohne Kommentarschweif aufwies, wurde im September 2020 vom selben Teleskop entdeckt und wurde später als eine Booster-Rakete identifiziert, die 1966 von der NASA gestartet wurde und durch die Reflexion des Sonnenlichts von seinen dünnen Wänden angeschoben wurde.
Das Galileo-Projekt zielt darauf ab, eine Weltraummission zu entwerfen, die sich mit dem nächsten ‘Oumuamua-Objekt treffen und qualitativ hochwertige Daten erhalten wird, die es ermöglichen würden, seine Natur zu eindeutig zu bestimmen. Das Projekt wird auch Software entwickeln, die interessante Ziele aus der Datenpipeline des Legacy Survey of Space and Time (LSST) am kommenden Vera C. Rubin Observatory identifizieren wird.
Der interstellare Komet 2I/Borisov (Opitom et al. 2021) wurde am 29. August 2019 von Amateurastronomen Gannadiy V. Borisov entdeckt. Dieses Objekt ähnelte anderen Kometen, die im Sonnensystem gefunden wurden, und war eindeutig natürlichen Ursprungs.
Es ist faszinierend, dass zwei der ersten drei interstellaren Objekte im Vergleich zu bekannten Asteroiden oder Kometen im Sonnensystem Ausreißer zu sein scheinen.
Weltraummission zum Rendezvous mit dem nächsten ‘Oumuamua (Illu.). Copyright: Galileo Oroject
KOSMISCHE PERSPEKTIVE Die Wahrscheinlichkeit, eine Zivilisation genau in unserer technologischen Phase zu finden, ist gering, ungefähr eins zu hundert Millionen – das Verhältnis zwischen dem Alter der modernen Wissenschaft und dem Alter der ältesten Sterne in der Milchstraße. Höchstwahrscheinlich würden wir Zivilisationen begegnen, die unseren wissenschaftlichen Erkenntnissen entweder weit hinter oder eben auch sehr weit voraus sind. Um die erstere Klasse zu finden, müssen wir den Dschungel von Exoplaneten besuchen, natürliche Umgebungen, die denen ähneln, die von primitiven menschlichen Kulturen in den letzten Millionen Jahren bewohnt wurden. Diese Aufgabe würde angesichts unserer derzeitigen Antriebstechnologien einen enormen Aufwand und Zeit erfordern. Chemische Raketen brauchen mindestens vierzigtausend Jahre, um das nächste Sternensystem Alpha Centauri zu erreichen, das allerdings gerade einmal vier Lichtjahre entfernt ist. Die Geschwindigkeit ist zehntausendmal langsamer als die Lichtgeschwindigkeit, was eine Reisezeit von einer halben Milliarde Jahren durch die Scheibe der Milchstraße impliziert.
Aber wenn die fortschrittlichsten wissenschaftlichen Zivilisationen bereits vor Milliarden von Jahren mit ihren wissenschaftlichen Unternehmungen angefangen haben, müssten wir uns vielleicht gar nicht irgendwo hinbegeben, da die Ausrüstung dieser Zivilisationen möglicherweise bereits in Form von interstellaren Artefakten in unserer kosmischen Nachbarschaft angekommen ist. In diesem Fall müssen wir nur neugierige Beobachter unseres Himmels werden.
Der wahrscheinliche Fundort von CNEOS 2014–01–08 für die erste Expedition des Galileo-Projekts (Illu.). Copyright: Galileo Project
EINE NEUE SUCHE Das Galileo-Projekt repräsentiert eine neue Forschungsinitiative in der Astronomie. Bestehende astronomische Observatorien zielen auf Objekte in großen Entfernungen und haben ein begrenztes Sichtfeld des Himmels, während das Galileo-Projekt darauf abzielt, den gesamten Himmel kontinuierlich zu überwachen und schnell bewegende Objekte in der Nähe der Erde zu untersuchen. Es ist ein Astronomie-Projekt, da es Daten analysiert, die von Teleskopen erhalten wurden, und nach Objekten sucht, die außerhalb des Sonnensystems entstanden sein könnten. Die neuartige Beobachtungsstrategie des Projekts verwendet hochmoderne Kameras und Computer, die den gesamten Himmel im optischen, infraroten und Radioband sowie in Audio-, Magnetfeld- und nach energetischen Partikelsignalen überwachen.
Regierungsbehörden zielen darauf ab, die Sicherheit des Militärpersonals und die nationalen Sicherheitsinteressen zu schützen. Aus ihrer Sicht sind Berichte von Militärangehörigen über nicht identifizierte Phänomene im Luftraum (UAP), wie sie von den nationalen Geheimdiensten dokumentiert und in speziellen Anhörungssitzungen im US-Kongress (ODNI 2021) diskutiert wurden, von vorrangiger Bedeutung für die erste Aufgabe. Daten von militärischen Patrouillenstandorten werden hingegen mit dem zweiten Ziel verknüpft. Regierungsbehörden müssen wissen, was die überwiegende Mehrheit der UAP sind, und zu diesem Zweck müssen sie sich auch um Daten mit geringerer Qualität wie etwa unscharfe Fotoaufnahmen und Videos kümmern.
Die Aufgabe für Wissenschaftler ist jedoch das Gegenteil: Die Wissenschaft muss die meisten Berichte nicht erklären, wenn die dazugehörigen Daten nicht schlüssig sind. Aber selbst wenn nur ein Objekt außerirdischen technologischen Ursprungs sich im Wirrwarr natürlicher oder von Menschen gemachter Objekte verbergen würde, wäre dies die folgenreichste Entdeckung in der Menschheitsgeschichte.
Um dies herauszufinden, müssen Wissenschaftler Zugriff auf Daten von höchster Qualität haben, wie z. B. ein hochauflösendes Bild eines Objekts mit so etwas wie der Aufschrift „Made on an Exoplanet“ oder ein Manöver mit einem Bruchteil der Lichtgeschwindigkeit oder einer Reihe von Schaltflächen, die die technischen Fähigkeiten eines futuristischen Gadgets (eines iPhone1000) demonstrieren.
Darüber hinaus beschäftigen sich Wissenschaftler mit allen möglichen geografischen Standorten, selbst wenn sie keine militärischen Mittel oder nationalen Einrichtungen beherbergen. Außerirdische Ausrüstung hält sich möglicherweise nicht an Landesgrenzen, ähnlich, wie es einem Fahrradfahrer, der den Bürgersteig hinunternavigiert, egal ist, welche der möglichen Ritzen des Bürgersteigs von einer Ameisenkolonie besetzt ist.
Satellitendaten ermöglichen es, UAP auch sozusagen von oben, von jenseits unserer Atmosphäre, zu studieren. Dies bietet ergänzende Möglichkeiten, ihre Bewegung und ihr Bild besser zu verfolgen, als dies mit bodengestützten Teleskopen möglich wäre. Das Galileo-Projekt befasst sich deshalb auch mit der Untersuchung von öffentlich zugänglichen Satellitendatensätzen.
TÄTIGKEITSBEREICHE UND LEITPRINZIPIEN Das Galileo-Projekt hat drei Tätigkeitsbereiche (Loeb 2021):
– Bau neuer Teleskopsysteme, um auf die Natur nicht identifizierter Luftphänomene (UAP) zu schließen, ähnlich denen, die im ODNI-Bericht (ODNI 2021) an den US-Kongress erwähnt werden (siehe Abbildung 1).
– Entwerfen einer Weltraummission, die die Natur von interstellaren Objekten identifiziert, die keinen Kometen oder Asteroiden ähneln, wie ‘Oumuamua (Loeb 2021) (siehe Abbildung 2).
– Koordination von Expeditionen zur Untersuchung der Natur interstellarer Meteore, wie CNEOS 2014–01–08 (Siraj & Loeb 2019) (siehe Abbildung 3).
Das Galileo-Projekt hat eine bemerkenswerte Basis von erfahrenen Freiwilligen angezogen, von Astrophysikern und anderen wissenschaftlichen Forschern über Hardware- und Software-Ingenieure bis hin zu nicht-wissenschaftlichen Ermittlern und Generalisten, die ihre Zeit und Mühe auf verschiedene Weise für das Projekt zur Verfügung stellen. Das Projekt bringt eine breite Gemeinschaft von Mitgliedern zusammen, darunter Gläubige wie Skeptiker, vereint durch die agnostische Suche nach Beweisen durch neue Teleskope ohne Vorurteile. Das Projekt schätzt den Input vieler verschiedener Stimmen, und die schnellen Fortschritte, die es bereits gemacht hat, sind ein Beweis für seinen offenen Ansatz. So unterschiedlich die Perspektiven der Forscher und Partner auch sein mögen, jeder Mitwirkende am Galileo-Projekt ist an drei Grundregeln gebunden:
Das Galileo-Projekt ist nur an öffentlich zugänglichen wissenschaftlichen Daten und einer transparenten Analyse derselben interessiert. Daher können klassifizierte (staatliche) Informationen, die nicht mit allen Wissenschaftlern geteilt werden können, nicht verwendet werden. Solche Informationen würden den Umfang des wissenschaftlichen Forschungsprogramms des Projekts gefährden, das darauf ausgelegt ist, überprüfbare wissenschaftliche Daten zu sammeln und eine transparente (offene Peer-Review-)Analyse dieser Daten bereitzustellen. Wie die meisten physikalischen Experimente wird das Galileo-Projekt nur mit neuen Daten arbeiten, die von seinen eigenen Teleskopsystemen gesammelt werden, die unter der vollen und ausschließlichen Kontrolle der Mitglieder des Galileo-Forschungsteams stehen.
Die Analyse der Daten basiert ausschließlich auf bekannter Physik und wird keine Randideen über Erweiterungen des Standardmodells der Physik enthalten. Die Daten werden frei veröffentlicht und für Peer-Reviews sowie für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht, sobald diese Informationen bereit sind, zur Verfügung gestellt zu werden, aber der Umfang der Forschungsanstrengungen wird immer im Bereich wissenschaftlicher Hypothesen bleiben, die durch strenge Datenerhebung und -Analysen überprüft werden.
Um die Qualität seiner wissenschaftlichen Forschung zu schützen, wird das Galileo-Forschungsteam die Einzelheiten seiner internen Diskussionen nicht veröffentlichen oder die Spezifikationen seiner experimentellen Hardware oder Software weitergeben, bevor die Arbeit abgeschlossen ist. Die Daten oder ihre Analyse werden über traditionelle, wissenschaftlich anerkannte Veröffentlichungskanäle veröffentlicht und durch das traditionelle Peer-Review-Verfahren validiert. Das Projekt hat keine kommerziellen Interessen.
Alle Mitglieder des Galileo-Projektteams, einschließlich Forscher, Berater und Partner, teilen diese Werte und wahren die Prinzipien der offenen und strengen Wissenschaft, auf denen das Galileo-Projekt gründet.
Das Galileo-Team entwickelte ein Design von Teleskopsystemen, die für die Abbildung von UAP optimiert sind, sowie eine Expedition, um den Meeresboden in der Nähe von Papua-Neuguinea nach den Fragmenten des ersten interstellaren Meteors, CNEOS 2014–01–08, zu durchsuchen, und entwirft eine Weltraummission um ungewöhnliche interstellare Objekte wie ‚Oumuamua zu treffen, die in Zukunft aus der Datenpipeline von LSST auf dem Vera C. Rubin Observatory oder anderen Teleskopen identifiziert werden sollen.
ERWARTUNGEN Die extraterrestrische Weltraumarchäologie (Loeb 2019) beschäftigt sich mit der Suche nach Relikten anderer technologischer Zivilisationen (Lingam & Loeb 2021). Wie von John von Neumann argumentiert, könnte die Anzahl solcher Objekte extrem groß sein, wenn sie sich selbst replizieren (Freitas 1980), ein Konzept, das durch 3D-Druck und KI-Technologien möglich wird. Physische Artefakte könnten auch Botschaften enthalten, wie von Ronald Bracewell (Bracewell 1960; Freitas & Valdes 1985) ins Auge gefasst. Die Suche nach Objekten im Weltraum ähnelt einer Suche nach einer einzelnen Plastikflaschen im Ozean, wenn diese sich diese im Laufe der Zeit immer mehr ansammeln. Die Absender sind möglicherweise nicht mehr am Leben, wenn wir die Relikte finden. Diese Umstände unterscheiden sich von denen der berühmten Drake-Gleichung (Lingam & Loeb 2021; DE 2022), die die Wahrscheinlichkeit quantifiziert, Funksignale von Außerirdischen zu entdecken. Dieser Fall ähnelt einem Telefongespräch, bei dem das Gegenüber aktiv sein muss, wenn wir zuhören. Nicht so in der außerirdischen Archäologie.
Was wäre eine Entsprechung für Drakes Gleichung für außerirdische Archäologie im Weltraum? Wenn unsere Instrumente ein Volumen V vermessen, wäre die Anzahl der Objekte, die wir in jeder Momentaufnahme finden (Loeb 2022a),
N = n × V, (1)
wobei n die Anzahl der Relikte pro Volumeneinheit ist. Nehmen wir andererseits an, wir hätten ein Fischernetz der Fläche A, wie die Atmosphäre der Erde beim Fischen von Meteoren. In diesem Fall beträgt die Rate neuer Objekte, die das Untersuchungsgebiet pro Zeiteinheit durchqueren:
R = n × v × A , (2)
wobei v die charakteristische eindimensionale Geschwindigkeit der Relikte entlang der Ausrichtung senkrecht zu diesem Bereich ist.
Bei Leben-suchenden Sonden mit Manövrierfähigkeit kann die Anzahldichte n in der Nähe bewohnbarer Planeten höher sein. Dementsprechend ist es wahrscheinlicher, dass solche Sonden in den Außenbezirken von Planetensystemen abfallende Umlaufbahnen besitzen, die radial auf den Wirtsstern gerichtet sind. In diesem Fall könnte die Häufigkeit interstellarer Objekte durch die Annahme einer isotropen Geschwindigkeitsverteilung für erdnahe Detektionen erheblich überschätzt werden.
Sowohl n als auch v sind wahrscheinlich Funktionen der Größe der Objekte. Die NASA startete viel mehr kleine Raumfahrzeuge als große. Darüber hinaus erhöht der Start schnellerer Objekte den spezifischen Energiebedarf und kann daher auf kleinere Objekte beschränkt werden, die schwieriger zu entdecken sind. Astronomische Suchen zielen oft auf Geschwindigkeiten von mehreren zehn km s−1 in der Nähe der Erde ab, da sie charakteristisch für Asteroiden oder Kometen sind, die an die Sonne gebunden sind. Fortgeschrittene Antriebsmethoden wie Lichtsegel könnten potenziell die um vier Größenordnungen höhere annähernde Lichtgeschwindigkeit erreichen (Guillochon & Loeb 2015). Sich schnell bewegende Objekte wurden möglicherweise bei früheren astronomischen Vermessungen übersehen und sollten in LSST-Daten berücksichtigt werden. Die bisherigen Errungenschaften der Menschheit sind bescheiden. Im letzten Jahrhundert.
Die NASA startete fünf Raumfahrzeuge, die den interstellaren Raum innerhalb von Zehntausenden von Jahren erreichen werden: Voyager 1, Voyager 2, Pioneer 10, Pioneer 11 und New Horizons. Die Detektionsschwelle von Vermessungen, die auf reflektiertem Sonnenlicht beruhen, legt die Mindestgröße eines detektierbaren Objekts in Abhängigkeit von seinem Abstand zum Beobachter und zur Sonne fest. Außerdem sind Kometen leichter zu erkennen als nicht verdampfende Objekte, weil ihr Schweif aus Gas und Staub das Sonnenlicht über die Ausdehnung ihres Kerns hinaus reflektiert. Meteore hingegen werden durch den Feuerball gefunden, den sie erzeugen, wenn sie sich durch Reibung mit Luft in der Erdatmosphäre auflösen. Das macht Meteore bei Objektgrößen nachweisbar, die um Größenordnungen kleiner sind als Weltraumobjekte. Zum Beispiel war CNEOS 2014–01–08 nur ∼ 0,5 m (Siraj & Loeb 2022) groß, während ein Sonnenlicht reflektierendes Objekt wie ‚Oumuamua innerhalb der Umlaufbahn der Erde um die Sonne nachweisbar war, da seine Größe ∼ 100−200 m betrug (Trilling et al. 2018). Der Kern des Kometen Borisov war ∼ 200–500 m groß (Jewitt et al. 2020), und seine Verdunstung machte den Kometen aufgrund seines größeren Schweifs noch weiter nachweisbar. Die NASA hat noch nie ein so großes Raumschiff wie ‚Oumuamua gestartet.
Interstellare Objekte wie CNEOS 2014–0108 sind millionenfach häufiger als ‘Oumuamua in der Nähe der Erde, aber sie waren mit der Pan STARRS-Durchmusterung, die ‘Oumuamua entdeckte, nicht nachweisbar. Elektromagnetische (z. B. Radio- oder Laser-) Signale entweichen aus der Milchstraße und erreichen über Milliarden von Jahren kosmologische Größenordnungen. Chemische Raketen werden jedoch im Allgemeinen auf Geschwindigkeiten von mehreren zehn km s−1 angetrieben, was eine Größenordnung kleiner ist als die Fluchtgeschwindigkeit aus der Milchstraße. Zufälligerweise reicht diese Geschwindigkeit aus, um aus der bewohnbaren Zone eines sonnenähnlichen Sterns zu entkommen, wenn sie mit der Umlaufgeschwindigkeit eines erdähnlichen Mutterplaneten kombiniert wird. Darüber hinaus ist diese Geschwindigkeit vergleichbar mit der Geschwindigkeitsdispersion von Sternen in der Scheibe der Milchstraße. Infolgedessen bleiben interstellare chemische Raketen gravitativ auf die Milchstraßenscheibe innerhalb ungefähr der gleichen vertikalen Skalenhöhe wie ihre Muttersterne (Hunderte von Parsecs) beschränkt. Die kumulative Häufigkeit solcher Objekte würde durch ein Integral über ihre Produktionsgeschichte pro Stern nach der Sternentstehungsgeschichte der Milchstraße festgelegt.
Genau wie terrestrische Monumente liefern Weltraumartefakte Beweise für vergangene Zivilisationen. Sie existieren in der Milchstraße weiter, auch wenn die technologische Ära ihrer Sender im Vergleich zum Zeitalter der Galaxie nur ein kurzes Zeitfenster dauerte, sodass derzeit keiner dieser Sender Funksignale aussendet.
Im Gegensatz zu elektromagnetischen Signalen würde die Fülle interstellarer Artefakte, die gravitativ an die Milchstraßenscheibe gebunden sind, im Laufe der kosmischen Zeit wachsen. Die Fülle an kleinen Objekten ist wahrscheinlich viel größer als an großen Objekten, teilweise weil einige von ihnen Fragmente darstellen könnten, die durch die Zerstörung größerer Objekte entstanden sind.
Basierend auf der kosmischen Sternentstehungsgeschichte (Madau & Dickinson 2014) entstanden die meisten Sterne Milliarden von Jahren vor der Sonne, was den chemischen Raketen genügend Zeit gegeben hätte, sich durch die Milchstraßenscheibe zu verteilen, wenn Zivilisationen wie die unsere mit der gleichen Zeitverzögerung danach entstanden Bildung anderer sonnenähnlicher Sterne. Aber selbst wenn eine Zivilisation selbstreplizierende Sonden gestartet hätte, kann die Fülle künstlicher Sonden innerhalb der gesamten Milchstraße sehr hoch sein.
Das alles setzt voraus, dass wir auch suchen. Aber es besteht die Möglichkeit, O, dass einige Wissenschaftler sich wie der Vogel Strauß verhalten und die Suche nach interstellaren Objekten technologischen Ursprungs ganz vermeiden. Beispielsweise könnten LSST-Daten nur analysiert werden, indem man an die Sonne gebundene Umlaufbahnen anpasst. Ebenso könnten Förderstellen entscheiden, keine Suche abseits der ausgetretenen Pfade zu betreiben. Die endgültigen Gleichungen lauten daher:
N = n × V × (1 − O) , (3) und, R = n × v × A × (1 − O) .(4)
Die Wahrscheinlichkeit, dass wir außerirdische technologische Objekte finden, hängt also davon ab, ob wir bereit sind, nach ihnen zu suchen, und nicht nur davon, ob die Außerirdischen sie geschickt haben.
Ein interstellares Objekt von zukünftigem Interesse könnte vom James-Webb-Weltraumteleskop (JWST) (ST 2022) genau untersucht werden, wenn es in der Nähe vorbeizieht. Da sich JWST am zweiten Lagrange-Punkt L2 eine Million Meilen von der Erde entfernt befindet, würde es das Objekt aus einer völlig anderen Richtung beobachten als Teleskope auf der Erde. Damit könnten wir die dreidimensionale Flugbahn des Objekts mit höchster Präzision abbilden und zusätzlich zur Schwerkraft der Sonne die auf es einwirkende Kräfte bestimmen (Micheli et al. 2018). Darüber hinaus wäre JWST in der Lage, das Spektrum der Infrarotstrahlung und des vom Objekt reflektierten Sonnenlichts zu erkennen, wodurch JWST möglicherweise auf die Zusammensetzung seiner Oberfläche schließen könnte.
Um aber noch bessere Beweise zu erhalten, wäre es von Vorteil, eine Kamera noch näher an das Objekt zu bringen, wie es das Galileo-Projekt vorsieht. Noch besser wäre es, auf dem Objekt zu landen, eine Probe davon zu nehmen und es zurück zur Erde zu schicken, wie es die OSIRIS-REx-Mission mit dem Asteroiden Bennu getan hat (Rizos et al. 2021).
Eine andere Möglichkeit, Material von einem solchen Objekt in die Hände zu bekommen, wäre die Untersuchung der Überreste von interstellaren Meteoren, die technologischen Ursprungs sind (Loeb 2022b). Während eine Weltraummission oft Milliarden von Dollar an Finanzmitteln erfordert, ist der letztere Ansatz tausendmal kostengünstiger.
SCHLUSSBEMERKUNGEN Ein Projekt mit mehr als hundert Mitgliedern zu managen ist nicht trivial. Ich habe nie als Eheberater gedient, aber der beste Rat, den ich mir vorstellen kann, Paaren zu geben, ist einfach: Konzentrieren Sie sich auf das, worauf Sie sich einigen, und vermeiden Sie es, sich von peripheren Streitigkeiten ablenken zu lassen. Für das Galileo-Projekt bedeutet dies den Ratschlag, den Basketballtrainer ihren Teammitgliedern oft geben: „Behalte den Ball im Auge und ignoriere das Publikum.“ Es gibt historische Präzedenzfälle von Gemeinschaften, die zerstört wurden, weil sie sich nicht an dieses einfache Prinzip hielten, wie die Geschichte des Turmbaus zu Babel, dessen Bau angeblich nie vollendet wurde, weil die Stadtmitglieder eine gemeinsame Sprache verloren. Die grundlegende Aufgabe guter Führung ist es, den roten Faden innerhalb ihrer Gemeinschaft aufrechtzuerhalten.
Wenn die Suche des Galileo-Projekts unbestreitbare Beweise für ein Objekt findet, das nicht natürlich oder von Menschenhand geschaffen ist, dann wäre dieser Fund ein lehrreicher Moment für die Menschheit. Es könnte eine einfache Antwort auf Fermis Paradoxon (Lingam & Loeb 2021; Wikipedia Contributors 2022a): „where is everyone?“ in Form von: „right here“ liefern. Wissenschaftler suchen seit sechzig Jahren nach Radiosignalen von Planeten um ferne Sterne (Lingam & Loeb 2021; Wikipedia-Mitwirkende 2022b), aber sie haben es versäumt, systematisch nach interstellaren Objekten in unserem kosmischen Hinterhof zu suchen.
Der zweite Zweig des Galileo-Projekts umfasst den Entwurf einer Weltraummission zum Rendezvous mit ungewöhnlichen interstellaren Objekten wie ‚Oumuamua im Geiste der NASA-Mission OSIRIS-REx – die auf dem Asteroiden Bennu gelandet ist – oder dem Plan der ESA für einen zukünftigen Comet Interceptor (esa 2022) — der in seiner Manövriergeschwindigkeit begrenzt ist. Das Galileo-Projekt wird Software entwickeln, die interstellare Objekte identifizieren wird, die nicht vertrauten Asteroiden oder Kometen aus dem Sonnensystem ähneln. Diese Software wird auf die LSST-Datenpipeline angewendet.
Schließlich beinhaltet ein dritter Zweig des Projekts einen Plan für eine Expedition, um Fragmente des ersten interstellaren Meteors CNEOS 2014–01–08 (Loeb 2022c) vom Meeresboden in der Nähe von Papua-Neuguinea zu bergen.
Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung können nicht vorhergesagt werden. Die Astronomy Decadal Survey im Jahr 2010 (Council 2010) hat die wichtigsten Entdeckungen des letzten Jahrzehnts nicht vorweggenommen, wie die erste Entdeckung von Gravitationswellen im Jahr 2015 (Abbott et al. 2016), die Entdeckung des interstellaren Objekts „Oumuamua“ im Jahr 2017, und die Abbildung des Schwarzen Lochs in M87 im Jahr 2019 (Event Horizon Telescope Collaboration et al. 2019). Diese Punkte wurden vor einem Jahrzehnt nicht einmal als hochrangige Prioritäten in der Astrophysik aufgeführt. Wir hoffen, dass die Ergebnisse des Galileo-Projekts der Höhepunkt des nächsten Jahrzehnts in der Astronomie sein werden.
Der verantwortungsbewusste Ansatz von Wissenschaftlern sollte darin bestehen, neue Beweise, so ungewöhnlich sie auch sein mögen, zu beachten und sich an ihre Auswirkungen anzupassen, unabhängig davon, wie herausfordernd sie sind.
Was wir als „normal“ betrachten, sind Dinge, die wir zu sehen gewohnt sind. Zu solchen Dingen gehören Vögel am Himmel. Aber ein tieferes Eintauchen in die Natur gewöhnlicher Dinge legt nahe, dass sie ziemlich außergewöhnlich sind. Erst mit dem Erstflug der Gebrüder Wright im Jahr 1903 konnten Menschen Vögel imitieren. Auch das, was wir als „außergewöhnliche Behauptungen“ bezeichnen, basiert oft nur auf gesellschaftlichen Konventionen. Wir haben Milliarden von Dollar in die Suche nach der Natur der Dunklen Materie investiert, deren Existenz zunächst vier Jahrzehnte lang angezweifelt wurde, nachdem Fritz Zwicky 1933 erstmals ihre Existenz vorgeschlagen hatte (de Swart 2019); Dennoch weisen wir der wissenschaftlichen Untersuchung von UAP immer noch minimale Mittel zu. Infolgedessen ist das Fehlen „außerordentlicher Beweise“ oft selbstverschuldete Unwissenheit. Wir haben kaum eine Chance, außergewöhnliche Beweise für unsere kosmischen Nachbarn zu finden, es sei denn, wir schauen durch unsere Fenster und beteiligen uns aktiv an der Suche nach anomalen Objekten, einschließlich der Suche nach „Briefen“ in unserem eigenen „Briefkasten des Sonnensystems“. Indem wir uns an der Suche beteiligen, könnten wir die Natur von UAP herausfinden, bevor wir dunkle Materie verstehen, wenn wir nur mutig genug wären, UAP-Daten öffentlich zu sammeln und basierend auf wissenschaftlichen Methoden zu analysieren.
Die vom Galileo-Projekt entwickelten Instrumente repräsentieren ein brandneues Observatoriumsdesign mit beispiellosen Fähigkeiten. Während diese „Lego-Steine“ zusammengesetzt werden, füllt sich mein Herz mit Wertschätzung für die professionelle Qualität der Galileo-Teammitglieder. In den kommenden Jahren werden wir neue Erkenntnisse aus diesen neuen Teleskopsystemen gewinnen.
Diese Teleskope sind die neuen Augen und das daran angeschlossene Computersystem ist das neue Gehirn des Galileo-Projekts. Den Himmel durch neue Observatorien zu beobachten, ist unsere beste Methode, um herauszufinden, ob wir Nachbarn haben. Was wir mit der Antwort machen, hängt von den Details ab, die sie beinhaltet.
Wie Robert Frost in seinem Gedicht „The Road Not Taken“ feststellte: „Zwei Straßen gingen in einem gelben Wald auseinander. . . Ich habe den weniger bereisten genommen, und das hat den Unterschied gemacht.“ (Frost & Bingham 1951).
Es ist ein großer Vorteil, den Weg zu gehen, der nicht genommen wurde. Wenn es auf diesem Weg irgendwelche niedrig hängenden Früchte gibt, wird das Galileo-Projekt sie ernten.
DANKSAGUNGEN Das Galileo-Projekt wird durch großzügige Spenden von Eugene Jhong, Vinny Jain, Teddy Jones, Eric Keto, der Laukien Science Foundation, Jörg Laukien, William A. Linton und der Brinson Foundation unterstützt. Mein besonderer Dank gilt Dr. Richard Cloete, dem Laukien-‘Oumuamua Postdoctoral Fellow des Galileo-Projekts, für seine Hilfe beim Manuskript.
Prof. Dr. Avi Loeb ist Leiter des „Galileo-Projekts“ in Harvard, einer systematischen wissenschaftlichen Suche nach Beweisen für außerirdische technologische Artefakte. Loeb ist Gründungsdirektor von Harvards Black Hole Initiative, Direktor des Institute for Theory and Computation am Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics und Vorsitzender des Beirats des Breakthrough Starshot-Projekts. Er ist Autor des Buches „Außerirdisch: Intelligentes Leben jenseits unseres Planeten“
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