Wohltemperierter Mond-Eingang: Eingang zu einer Lava-Höhle im Mare Tranquillitatis. Copyright: NASA/GSFC/Arizona State University
Los Angeles (USA) – Denken wir an die Mondoberfläche, so vermuten die meisten dort wohl am ehesten eisige Temperaturen. In Wirklichkeit hängt die Temperatur von der Tag und Nachtphase und der direkten Sonnenlichtbeleuchtung des Erdtrabanten ab und kann so zwischen 125 Grad plus und 140 Grad minus variieren – beides jenseits dessen, was wir Menschen als angenehm definieren würden. Nun aber haben US-Forscher und -Forscherinnen Orte auf dem Mond lokalisiert, an denen fortwährend fast Zimmertemperatur herrscht. Ideale Orte also für zukünftige Mondbasen.
Wie das Team um Tyler Horvath von der University of California in Los Angeles, David Paige und Paul Hayne von der University of Colorado Boulder aktuell im Fachjournal „Geophysical Research Letters“ (DOI: 10.1029/2022GL099710) berichtet, handelt es sich bei diesen Orten um Gruben und Höhlen in der Mondoberfläche, innerhalb derer konstant Temperaturen von etwa 17 Grad vorherrschen. An und in diesen Orten könnten also zukünftige Mondkolonisten angenehm temperierte Basen für die Erkundung des Mondes errichten.
Die Höhlen und Gruben wurden erstmals 2009 entdeckt. Bei rund 16 dieser Gruben handelt es sich um die Deckenöffnungen eingestürzter unterirdischer Lavaröhren. Zwei der bekannten Gruben zeigen, dass es sich um Überhänge in eine darunterliegende größere Höhle handelt.
Die einst von Lavaströmen gegrabenen Lavaröhren und -höhlen gibt es auch auf der Erde. Die in einigen dieser Höhlen vorherrschenden Temperaturen wurden von Horvath, Kolleginnen und Kollegen mithilfe von Aufnahmen und Messungen der Thermalkamera „Diviner Lunar Radiometer Experiment“ an Bord der NASA-Mondsonde „Lunar Reconnaissance Orbiter“ (LRO) ermittelt.
Erforschung einer Lava-Röhre auf Lanzarote. Copyright: ESA / E.Ricci
Derzeit liegt das Hauptaugenmerk auf einer zylinderförmigen, rund 100 Meter tiefen Öffnung von der Größe eines Fußballfeldes im Mare Tranquillitatis (siehe Titelabbildung). Hierauf wendeten die Forschenden Computermodelle zur Ermittlung der thermalen Eigenschaften des Gesteins und des Mondstaubs. Im Innern der stets im Schatten liegenden Teils der Höhle variiert die Temperatur während eines Mondtages nur gering rund um etwa 17 Grad Celsius. Es sei vermutlich der die Höhle beschattende Überhang, der für die konstante Temperatur verantwortlich ist, der bei Tag ein Aufheizen verhindere und die Wärme in der Nacht in der Höhle gefangen halte, vermuten die Forschenden. Zum Vergleich: teile der direkten Umgebung heizen sich am Tag auf fast 150 Grad auf und kühlen in der Mondnacht auf knapp 4 Grad Celsius ab.
Hintergrund Ein Mond-Tag dauert in etwa 15 Erdentage. Während dieser Zeit wird die Oberfläche konstant derart vom Sonnenlicht aufgeheizt, dass Wasser verkochen würde. Hingegen sind die ebenfalls rund 15 Erdentage währenden Mond-Nächte furchtbar kalt. Ohne die Entdeckung gemäßigt temperierter Orte auf dem Mond müsste eine zukünftig Mondbasis gewaltige Aufwände zur Klimatisierung dieser Anlagen aufwenden – nicht zuletzt, weil während der 15 Tage dauernden Dunkelzeit die Sonne, mit der die NASA eine Vielzahl von Missionen betreibt, als Energiequelle nicht zur Verfügung steht. Zugleich würden verborgenen Höhlen den zukünftigen Mondbewohnern auch Schutz gegen andere Formen der solaren und kosmischen Strahlung und Einschlägen von Mikrometeoriten bieten, denen sie aufgrund der nicht vorhandenen Atmosphäre und Magnetfeld sonst schutzlos ausgesetzt wären.
„Die Menschen haben sich in Höhlen entwickelt und nun sind es wieder Höhlen, in die wir bei unserer Erforschung und Nutzung des Mondes zurückkehren werden“, stellt Paige abschließend fest.
Grafische Darstellung der Super-Erde (Ross 508b), die den 37 Lichtjahre entfernten Roten Zwerg “Ross 508” teilweise innerhalb dessen habitabler Zone umkreist (Illu.). Copyright: Astrobiology Center
Tokio (Japan) – Um den nur 37 Lichtjahre von der Erde entfernten roten Zwergstern „Ross 508“ haben Astronomen eine Super-Erde entdeckt, die den Roten Zwerg teilweise innerhalb dessen habitabler, also lebensfreundlicher Zone umkreist.
Wie das japanische „National Institute of Natural Sciences“ berichtet, wurde der Planet mit dem Infrarot-Spektrografen des IRD des Subaru Telescope (IRD-SSP) im Rahmen des Subaru Strategic Program zur Suche nach Planeten um sog. späte Rote Zwerge entdeckt. Die Super-Erde „Ross 508b“ hat demnach mindestens die vierfache Masse der Erde. Der Planet umkreist seinen Stern am inneren Rand der habitablen Zone. Da der Planet seinen Stern zudem vermutlich auf einer elliptischen Umlaufbahn umkreist, dürfte er während seines nur 11 Tage dauernden Jahres die habtiable Zone des Sterns immer wieder auch wesentlich tiefer durchlaufen. Auf diese Weise könnte es auf seiner Oberfläche auch flüssiges Wasser und damit die Grundlage des uns bekannten Lebens geben. Aufgrund der geringen Entfernung wird das System Ross 508 zu einem der Hauptziele zukünftiger Beobachtungen bei der Suche nach Hinweisen auf außerirdisches Leben werden. Die aktuelle Entdeckung hat das Team um Hiroki Harakawa vom „National Astronomical Observatory of Japan“ (NAOJ) im Fachjournal „Publications of the Astronomical Society of Japan“ (DOI: 10.1093/pasj/psac044) beschrieben.
Während schon zuvor Planeten um nahe Rote Zwerge entdeckt wurden, etwa um den direkten Sonnennachbarn Proxima Centauri (…GreWi berichtete), wurden nahe rote Zwergsterne mit Oberflächentemperaturen von unter 3.000 Grad Celsius (sogenannte „late-type red dwarfs“) bislang noch keiner systematischen Suche nach Planeten unterzogen.
Der Planet ist der erste Exoplanet, der im Rahmen „IRD Subaru Strategic Program“ entdeckt wurde. Während mit der Transit-Methode Planeten beim Vorbeiziehen an der Sonnenscheibe ihres Sterns entdeckt werden können, muss ein solcher Planet sein Stern jedoch auf einer Blickebene mit dem Beobachter (in diesem Fall dem erdgestützten Subaru Telescope) umkreisen. Die nun angewandte Infrarot-Doppler-Methode entdeckt Planeten hingegen durch minimalste, vom Planeten erzeugte Schwankungen des Sterns, die unabhängig von der Ausrichtung der Planetenumlaufbahn auftreten.
Derzeit hat das Projekt weitere 50 nahe Rote Zwerge im Visier, deren Ergebnisse derzeit noch ausstehen.
Die NASA hat mit dem Mars Rover „Beharrlichkeit“ dieses Foto gemacht. Es handelt sich um eine fadenförmige Struktur. Es ist nicht ganz klar, um was es sich genau handelt. Vermutet wird, dass es sich hierbei um einen Teil des Hitzeschutzes handeln könnte. Es könnte auch etwas von einer früheren Mission sein. Ganz genau, lässt sich das derzeit nicht sagen.
Rätselhafte gleichförmige Löcher-Reihen. (Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.) Copyright: NOAA Ocean Exploration, Voyage to the Ridge 2022
Washington (USA) – Im Rahmen der Mission “Voyage to the Ridge 2022” erkunden Forschende der US-Ozeanografiebehörde NOAA derzeit mit ferngelenkten Tauchsonden den Grund der Charlie-Gibbs Bruchzone, Teile des Mittelatlantischen Rückens und das Azoren-Plateau. Hierbei sind die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen erneut auch rätselhafte, linear ausgerichtete gleichmäßige Löcher am Ozeanboden gestoßen, für die sie immer noch keine Erklärung haben.
Wie die Forscher auf der NOAA-Webseite und über die Netzwerkkanäle der Behörde berichten, entdeckte der Tauchroboter „Okeanos“ bei seinem vierten Tauchgang der Mission 2022 gleich „mehrere dieser sublinearen Reihen von Löchern im Sediment“ in rund 2.540 Metern Tiefe.
sublinearen Reihen von Löchern im Sediment
Weitere Detailansichten der Löcher. Copyright: NOAA Ocean Exploration, Voyage to the Ridge 2022
Auch die NOAA verweist auf den Umstand, dass „diese Löcher bereits zuvor in der Region gefunden wurden“, dass aber ihre Herkunft und Natur weiterhin rätselhaft bleibe. Zu den Merkmalen der Löcher selbst schreibt die NOAA weiter: „Während diese Löcher auf den ersten Blick nahezu menschlich erscheinen, deuten die kleinen Aufschüttungen von Sediment rund um diese Löcher darauf hin, dass sie von irgendetwas ausgehoben wurden.“
Hintergrund Erstmals auf ganz ähnliche Löcher aufmerksam, wurden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bereits bei einem Tauchgang im Juli 2004 entlang des Mittelatlantischen Rückens in einer Tiefe von 2.082 Metern. In einer auf dieser Entdeckung basierenden Studie kamen Forscher um Michael Vecchione und Odd Aksel Bergstad zu dem Schluss, dass es sich um das Ergebnis lebender Organismen (Lebensspuren) handelt und dies Existenz dieser Loch-Reihen eine Lücke in unserem Wissen über die Ökosysteme am Grund der Mittelozeanischen Rückensysteme aufzeige.
Auch 2018 entdeckte ein Team um Leigh Marsh vom National Oceanography Centre der University of Southampton ähnliche Spuren in der pazifischen Clarion-Clipperton-Zone zwischen Mexiko und Hawaii (s. Abb. l.) Ihr Erkundungs-Tauchroboter stieß damals auf mehr als 3.500 (!) der durchschnittlich knapp 2,5 Meter langen und rund 13 Zentimeter tiefe Abdrücke im Boden.
Die Sonaraufnahmen zeigten, dass diese Abdrücke auch nicht zufällig verteilt sind und leicht kurvig verlaufende Spuren bilden, die die Forscher „fasst schon an eine Reihe von Fußspuren“ erinnerten. Eine Spur besteht demnach aus jeweils etwa 21 „Stapfen“, die zwischen 6 und 13 Metern auseinanderliegen. Zwar seien die Abdrücke offenbar unterschiedlich alt, es scheine sich aber um Spuren aus jüngerer Zeit zu handeln, so die Forschenden um Marsh 2018
Während es keinen bekannten geologischen Prozess gebe, der diese Spuren erklären könnte, vermuten auch Marsh und Kollegen, dass es sich um die Abdrücke oder Aushübe eines Organismus handelt. Allerdings stehen die Forscher hierbei vor einem Problem: Die Spuren im Tonsediment fanden sich in rund 4.000 Metern Tiefe und damit in einer Zone, in der es eigentlich keine Lebewesen geben sollte, die derart große Abdrücke hinterlassen können.
2019 entdeckten dann Forscher um Eve Lundsten und Charles Paull vom „Monterey Bay Aquarium Research Institute“ (MBARI) bei Vermessungsarbeiten vor der kalifornischen Küste zahlreiche kreisrunde Löcher und Gruben, die sich jedoch in ihrer Ausformung von den 2018 und aktuell beschriebenen Spuren unterscheiden
Wie schon 2004 und 2018, so stehen die Forschenden der NOAA auch aktuell angesichts der Entdeckungen des Okeanos-Tauchroboters vor einem Rätsel.
Da die einzigen hier lebenden größeren Bodenfische gerade einmal knapp einen Meter groß werden (s. Abb. r.; Copyright: Marsh et al., 2018), seien sie damit nicht schwer genug, um derartige Abdrücke im Meeresboden zu hinterlassen, erklärten die Forschenden. Als einzige bekannte Erklärung spekulierten Marsh und Kollegen deshalb damals, dass Schnabelwale (Ziphiidae) oder Pottwale mit ihren Flossen die Kerben in den Boden graben könnten. Tatsächlich seien ähnliche Spuren – verursacht von Buckelwalen – am Grund flacher Schelfmeergebiete bekannt. Der Umstand, dass in der Clarion-Clipperton-Zone schon öfter fossile Schnabelwalknochen gefunden wurde, beweise zwar noch nicht, dass die Meeressäuger auch tatsächlich bis auf diese großen Tiefen hinabtauchen und hier die Abdrücke hinterlassen, doch belegen sie zumindest deren Anwesenheit in dieser Region
Das Galileo-Projekt ist das erste wissenschaftliche Forschungsprogramm zur direkten Suche nach außerirdischen Objekten an unserem Himmel und im erdnahen Weltraum. Wenn wir dem eingeschlagenen Weg folgen, könnte uns dies zu einigen tief hängenden Früchten führen.
EINLEITUNG Das Galileo-Projekt (Loeb 2021a) ist ein wissenschaftliches Suchprogramm für außerirdische Objekte am Himmel und in der Nähe der Erde. Ich habe das Projekt in Zusammenarbeit mit Frank Laukien im Juli 2021 mitbegründet. Der Name des Projekts wurde von Galileo Galileis Vermächtnis inspiriert, Antworten auf grundlegende Fragen zu finden, indem er durch neue Teleskope blickte. Die Suche ist ergebnisunabhängig. Sie gleicht einer Fischereiexpedition, die zu einem vielfältigen und unterschiedlichen Fang führen könnte. Nach der Eliminierung instrumenteller Artefakte, könnte dieser Fang hauptsächlich aus Folgendem bestehen:
1. Natürliche Objekte, wie etwa Käfer, Vögel, Kometen, Asteroiden, felsige Meteore oder atmosphärische Phänomene.
2. Von Menschen gemachte Objekte, wie etwa Wetterballons, Drohnen, Flugzeuge, Raketen, Raumfahrzeuge oder Satelliten.
Die Zusammenstellung qualitativ hochwertiger Daten zur ersten Kategorie wäre für Zoologen und Planetenwissenschaftler von Interesse. Die zweite Kategorie könnte für nationale Sicherheitsbehörden von Interesse sein.
Aber alles andere wäre für das Galileo-Projekt selbst und allgemein von großem wissenschaftlichem Interesse. Diese dritte Kategorie umfasst Objekte, die scheinbar künstlichen Ursprungs sind, auf deren hochauflösenden Fotos wir vielleicht so etwas wie Schrauben oder Bolzen in ihrer Oberfläche erkennen können. Objekte, die sich aber auf eine Weise bewegen oder interagieren, die jedoch mit derzeit, von uns Menschen hergestellten Objekten und (Flug-)Geräten nicht reproduziert werden kann.
Das Galileo-Projekt ist eine neue Forschungsinitiative. Seine neuartigen Instrumente werden den Himmel im optischen, infraroten und Radioband sowie in Audio-, Magnetfeld- und nach energetischen Partikelsignalen überwachen. Die Daten werden von Algorithmen der künstlichen Intelligenz (KI) analysiert, die darauf abzielen, Objekte innerhalb der oben genannten Kategorien zu katalogisieren.
Wie Arthur Conan Doyles fiktiver Detektiv Sherlock Holmes bemerkte: „Wenn man alles Unmögliche eliminiert hat, muss das, was übrig bleibt, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit sein.“ (Doyle 1926).
AUF DER SUCHE NACH TECHNOLOGISCHEN INTERSTELLAREN OBJEKTEN Außerirdische Ausrüstung könnte uns in zwei Formen begegnen: ausgedienter „Weltraumschrott“, so, wie unsere eigenen Raumschiffe in einer Milliarde Jahren erscheinen werden, oder funktionale Ausrüstung, wie ein autonomes Raumschiff, das mit künstlicher Intelligenz (KI) ausgestattet ist. Letzteres wäre die vermutlich natürliche Wahl, um die Distanzen von Zehntausenden von Lichtjahren zu überbrücken, die sich über die Größe der Milchstraße erstrecken, und könnte auch dann noch immer existieren, wenn die eigentlichen Absender zu diesem Zeitpunkt keine nachweisbaren Signale senden können. Daher ist die Weltraumarchäologie für außerirdische Ausrüstung eine neue Beobachtungsgrenze, die in der vergangenen Historie der Suche nach außerirdischer Intelligenz (Search for extraterrestrial Intelligence, SETI) nicht vertreten war, die sich auf elektromagnetische Signale und nicht auf physische Objekte konzentrierte (Lingam & Loeb 2021).
Als Astronom interessierte ich mich für dieses Thema nach der beobachtenden Entdeckung interstellarer Objekte (Loeb 2021b). Die ersten drei interstellaren Objekte wurden erst im letzten Jahrzehnt (2014–2019) entdeckt. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels gehören dazu (Siraj & Loeb 2021):
Der erste interstellare Meteor, CNEOS 2014–01–08, der am 8. Januar 2014 von Sensoren der US-Regierung in der Nähe von Papua-Neuguinea entdeckt wurde (Siraj & Loeb 2019). Das Objekt war einen halben Meter groß und wies eine Materialstärke auf, die zäher als Eisen war (Siraj & Loeb 2022). Sowohl was seine seine Geschwindigkeit außerhalb des Sonnensystems (das die schnellsten fünf Prozent in der Geschwindigkeitsverteilung aller Sterne in der Nähe der Sonne darstellt) als auch in Bezug auf seine Materialstärke (das weniger als fünf Prozent aller Weltraumgesteine repräsentiert) ein Ausreißer. Das Galileo-Projekt plant eine Expedition, um die Fragmente dieses „Meteors“ vom Meeresboden zu bergen, um die Zusammensetzung und Struktur dieses ungewöhnlichen Objekts zu bestimmen und zu untersuchen, ob es natürlichen oder künstlichen Ursprungs war.
Das ungewöhnliche interstellare Objekt ‚Oumuamua (1I/2017 U1) (Loeb 2021), das am 19. Oktober 2017 vom Pan STARRS-Teleskop auf Hawaii entdeckt wurde und durch eine überschüssige Kraft, die umgekehrt mit der Distanz zum Quadrat abnahm (Micheli et al. 2018), aber keine Hinweise auf Kommetenabgase aufzeigte, wie sie auf den Raketeneffekt hindeuteten (Trilling et al. 2018).
Ein weiteres Objekt, mit der Bezeichnung „2020 SO“, das ebenfalls einen übermäßigen Schub ohne Kommentarschweif aufwies, wurde im September 2020 vom selben Teleskop entdeckt und wurde später als eine Booster-Rakete identifiziert, die 1966 von der NASA gestartet wurde und durch die Reflexion des Sonnenlichts von seinen dünnen Wänden angeschoben wurde.
Das Galileo-Projekt zielt darauf ab, eine Weltraummission zu entwerfen, die sich mit dem nächsten ‘Oumuamua-Objekt treffen und qualitativ hochwertige Daten erhalten wird, die es ermöglichen würden, seine Natur zu eindeutig zu bestimmen. Das Projekt wird auch Software entwickeln, die interessante Ziele aus der Datenpipeline des Legacy Survey of Space and Time (LSST) am kommenden Vera C. Rubin Observatory identifizieren wird.
Der interstellare Komet 2I/Borisov (Opitom et al. 2021) wurde am 29. August 2019 von Amateurastronomen Gannadiy V. Borisov entdeckt. Dieses Objekt ähnelte anderen Kometen, die im Sonnensystem gefunden wurden, und war eindeutig natürlichen Ursprungs.
Es ist faszinierend, dass zwei der ersten drei interstellaren Objekte im Vergleich zu bekannten Asteroiden oder Kometen im Sonnensystem Ausreißer zu sein scheinen.
Weltraummission zum Rendezvous mit dem nächsten ‘Oumuamua (Illu.). Copyright: Galileo Oroject
KOSMISCHE PERSPEKTIVE Die Wahrscheinlichkeit, eine Zivilisation genau in unserer technologischen Phase zu finden, ist gering, ungefähr eins zu hundert Millionen – das Verhältnis zwischen dem Alter der modernen Wissenschaft und dem Alter der ältesten Sterne in der Milchstraße. Höchstwahrscheinlich würden wir Zivilisationen begegnen, die unseren wissenschaftlichen Erkenntnissen entweder weit hinter oder eben auch sehr weit voraus sind. Um die erstere Klasse zu finden, müssen wir den Dschungel von Exoplaneten besuchen, natürliche Umgebungen, die denen ähneln, die von primitiven menschlichen Kulturen in den letzten Millionen Jahren bewohnt wurden. Diese Aufgabe würde angesichts unserer derzeitigen Antriebstechnologien einen enormen Aufwand und Zeit erfordern. Chemische Raketen brauchen mindestens vierzigtausend Jahre, um das nächste Sternensystem Alpha Centauri zu erreichen, das allerdings gerade einmal vier Lichtjahre entfernt ist. Die Geschwindigkeit ist zehntausendmal langsamer als die Lichtgeschwindigkeit, was eine Reisezeit von einer halben Milliarde Jahren durch die Scheibe der Milchstraße impliziert.
Aber wenn die fortschrittlichsten wissenschaftlichen Zivilisationen bereits vor Milliarden von Jahren mit ihren wissenschaftlichen Unternehmungen angefangen haben, müssten wir uns vielleicht gar nicht irgendwo hinbegeben, da die Ausrüstung dieser Zivilisationen möglicherweise bereits in Form von interstellaren Artefakten in unserer kosmischen Nachbarschaft angekommen ist. In diesem Fall müssen wir nur neugierige Beobachter unseres Himmels werden.
Der wahrscheinliche Fundort von CNEOS 2014–01–08 für die erste Expedition des Galileo-Projekts (Illu.). Copyright: Galileo Project
EINE NEUE SUCHE Das Galileo-Projekt repräsentiert eine neue Forschungsinitiative in der Astronomie. Bestehende astronomische Observatorien zielen auf Objekte in großen Entfernungen und haben ein begrenztes Sichtfeld des Himmels, während das Galileo-Projekt darauf abzielt, den gesamten Himmel kontinuierlich zu überwachen und schnell bewegende Objekte in der Nähe der Erde zu untersuchen. Es ist ein Astronomie-Projekt, da es Daten analysiert, die von Teleskopen erhalten wurden, und nach Objekten sucht, die außerhalb des Sonnensystems entstanden sein könnten. Die neuartige Beobachtungsstrategie des Projekts verwendet hochmoderne Kameras und Computer, die den gesamten Himmel im optischen, infraroten und Radioband sowie in Audio-, Magnetfeld- und nach energetischen Partikelsignalen überwachen.
Regierungsbehörden zielen darauf ab, die Sicherheit des Militärpersonals und die nationalen Sicherheitsinteressen zu schützen. Aus ihrer Sicht sind Berichte von Militärangehörigen über nicht identifizierte Phänomene im Luftraum (UAP), wie sie von den nationalen Geheimdiensten dokumentiert und in speziellen Anhörungssitzungen im US-Kongress (ODNI 2021) diskutiert wurden, von vorrangiger Bedeutung für die erste Aufgabe. Daten von militärischen Patrouillenstandorten werden hingegen mit dem zweiten Ziel verknüpft. Regierungsbehörden müssen wissen, was die überwiegende Mehrheit der UAP sind, und zu diesem Zweck müssen sie sich auch um Daten mit geringerer Qualität wie etwa unscharfe Fotoaufnahmen und Videos kümmern.
Die Aufgabe für Wissenschaftler ist jedoch das Gegenteil: Die Wissenschaft muss die meisten Berichte nicht erklären, wenn die dazugehörigen Daten nicht schlüssig sind. Aber selbst wenn nur ein Objekt außerirdischen technologischen Ursprungs sich im Wirrwarr natürlicher oder von Menschen gemachter Objekte verbergen würde, wäre dies die folgenreichste Entdeckung in der Menschheitsgeschichte.
Um dies herauszufinden, müssen Wissenschaftler Zugriff auf Daten von höchster Qualität haben, wie z. B. ein hochauflösendes Bild eines Objekts mit so etwas wie der Aufschrift „Made on an Exoplanet“ oder ein Manöver mit einem Bruchteil der Lichtgeschwindigkeit oder einer Reihe von Schaltflächen, die die technischen Fähigkeiten eines futuristischen Gadgets (eines iPhone1000) demonstrieren.
Darüber hinaus beschäftigen sich Wissenschaftler mit allen möglichen geografischen Standorten, selbst wenn sie keine militärischen Mittel oder nationalen Einrichtungen beherbergen. Außerirdische Ausrüstung hält sich möglicherweise nicht an Landesgrenzen, ähnlich, wie es einem Fahrradfahrer, der den Bürgersteig hinunternavigiert, egal ist, welche der möglichen Ritzen des Bürgersteigs von einer Ameisenkolonie besetzt ist.
Satellitendaten ermöglichen es, UAP auch sozusagen von oben, von jenseits unserer Atmosphäre, zu studieren. Dies bietet ergänzende Möglichkeiten, ihre Bewegung und ihr Bild besser zu verfolgen, als dies mit bodengestützten Teleskopen möglich wäre. Das Galileo-Projekt befasst sich deshalb auch mit der Untersuchung von öffentlich zugänglichen Satellitendatensätzen.
TÄTIGKEITSBEREICHE UND LEITPRINZIPIEN Das Galileo-Projekt hat drei Tätigkeitsbereiche (Loeb 2021):
– Bau neuer Teleskopsysteme, um auf die Natur nicht identifizierter Luftphänomene (UAP) zu schließen, ähnlich denen, die im ODNI-Bericht (ODNI 2021) an den US-Kongress erwähnt werden (siehe Abbildung 1).
– Entwerfen einer Weltraummission, die die Natur von interstellaren Objekten identifiziert, die keinen Kometen oder Asteroiden ähneln, wie ‘Oumuamua (Loeb 2021) (siehe Abbildung 2).
– Koordination von Expeditionen zur Untersuchung der Natur interstellarer Meteore, wie CNEOS 2014–01–08 (Siraj & Loeb 2019) (siehe Abbildung 3).
Das Galileo-Projekt hat eine bemerkenswerte Basis von erfahrenen Freiwilligen angezogen, von Astrophysikern und anderen wissenschaftlichen Forschern über Hardware- und Software-Ingenieure bis hin zu nicht-wissenschaftlichen Ermittlern und Generalisten, die ihre Zeit und Mühe auf verschiedene Weise für das Projekt zur Verfügung stellen. Das Projekt bringt eine breite Gemeinschaft von Mitgliedern zusammen, darunter Gläubige wie Skeptiker, vereint durch die agnostische Suche nach Beweisen durch neue Teleskope ohne Vorurteile. Das Projekt schätzt den Input vieler verschiedener Stimmen, und die schnellen Fortschritte, die es bereits gemacht hat, sind ein Beweis für seinen offenen Ansatz. So unterschiedlich die Perspektiven der Forscher und Partner auch sein mögen, jeder Mitwirkende am Galileo-Projekt ist an drei Grundregeln gebunden:
Das Galileo-Projekt ist nur an öffentlich zugänglichen wissenschaftlichen Daten und einer transparenten Analyse derselben interessiert. Daher können klassifizierte (staatliche) Informationen, die nicht mit allen Wissenschaftlern geteilt werden können, nicht verwendet werden. Solche Informationen würden den Umfang des wissenschaftlichen Forschungsprogramms des Projekts gefährden, das darauf ausgelegt ist, überprüfbare wissenschaftliche Daten zu sammeln und eine transparente (offene Peer-Review-)Analyse dieser Daten bereitzustellen. Wie die meisten physikalischen Experimente wird das Galileo-Projekt nur mit neuen Daten arbeiten, die von seinen eigenen Teleskopsystemen gesammelt werden, die unter der vollen und ausschließlichen Kontrolle der Mitglieder des Galileo-Forschungsteams stehen.
Die Analyse der Daten basiert ausschließlich auf bekannter Physik und wird keine Randideen über Erweiterungen des Standardmodells der Physik enthalten. Die Daten werden frei veröffentlicht und für Peer-Reviews sowie für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht, sobald diese Informationen bereit sind, zur Verfügung gestellt zu werden, aber der Umfang der Forschungsanstrengungen wird immer im Bereich wissenschaftlicher Hypothesen bleiben, die durch strenge Datenerhebung und -Analysen überprüft werden.
Um die Qualität seiner wissenschaftlichen Forschung zu schützen, wird das Galileo-Forschungsteam die Einzelheiten seiner internen Diskussionen nicht veröffentlichen oder die Spezifikationen seiner experimentellen Hardware oder Software weitergeben, bevor die Arbeit abgeschlossen ist. Die Daten oder ihre Analyse werden über traditionelle, wissenschaftlich anerkannte Veröffentlichungskanäle veröffentlicht und durch das traditionelle Peer-Review-Verfahren validiert. Das Projekt hat keine kommerziellen Interessen.
Alle Mitglieder des Galileo-Projektteams, einschließlich Forscher, Berater und Partner, teilen diese Werte und wahren die Prinzipien der offenen und strengen Wissenschaft, auf denen das Galileo-Projekt gründet.
Das Galileo-Team entwickelte ein Design von Teleskopsystemen, die für die Abbildung von UAP optimiert sind, sowie eine Expedition, um den Meeresboden in der Nähe von Papua-Neuguinea nach den Fragmenten des ersten interstellaren Meteors, CNEOS 2014–01–08, zu durchsuchen, und entwirft eine Weltraummission um ungewöhnliche interstellare Objekte wie ‚Oumuamua zu treffen, die in Zukunft aus der Datenpipeline von LSST auf dem Vera C. Rubin Observatory oder anderen Teleskopen identifiziert werden sollen.
ERWARTUNGEN Die extraterrestrische Weltraumarchäologie (Loeb 2019) beschäftigt sich mit der Suche nach Relikten anderer technologischer Zivilisationen (Lingam & Loeb 2021). Wie von John von Neumann argumentiert, könnte die Anzahl solcher Objekte extrem groß sein, wenn sie sich selbst replizieren (Freitas 1980), ein Konzept, das durch 3D-Druck und KI-Technologien möglich wird. Physische Artefakte könnten auch Botschaften enthalten, wie von Ronald Bracewell (Bracewell 1960; Freitas & Valdes 1985) ins Auge gefasst. Die Suche nach Objekten im Weltraum ähnelt einer Suche nach einer einzelnen Plastikflaschen im Ozean, wenn diese sich diese im Laufe der Zeit immer mehr ansammeln. Die Absender sind möglicherweise nicht mehr am Leben, wenn wir die Relikte finden. Diese Umstände unterscheiden sich von denen der berühmten Drake-Gleichung (Lingam & Loeb 2021; DE 2022), die die Wahrscheinlichkeit quantifiziert, Funksignale von Außerirdischen zu entdecken. Dieser Fall ähnelt einem Telefongespräch, bei dem das Gegenüber aktiv sein muss, wenn wir zuhören. Nicht so in der außerirdischen Archäologie.
Was wäre eine Entsprechung für Drakes Gleichung für außerirdische Archäologie im Weltraum? Wenn unsere Instrumente ein Volumen V vermessen, wäre die Anzahl der Objekte, die wir in jeder Momentaufnahme finden (Loeb 2022a),
N = n × V, (1)
wobei n die Anzahl der Relikte pro Volumeneinheit ist. Nehmen wir andererseits an, wir hätten ein Fischernetz der Fläche A, wie die Atmosphäre der Erde beim Fischen von Meteoren. In diesem Fall beträgt die Rate neuer Objekte, die das Untersuchungsgebiet pro Zeiteinheit durchqueren:
R = n × v × A , (2)
wobei v die charakteristische eindimensionale Geschwindigkeit der Relikte entlang der Ausrichtung senkrecht zu diesem Bereich ist.
Bei Leben-suchenden Sonden mit Manövrierfähigkeit kann die Anzahldichte n in der Nähe bewohnbarer Planeten höher sein. Dementsprechend ist es wahrscheinlicher, dass solche Sonden in den Außenbezirken von Planetensystemen abfallende Umlaufbahnen besitzen, die radial auf den Wirtsstern gerichtet sind. In diesem Fall könnte die Häufigkeit interstellarer Objekte durch die Annahme einer isotropen Geschwindigkeitsverteilung für erdnahe Detektionen erheblich überschätzt werden.
Sowohl n als auch v sind wahrscheinlich Funktionen der Größe der Objekte. Die NASA startete viel mehr kleine Raumfahrzeuge als große. Darüber hinaus erhöht der Start schnellerer Objekte den spezifischen Energiebedarf und kann daher auf kleinere Objekte beschränkt werden, die schwieriger zu entdecken sind. Astronomische Suchen zielen oft auf Geschwindigkeiten von mehreren zehn km s−1 in der Nähe der Erde ab, da sie charakteristisch für Asteroiden oder Kometen sind, die an die Sonne gebunden sind. Fortgeschrittene Antriebsmethoden wie Lichtsegel könnten potenziell die um vier Größenordnungen höhere annähernde Lichtgeschwindigkeit erreichen (Guillochon & Loeb 2015). Sich schnell bewegende Objekte wurden möglicherweise bei früheren astronomischen Vermessungen übersehen und sollten in LSST-Daten berücksichtigt werden. Die bisherigen Errungenschaften der Menschheit sind bescheiden. Im letzten Jahrhundert.
Die NASA startete fünf Raumfahrzeuge, die den interstellaren Raum innerhalb von Zehntausenden von Jahren erreichen werden: Voyager 1, Voyager 2, Pioneer 10, Pioneer 11 und New Horizons. Die Detektionsschwelle von Vermessungen, die auf reflektiertem Sonnenlicht beruhen, legt die Mindestgröße eines detektierbaren Objekts in Abhängigkeit von seinem Abstand zum Beobachter und zur Sonne fest. Außerdem sind Kometen leichter zu erkennen als nicht verdampfende Objekte, weil ihr Schweif aus Gas und Staub das Sonnenlicht über die Ausdehnung ihres Kerns hinaus reflektiert. Meteore hingegen werden durch den Feuerball gefunden, den sie erzeugen, wenn sie sich durch Reibung mit Luft in der Erdatmosphäre auflösen. Das macht Meteore bei Objektgrößen nachweisbar, die um Größenordnungen kleiner sind als Weltraumobjekte. Zum Beispiel war CNEOS 2014–01–08 nur ∼ 0,5 m (Siraj & Loeb 2022) groß, während ein Sonnenlicht reflektierendes Objekt wie ‚Oumuamua innerhalb der Umlaufbahn der Erde um die Sonne nachweisbar war, da seine Größe ∼ 100−200 m betrug (Trilling et al. 2018). Der Kern des Kometen Borisov war ∼ 200–500 m groß (Jewitt et al. 2020), und seine Verdunstung machte den Kometen aufgrund seines größeren Schweifs noch weiter nachweisbar. Die NASA hat noch nie ein so großes Raumschiff wie ‚Oumuamua gestartet.
Interstellare Objekte wie CNEOS 2014–0108 sind millionenfach häufiger als ‘Oumuamua in der Nähe der Erde, aber sie waren mit der Pan STARRS-Durchmusterung, die ‘Oumuamua entdeckte, nicht nachweisbar. Elektromagnetische (z. B. Radio- oder Laser-) Signale entweichen aus der Milchstraße und erreichen über Milliarden von Jahren kosmologische Größenordnungen. Chemische Raketen werden jedoch im Allgemeinen auf Geschwindigkeiten von mehreren zehn km s−1 angetrieben, was eine Größenordnung kleiner ist als die Fluchtgeschwindigkeit aus der Milchstraße. Zufälligerweise reicht diese Geschwindigkeit aus, um aus der bewohnbaren Zone eines sonnenähnlichen Sterns zu entkommen, wenn sie mit der Umlaufgeschwindigkeit eines erdähnlichen Mutterplaneten kombiniert wird. Darüber hinaus ist diese Geschwindigkeit vergleichbar mit der Geschwindigkeitsdispersion von Sternen in der Scheibe der Milchstraße. Infolgedessen bleiben interstellare chemische Raketen gravitativ auf die Milchstraßenscheibe innerhalb ungefähr der gleichen vertikalen Skalenhöhe wie ihre Muttersterne (Hunderte von Parsecs) beschränkt. Die kumulative Häufigkeit solcher Objekte würde durch ein Integral über ihre Produktionsgeschichte pro Stern nach der Sternentstehungsgeschichte der Milchstraße festgelegt.
Genau wie terrestrische Monumente liefern Weltraumartefakte Beweise für vergangene Zivilisationen. Sie existieren in der Milchstraße weiter, auch wenn die technologische Ära ihrer Sender im Vergleich zum Zeitalter der Galaxie nur ein kurzes Zeitfenster dauerte, sodass derzeit keiner dieser Sender Funksignale aussendet.
Im Gegensatz zu elektromagnetischen Signalen würde die Fülle interstellarer Artefakte, die gravitativ an die Milchstraßenscheibe gebunden sind, im Laufe der kosmischen Zeit wachsen. Die Fülle an kleinen Objekten ist wahrscheinlich viel größer als an großen Objekten, teilweise weil einige von ihnen Fragmente darstellen könnten, die durch die Zerstörung größerer Objekte entstanden sind.
Basierend auf der kosmischen Sternentstehungsgeschichte (Madau & Dickinson 2014) entstanden die meisten Sterne Milliarden von Jahren vor der Sonne, was den chemischen Raketen genügend Zeit gegeben hätte, sich durch die Milchstraßenscheibe zu verteilen, wenn Zivilisationen wie die unsere mit der gleichen Zeitverzögerung danach entstanden Bildung anderer sonnenähnlicher Sterne. Aber selbst wenn eine Zivilisation selbstreplizierende Sonden gestartet hätte, kann die Fülle künstlicher Sonden innerhalb der gesamten Milchstraße sehr hoch sein.
Das alles setzt voraus, dass wir auch suchen. Aber es besteht die Möglichkeit, O, dass einige Wissenschaftler sich wie der Vogel Strauß verhalten und die Suche nach interstellaren Objekten technologischen Ursprungs ganz vermeiden. Beispielsweise könnten LSST-Daten nur analysiert werden, indem man an die Sonne gebundene Umlaufbahnen anpasst. Ebenso könnten Förderstellen entscheiden, keine Suche abseits der ausgetretenen Pfade zu betreiben. Die endgültigen Gleichungen lauten daher:
N = n × V × (1 − O) , (3) und, R = n × v × A × (1 − O) .(4)
Die Wahrscheinlichkeit, dass wir außerirdische technologische Objekte finden, hängt also davon ab, ob wir bereit sind, nach ihnen zu suchen, und nicht nur davon, ob die Außerirdischen sie geschickt haben.
Ein interstellares Objekt von zukünftigem Interesse könnte vom James-Webb-Weltraumteleskop (JWST) (ST 2022) genau untersucht werden, wenn es in der Nähe vorbeizieht. Da sich JWST am zweiten Lagrange-Punkt L2 eine Million Meilen von der Erde entfernt befindet, würde es das Objekt aus einer völlig anderen Richtung beobachten als Teleskope auf der Erde. Damit könnten wir die dreidimensionale Flugbahn des Objekts mit höchster Präzision abbilden und zusätzlich zur Schwerkraft der Sonne die auf es einwirkende Kräfte bestimmen (Micheli et al. 2018). Darüber hinaus wäre JWST in der Lage, das Spektrum der Infrarotstrahlung und des vom Objekt reflektierten Sonnenlichts zu erkennen, wodurch JWST möglicherweise auf die Zusammensetzung seiner Oberfläche schließen könnte.
Um aber noch bessere Beweise zu erhalten, wäre es von Vorteil, eine Kamera noch näher an das Objekt zu bringen, wie es das Galileo-Projekt vorsieht. Noch besser wäre es, auf dem Objekt zu landen, eine Probe davon zu nehmen und es zurück zur Erde zu schicken, wie es die OSIRIS-REx-Mission mit dem Asteroiden Bennu getan hat (Rizos et al. 2021).
Eine andere Möglichkeit, Material von einem solchen Objekt in die Hände zu bekommen, wäre die Untersuchung der Überreste von interstellaren Meteoren, die technologischen Ursprungs sind (Loeb 2022b). Während eine Weltraummission oft Milliarden von Dollar an Finanzmitteln erfordert, ist der letztere Ansatz tausendmal kostengünstiger.
SCHLUSSBEMERKUNGEN Ein Projekt mit mehr als hundert Mitgliedern zu managen ist nicht trivial. Ich habe nie als Eheberater gedient, aber der beste Rat, den ich mir vorstellen kann, Paaren zu geben, ist einfach: Konzentrieren Sie sich auf das, worauf Sie sich einigen, und vermeiden Sie es, sich von peripheren Streitigkeiten ablenken zu lassen. Für das Galileo-Projekt bedeutet dies den Ratschlag, den Basketballtrainer ihren Teammitgliedern oft geben: „Behalte den Ball im Auge und ignoriere das Publikum.“ Es gibt historische Präzedenzfälle von Gemeinschaften, die zerstört wurden, weil sie sich nicht an dieses einfache Prinzip hielten, wie die Geschichte des Turmbaus zu Babel, dessen Bau angeblich nie vollendet wurde, weil die Stadtmitglieder eine gemeinsame Sprache verloren. Die grundlegende Aufgabe guter Führung ist es, den roten Faden innerhalb ihrer Gemeinschaft aufrechtzuerhalten.
Wenn die Suche des Galileo-Projekts unbestreitbare Beweise für ein Objekt findet, das nicht natürlich oder von Menschenhand geschaffen ist, dann wäre dieser Fund ein lehrreicher Moment für die Menschheit. Es könnte eine einfache Antwort auf Fermis Paradoxon (Lingam & Loeb 2021; Wikipedia Contributors 2022a): „where is everyone?“ in Form von: „right here“ liefern. Wissenschaftler suchen seit sechzig Jahren nach Radiosignalen von Planeten um ferne Sterne (Lingam & Loeb 2021; Wikipedia-Mitwirkende 2022b), aber sie haben es versäumt, systematisch nach interstellaren Objekten in unserem kosmischen Hinterhof zu suchen.
Der zweite Zweig des Galileo-Projekts umfasst den Entwurf einer Weltraummission zum Rendezvous mit ungewöhnlichen interstellaren Objekten wie ‚Oumuamua im Geiste der NASA-Mission OSIRIS-REx – die auf dem Asteroiden Bennu gelandet ist – oder dem Plan der ESA für einen zukünftigen Comet Interceptor (esa 2022) — der in seiner Manövriergeschwindigkeit begrenzt ist. Das Galileo-Projekt wird Software entwickeln, die interstellare Objekte identifizieren wird, die nicht vertrauten Asteroiden oder Kometen aus dem Sonnensystem ähneln. Diese Software wird auf die LSST-Datenpipeline angewendet.
Schließlich beinhaltet ein dritter Zweig des Projekts einen Plan für eine Expedition, um Fragmente des ersten interstellaren Meteors CNEOS 2014–01–08 (Loeb 2022c) vom Meeresboden in der Nähe von Papua-Neuguinea zu bergen.
Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung können nicht vorhergesagt werden. Die Astronomy Decadal Survey im Jahr 2010 (Council 2010) hat die wichtigsten Entdeckungen des letzten Jahrzehnts nicht vorweggenommen, wie die erste Entdeckung von Gravitationswellen im Jahr 2015 (Abbott et al. 2016), die Entdeckung des interstellaren Objekts „Oumuamua“ im Jahr 2017, und die Abbildung des Schwarzen Lochs in M87 im Jahr 2019 (Event Horizon Telescope Collaboration et al. 2019). Diese Punkte wurden vor einem Jahrzehnt nicht einmal als hochrangige Prioritäten in der Astrophysik aufgeführt. Wir hoffen, dass die Ergebnisse des Galileo-Projekts der Höhepunkt des nächsten Jahrzehnts in der Astronomie sein werden.
Der verantwortungsbewusste Ansatz von Wissenschaftlern sollte darin bestehen, neue Beweise, so ungewöhnlich sie auch sein mögen, zu beachten und sich an ihre Auswirkungen anzupassen, unabhängig davon, wie herausfordernd sie sind.
Was wir als „normal“ betrachten, sind Dinge, die wir zu sehen gewohnt sind. Zu solchen Dingen gehören Vögel am Himmel. Aber ein tieferes Eintauchen in die Natur gewöhnlicher Dinge legt nahe, dass sie ziemlich außergewöhnlich sind. Erst mit dem Erstflug der Gebrüder Wright im Jahr 1903 konnten Menschen Vögel imitieren. Auch das, was wir als „außergewöhnliche Behauptungen“ bezeichnen, basiert oft nur auf gesellschaftlichen Konventionen. Wir haben Milliarden von Dollar in die Suche nach der Natur der Dunklen Materie investiert, deren Existenz zunächst vier Jahrzehnte lang angezweifelt wurde, nachdem Fritz Zwicky 1933 erstmals ihre Existenz vorgeschlagen hatte (de Swart 2019); Dennoch weisen wir der wissenschaftlichen Untersuchung von UAP immer noch minimale Mittel zu. Infolgedessen ist das Fehlen „außerordentlicher Beweise“ oft selbstverschuldete Unwissenheit. Wir haben kaum eine Chance, außergewöhnliche Beweise für unsere kosmischen Nachbarn zu finden, es sei denn, wir schauen durch unsere Fenster und beteiligen uns aktiv an der Suche nach anomalen Objekten, einschließlich der Suche nach „Briefen“ in unserem eigenen „Briefkasten des Sonnensystems“. Indem wir uns an der Suche beteiligen, könnten wir die Natur von UAP herausfinden, bevor wir dunkle Materie verstehen, wenn wir nur mutig genug wären, UAP-Daten öffentlich zu sammeln und basierend auf wissenschaftlichen Methoden zu analysieren.
Die vom Galileo-Projekt entwickelten Instrumente repräsentieren ein brandneues Observatoriumsdesign mit beispiellosen Fähigkeiten. Während diese „Lego-Steine“ zusammengesetzt werden, füllt sich mein Herz mit Wertschätzung für die professionelle Qualität der Galileo-Teammitglieder. In den kommenden Jahren werden wir neue Erkenntnisse aus diesen neuen Teleskopsystemen gewinnen.
Diese Teleskope sind die neuen Augen und das daran angeschlossene Computersystem ist das neue Gehirn des Galileo-Projekts. Den Himmel durch neue Observatorien zu beobachten, ist unsere beste Methode, um herauszufinden, ob wir Nachbarn haben. Was wir mit der Antwort machen, hängt von den Details ab, die sie beinhaltet.
Wie Robert Frost in seinem Gedicht „The Road Not Taken“ feststellte: „Zwei Straßen gingen in einem gelben Wald auseinander. . . Ich habe den weniger bereisten genommen, und das hat den Unterschied gemacht.“ (Frost & Bingham 1951).
Es ist ein großer Vorteil, den Weg zu gehen, der nicht genommen wurde. Wenn es auf diesem Weg irgendwelche niedrig hängenden Früchte gibt, wird das Galileo-Projekt sie ernten.
DANKSAGUNGEN Das Galileo-Projekt wird durch großzügige Spenden von Eugene Jhong, Vinny Jain, Teddy Jones, Eric Keto, der Laukien Science Foundation, Jörg Laukien, William A. Linton und der Brinson Foundation unterstützt. Mein besonderer Dank gilt Dr. Richard Cloete, dem Laukien-‘Oumuamua Postdoctoral Fellow des Galileo-Projekts, für seine Hilfe beim Manuskript.
Prof. Dr. Avi Loeb ist Leiter des „Galileo-Projekts“ in Harvard, einer systematischen wissenschaftlichen Suche nach Beweisen für außerirdische technologische Artefakte. Loeb ist Gründungsdirektor von Harvards Black Hole Initiative, Direktor des Institute for Theory and Computation am Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics und Vorsitzender des Beirats des Breakthrough Starshot-Projekts. Er ist Autor des Buches „Außerirdisch: Intelligentes Leben jenseits unseres Planeten“
Die erste sog. Deep-Field-Aufnahme des „James Webb Space Telescope“ (JWST) zeigt den Galaxienhaufen „SMACS 0723“. (Klicken Sie auf die Bildmitte, um zur Aufnahme im JWST-Bildarchiv zu gelangen.) Copyright: NASA, ESA, CSA, STScI
Avi Loeb: Leben, wie wir es nicht kennen
Unser wissenschaftliches Wissen ragt wie Inseln aus einem Ozean der Unwissenheit heraus. Die beste visuelle Illustration dieses Sachverhalts ist das neue „Deep Field“-Aufnahme des James-Webb-Weltraumteleskops, das am 11. Juli 2022 in einer öffentlichen Präsentation im Weißen Haus von US-Präsident Joe Biden enthüllt wurde. Das Bild zeigt einen Galaxienhaufen, der aufgrund seiner Schwerkraft als sog. Gravitationslinse dahinterliegende Zwerggalaxien aus einer Zeit von bis zu 13,1 Milliarden Jahren erscheinen lässt. Das Licht der Sterne erscheint auf dieser Aufnahme Bild als helle Inseln vor einem dunklen Hintergrund. Der Gravitationslinseneffekt wird aber von einem dunklen Ozean aus Materie dominiert, der das Sternenlicht umgibt. Würde diese Dunkle Materie nun aber leuchten und die uns bekannte gewöhnliche Materie wäre hingegen dunkel, so wäre die Aufnahme viel heller und würde aussehen wie der Himmel an einem sonnigen Tag – voller Licht und gespickt mit winzigen dunklen Wolken. Aber die Webb-Aufnahme zeigt das Gegenteil und sagt uns damit, dass das, was wir wissen, weniger ist als das, was wir noch lernen müssen.
Es ist ein Merkmal des menschlichen Zentrismus, anzunehmen, dass die meisten interessanten Vorgänge im Universum auch jene Minderheit der Materie betreffen, die wir selbst sehen, nur weil wir damit aus unserem Sonnensystem vertraut sind. Eine solche Voreingenommenheit entspricht aber der Denkweise eines Säuglings, der sich einbildet, dass es außerhalb seines Zuhauses nichts Aufregendes gibt.
Alle unsere bisherigen Versuche, Dunkle Materie in Teilchenbeschleunigern zu erzeugen, indem wir bekannte Teilchen mit hoher Energie aufeinanderprallen lassen, sind bisher gescheitert. Gleichzeitig legt die Geschichte der Relativitätstheorie und der Quantenmechanik nahe, dass die Natur sehr viel fantasievoller ist als wir.
Die einfachste Annahme ist, dass Dunkle-Materie-Teilchen nicht voneinander abstreuen, genauso wie sie nicht an gewöhnlicher Materie streuen. Doch diese Annahme führt zu Spannungen zwischen Theorie und Beobachtungen von Zwerggalaxien. Zwerggalaxien sind die Bausteine von Galaxien wie unserer Milchstraße, die sich in frühen kosmischen Zeiten aus Millionen von Zwerggalaxien zusammenfanden. Die direkte Beobachtung dieser Bausteinchen würde es uns ermöglichen, die Natur der Dunklen Materie zu untersuchen.
Das Entdeckungspotenzial mit dem Webb-Teleskop ist groß, wenn man bedenkt, dass sein besagtes erstes „tiefes Bild“ mit einer Belichtungszeit von einem halben Tag gemacht wurde wurde. Eine Verlängerung dieser Belichtungszeit auf drei Wochen, wie dies bei „eXtreme Deep Field“ des Hubble-Teleskops der Fall war, würde es dem Webb-Teleskop ermöglichen, Zwerggalaxien zu entdecken, die sechsmal lichtschwächer sind als jene, die auf seinem ersten Tiefenbild zu sehen sind.
Die Herausforderungen für nicht-wechselwirkende Dunkle Materie könnten gemildert werden, wenn die Dunkle Materie selbst mit einem Querschnitt pro Masseneinheit interagiert, der ähnlich ist wie bei bekannten Teilchen, etwa wie Neutronen selbst miteinander interagieren.
Selbstinteraktion schlägt eine faszinierende Reihe von Möglichkeiten vor. Was wäre, wenn Dunkle Materie etwa eine Mischung aus Teilchen wäre, die stark miteinander wechselwirken, aber nicht mit gewöhnlicher Materie? Die gravitative Wechselwirkung, durch die Dunkle Materie durch ihre Wirkung auf sichtbare Materie gefunden wird, ist unvermeidlich. Nach Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie stellt die Schwerkraft die Krümmung der Raum-Zeit dar, die allen Formen von Materie gemeinsam ist, unabhängig davon, ob sie für uns sichtbar oder unsichtbar sind.
Die Selbstinteraktion lässt nun die Möglichkeit zu, dass es „dunkle Atome“ gibt, die „dunkle Strahlung“ aussenden und sich zu „dunklen Sternen“ und „dunklen Planeten“ verdichten, die „dunkle Chemie“ fördern, die zu „dem Leben, wie wir es nicht kennen“ führen kann.
In einem solchen Fall könnte die Antwort auf die Frage des Fermi-Paradoxon: „Wo sind alle?“ lauten: „Für die meisten von ihnen sind wir blind.“ Die Schwerkraft würde uns nicht helfen, den Durchgang von asteroidengroßen Objekten aus dunkler Materie in der Nähe der Erde zu bemerken, und größere Objekte werden niemals nahe kommen. Das Gravitationswellensignal von einem erdnahen Durchgang eines Objekts aus Dunkler Materie, das so massiv ist wie der Chicxulub-Impaktor, der die Dinosaurier auslöschte, kann von unserem hochmodernen LIGO-Virgo-KAGRA-Detektor nicht erfasst werden. Sein Durchgang durch die Erde könnte seismisches Rauschen erzeugen, aber es ist unwahrscheinlich, dass dies während des Erdzeitalters auftritt.
Gewöhnliche Materie macht derzeit nur ein Zwanzigstel des kosmischen Massenbudgets aus. Dunkle Materie macht ein Viertel davon aus und der Rest ist Dunkle Energie, ein weiterer unbekannter Bestandteil, der die beschleunigte kosmische Ausdehnung antreibt.
Wenn irgendjemand da draußen Dunkle Materie oder Dunkle Energie verwendet, um sein Raumschiff anzutreiben, würden wir nichts aus dem Auspuff seiner Antriebe kommen sehen.
Die wissenschaftliche Methode orientiert sich an Daten. Die Bevorzugung von Beweisen gegenüber Vorurteilen hat zwei Erscheinungsformen, eine wird routinemäßig praktiziert und die andere wird meistens ignoriert. Die erste Manifestation verwendet die Guillotine von Daten, um Möglichkeiten zu eliminieren, die die Realität nicht beschreiben. Das weniger praktizierte Prinzip besteht darin, Beweise, die von den theoretischen Erwartungen abweichen, vielmehr als Gelegenheit zum Erlernen neuer Erkenntnisse zu betrachten, statt als Bedrohung von auf altem Wissen beruhenden Erfahrungen und Gewohnheiten.
Vier Jahrzehnte nachdem Fritz Zwicky 1933 die Existenz Dunkler Materie vorgeschlagen hatte, hielt ein junger Jerry Ostriker ein Kolloquium über neue Beweise für Dunkle Materie an Zwickys Heimatinstitut Caltech und wurde vom Publikum als Fürsprecher wilder Spekulationen abgehandelt. Heute wissen junge Kosmologen gar nicht mehr, welchen Gegenwind das Konzept der Dunklen Materie fast ein halbes Jahrhundert lang erzeugt hat.
Wir sind nicht allein im All. Denn Form und Eigenschaften des unbekannten Flugobjekts, das im Oktober 2017 durch unser inneres Sonnensystem schoss, ließen nur eine Erklärung zu: Oumuamua, wie man es nannte, war Alien-Technologie, von einer außerirdischen Zivilisation entwickelt und auf Erkundungsflug. Hier erzählt Loeb von der ersten Sichtung dieses „interstellaren“ (aus einem anderen Sternensystem kommenden) Besuchers, belegt die hohe Wahrscheinlichkeit außerirdischen Lebens und stellt die Frage, welche Konsequenzen das für uns hat: für Wissenschaft und Religion, für die Zukunft der Menschheit und des Planeten Erde.
Und hier nun liegt ein weiterer Aspekt der kopernikanischen Revolution. Wir befinden uns nicht nur nicht im Zentrum der kosmischen Bühne und wir betraten diese Bühne auch noch mit ziemlicher Verspätung. Auch repräsentieren wir nicht den Großteil dessen, was auf dieser Bühne gezeigt wird. Bis wir herausgefunden haben, was dieses „dunkle Zeug“ ist, können wir nicht behaupten zu wissen, worum es in dem kosmischen Spiel überhaupt geht. Die Schlüssel zu den Fragen unserer Existenz sind nicht nur unter dem Licht jener Straßenlampen zu finden, die auf der Webb-Aufnahme zu sehen sind.
Wir wissen, dass die Dichtestörungen, die unsere Milchstraßengalaxie entstehen ließen, durch die Streuung gewöhnlicher Materie auf dem kosmischen Mikrowellenhintergrund gedämpft worden wären, wenn es keine Dunkle Materie gegeben hätte, um so die Erinnerung an ihren ursprünglichen Ursprung zu bewahren. Tatsächlich verdanken wir also unsere Existenz einem unsichtbaren Akteur.
Prof. Dr. Avi Loeb ist Leiter des „Galileo-Projekts“ in Harvard, einer systematischen wissenschaftlichen Suche nach Beweisen für außerirdische technologische Artefakte. Loeb ist Gründungsdirektor von Harvards Black Hole Initiative, Direktor des Institute for Theory and Computation am Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics und Vorsitzender des Beirats des Breakthrough Starshot-Projekts. Er ist Autor des Buches „Außerirdisch: Intelligentes Leben jenseits unseres Planeten“
Ein internationales Forscherteam aus Deutschland und Russland hat laut der Fachzeitschrift „Journal of Applied Physics“ die physikalischen Eigenschaften der berühmten Cheops-Pyramide in Ägypten untersucht und ist zu einem sensationellen Schluss gekommen.
Die Wissenschaftler stellten demnach fest, dass die Pyramide in ihren inneren Kammern und unter der Basis unter resonanten Bedingungen elektromagnetische Energie konzentrieren kann.
„Ägyptische Pyramiden haben schon immer große Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Wir Wissenschaftler haben uns auch für sie interessiert. Also haben wir uns dafür entschieden, die Cheops-Pyramide als ein Teilchen zu betrachten, das Radiowellen resonant dissipiert.
Die Forscher fanden heraus, dass man durch Radiowellen mit einer Länge von 200 bis 600 Metern Resonanzen in der Pyramide induzieren kann. Die Wellenenergie kann unter Resonanzbedingungen von der Pyramide gestreut oder absorbiert werden.
Forscher vermuteten schon länger, dass in den Pyramiden elektromagnetische Energie konzentriert werden kann. Um diese Vermutung zu überprüfen, wurden in einem theoretischen Modell Radiowellen eingesetzt, um herauszufinden, wie die Große Pyramide mit den Wellen wechselwirken würde.
Dabei wurden die Töne durch Reflektion oder Vibration im Innenraum verlängert.
„Wir mussten ein paar Annahmen machen. Zum Beispiel haben wir angenommen, dass im Inneren keine unbekannten Hohlräume sind und das Material des Gebildes, welches aus gewöhnlichem Kalkstein besteht, innen sowie außen gleichmäßig verteilt ist“, sagte der leitende Wissenschaftler der ITMO Universität in Russland Andrej Jewljukhin.
(Konzentration von elektromagnetischer Energie in der Pyramide)
Nur theoretisches Modell
Anschließend erstellten die Forscher ein Modell der Pyramide nach elektromagnetischem Standard. Sie rechneten dabei aus, wie die Energie der Wellen in der Pyramide absorbiert und gestreut wird.
In einer Multipol-Analyse, welche die räumliche Verteilung von elektrischer Ladung beschreibt, stellten die Forscher fest, dass sich die elektromagnetischen Felder unter dem Grund und in den inneren Räumen der Pyramide konzentrieren.
(Eine Multipolanalyse zeigt, dass die Große Pyramide von Gizeh in ihren verborgenen Kammern elektromagnetische Energie konzentrieren kann. Die Verteilung der elektrischen (a) – (e) und magnetischen (f) – (j) Feldstärke in der Pyramide und ihrem Trägersubstrat ist im obigen Bild gezeigt)
„Durch das Wählen eines passenden Materials mit elektromagnetischen Eigenschaften können wir pyramidale Nanopartikel mit der Aussicht zur praktischen Anwendung in Nanosensoren und effektiven Solarzellen erhalten“, sagte die Physikerin an der ITMO Universität Polina Kapitanova.
„Dadurch, dass die Studie komplett theoretisch ist, ist es schwer zu sagen, wozu sie führt oder ob sie in die Realität umgesetzt werden kann.“
Die Forscher hoffen, dass sie die Theorie bald an der echten Pyramide überprüfen können.
Eine uralte Kraftmaschine?
Die große Pyramide von Gizeh ist seit jeher Gegenstand von Studien. In der Vergangenheit wurden zahlreiche Theorien aufgestellt, die nahelegen, dass die Pyramide eine Art alte, derzeit deaktivierte Maschine sein könnte.
Eine umstrittene Theorie besagt, dass, da keine Mumie jemals innerhalb der Großen Pyramide von Gizeh gefunden wurde, die Struktur kein Grabmal sein könnte. Stattdessen könnte es eine Maschine gewesen sein.
Ein leistungsfähiges Gerät, dessen Eigenschaften wir erst jetzt zu entdecken beginnen. Viele Autoren haben darüber nachgedacht, ob die Große Pyramide von Gizeh als ein Mittel funktioniert haben könnte, das dazu beigetragen hat, den ägyptischen Monarchen neues Leben und Macht zu verleihen und ihnen neues Leben zu geben.
Interessanterweise wagten sich historische Persönlichkeiten wie Alexander der Große, Julius Caesar und Napoleon, eine Nacht in diesem Denkmal zu verbringen, wo sie vermutlich „mystische“ Erfahrungen gemacht hatten.
Die neue Entdeckung, die vom internationalen Team von Wissenschaftlern gemacht wurde, scheint mehr Beweise auf den Tisch zu bringen und die Hypothese über die wahre Funktion der Großen Pyramide als eine Maschine zum Speichern, Konzentrieren oder Kanalisieren einer Art von Energie.
Das Dritte Geheimnis von Fatima sollte spätestens 1959 veröffentlicht werden um den Fall der Kirche in die Hände Beelzebubs zu verhindern. Ratzinger war damals zuständig und publizierte nur Bruchteile des Dritten Geheimnisses. So nahm die Machtergreifung der Adepten des Teufels beim Zweiten Vatikanischen Konzil ihren Lauf.
Der Chef-Exorzist erkannte daß der Rauch Satans im Vatikan aus allen Ritzen stinkt. Er gab ein Interview in dem er auspackte. Er verlangte daß dieses Interview erst veröffentlicht werde wenn er selbst tot sei.
Das Dritte Geheimnis von Fatima enthält unter anderem die vor genau 100 Jahren von der Heiligen Jungfrau Maria in Portugal abgegebene Vorhersage daß die Katholische Kirche von den Kräften der Finsternis und des Bösen unterwandert werde und der Vatikan dann die Kirche der Hölle sei. (Siehe unten die Transkription des handschriftlichen Briefes von 1944 seitens einer der drei Schwestern, die 1917 in Fatima die Wunder erlebten.)
Chef-Exorzist Vater Amorth: Padre Pio kannte das Dritte Geheimnis
Bruder Gabriele furcht seine Stirn und streckt sein Kinn hervor. er wirkt sehr betroffen.
Fr. Gabriele furrows his brow and sticks out his chin. He seems very affected.
„Wahrhaftig,“ sagt er, „eines Tages sagte Pater Pio zu mir sehr sorgenvoll: „Weisst Du was, Gabriele? Es ist Satan der in den Busen der Kirche eingelassen wurde und innerhalb einer sehr kurzen Zeit wird er eine falsche Kirche regieren.“
“Indeed,” he states, “One day Padre Pio said to me very sorrowfully: ‘You know, Gabriele? It is Satan who has been introduced into the bosom of the Church and within a very short time will come to rule a false Church.’”
„Oh mein Gott! eine Art von Antichrist! Wann prophezeite er das Euch?“ frage ich [Zavala].
“Oh my God! Some kind of Antichrist! When did he prophesy this to you?” I [Zavala] ask.
„Es muß um 1960 gewesen sein weil ich damals schon Priester war.“
“It must have been about 1960, since I was already a priest then.”
„Warum hatte Johannes XXIII solche angst davor das Dritte Geheimnis von Fatima zu veröffentlichen, so daß die Menschen nicht dächten daß er der Antipapst oder was auch immer sei …?
“Was that why John XXIII had such a panic about publishing the Third Secret of Fatima, so that the people wouldn’t think that he was the anti-pope or whatever it was …?”
Ein leises, aber wissendes Lächeln lockt die Lippen von Vater Amorth.
„Hat Pater Pio noch etwas über zukünftige Katastrophen gesagt: Erdbeben, Überschwemmungen, Kriege, Epidemien, Hunger …? Hat er auf die gleichen Plagen geweckt, die in den heiligen Schriften prophezeit wurden? „[Fragt Herr Zavala]
„Nichts von der Sache war ihm wichtig, so erschreckend sie auch waren, außer dem großen Abfall innerhalb der Kirche. Dies war die Frage, die ihn wirklich quälte und für die er betete und bot einen großen Teil seines Leidens, gekreuzigt aus Liebe. „[Sagt Fr. Amorth]
„Das dritte Geheimnis von Fatima?“
„Genau.“
„Gibt es eine Möglichkeit, etwas so Schreckliches zu vermeiden, Fr. Gabriele? „
„Es gibt Hoffnung, aber es ist nutzlos, wenn es nicht von Werken begleitet wird. Lasst uns damit beginnen, Rußland dem Unbefleckten Herzen Mariens zu weihen, lasst uns den heiligen Rosenkranz rezitieren, lasst uns alle Gebet und Buße tun … „[Hervorhebung hinzugefügt]
So endet Steve Skojecs eigene Darstellung bestimmter Passagen des neuen Zavala-Buches über Fatima.
Pater Amorth ist ein Zeuge hier, was Padre Pio, den er zum ersten Mal traf, als er selbst ein siebzehnjähriger junger Mann war, sagte ihm direkt und persönlich. Pater Amorth sagt in demselben Interview, dass Padre Pio ihn sogar manchmal sein eigenes spirituelles Tagebuch lesen lasse.
Wie wir schon früher berichteten, hatte Pater Amorth auch schon zu Lebzeiten gesagt, dass er nicht glaube, dass die Weihe von Russland stattgefunden habe (eine Erklärung, die nur von Kardinal Paul Josef Cordes bestätigt wurde). Im Dezember 2015 hatte Pater Amorth gesagt:
Inmitten widersprüchlicher Fatima „Geheimnisse“, eine klare Botschaft scheint es …
Ein Foto von einem handschriftlichen portugiesischen Dokument in einer E-Mail im August 2016. Laut Zavala kam die Nachricht von einem anonymen Absender mit einer leeren Betreffzeile und wurde so in seinem Spam-Ordner aufgewickelt, wo es fast fast gelöscht wurde. Aber er behauptet, dass er in einer vorsorglichen Entscheidung beschlossen hat, es zu öffnen und zu sehen, und er „bemerkte sofort, dass es ein Text über die Erscheinungen von Fatima war.“
Tuy 1. September 1944 oder 1. April 1944
Jetzt werde ich das dritte Fragment des Geheimnisses offenbaren: Dieser Teil ist der Abfall in der Kirche!
Unsere Dame zeigte uns die Person, die ich als den „heiligen Vater“ vor einer Menge beschreibe, die ihn jubelte.
Aber es war ein Unterschied von einem wahren heiligen Vater, seinem teuflischen Blick, dieser hatte den Blick des Bösen.
Dann, nach einigen Momenten sahen wir denselben Papst, der in eine Kirche eintrat, aber diese Kirche war die Kirche der Hölle; Es gibt keine Möglichkeit, die Hässlichkeit dieses Ortes zu beschreiben. Es sah aus wie eine graue Zement-Festung mit gebrochenen Winkeln und Fenstern ähnlich den Augen; Es hatte einen Schnabel im Dach des Gebäudes.
Als nächstes hobten wir unsere Augen zur Muttergottes, die zu uns sprachen: Sie sahen den Abfall in der Kirche; Dieser Brief kann vom heiligen Vater eröffnet werden, aber er muss nach Pius XII. Und vor 1960 angekündigt werden.
Im Reich Johannes Paul II. Muss der Grundstein des Peters Grabes entfernt und nach Fatima verlegt werden.
Weil das Dogma des Glaubens nicht in Rom konserviert ist, wird seine Autorität beseitigt und an Fatima geliefert.
Die Kathedrale von Rom muss zerstört werden und eine neue in Fatima gebaut.
Wenn 69 Wochen nach dieser Ankündigung angekündigt wird, setzt Rom seinen Gräuel fort, die Stadt wird zerstört.
Unsere Dame erzählte uns, dass dies geschrieben steht, [in] Daniel 9: 24-25 und Matthäus 21: 42-4
…
2.) Der „Blick des Bösen“ des Papstes in der Vision ist sehr ähnlich, was viele Katholiken (ich eingeschlossen) haben beschrieben, wenn ich den Papst Franziskus nach seiner Wahl sehe. Dies ist jedoch kein falsifizierbarer Anspruch, der es auch als objektive Kriterien für die Bewertung der Echtheit verlässt.
3.) Die Behauptung des „Abfalls in der Kirche“ doviert mit dem von Dr. Alice von Hildebrand vorgelegten Bericht, wie er von OnePeterFive am 12. Mai 2016 veröffentlicht wurde, in dem sie ein Gespräch mit ihr und ihrem Mann im Juni 1965 enthüllte „Ein Priester namens Msgr. Mario Boehm … der seit vielen Jahren einer der Top-Redakteure von L’Osservatore Romano war. „Wie Frau von Hildrebrand erzählt hat:
Das Thema Fatima kam auf. Mein Mann hat die Frage aufgeworfen: „Warum wurde das dritte Geheimnis von Fatima nicht aufgedeckt?“ Für die Heilige Jungfrau hatte gesagt, dass es mit den Gläubigen im Jahr 1960 geteilt werden sollte.
Don Mario: Es wurde nicht wegen seines Inhalts aufgedeckt. Mein Mann: Was war so ängstlich darüber? Msgr. Boehm (als gut ausgebildeter Italiener) sagte nicht, dass er es gelesen hatte, aber darauf hingewiesen, dass der Inhalt ängstlich war: „Infiltration der Kirche ganz oben“. Es zerschmetterte uns, aber bestätigte die Angst meines Mannes, dass die Art und Weise, wie das Vatikanische Konzil ausgelegt wurde, die Kirche den schrecklichen Gefahren aussetzen würde. Ach, diese Angst war gut begründet.
A slight but knowing smile curls the lips of Father Amorth.
“Did Padre Pio say anything else to you about future catastrophes: earthquakes, floods, wars, epidemics, hunger …? Did he allude to the same plagues prophesied in the Holy Scriptures?” [asks Mr. Zavala]
“Nothing of the sort mattered to him, however terrifying they proved to be, except for the great apostasy within the Church. This was the issue that really tormented him and for which he prayed and offered a great part of his suffering, crucified out of love.” [says Fr. Amorth]
“The Third Secret of Fatima?”
“Exactly.”
“Is there any way to avoid something so terrible, Fr. Gabriele?”
“There is hope, but it’s useless if it’s not accompanied by works. Let us begin by consecrating Russia to the Immaculate Heart of Mary, let us recite the Holy Rosary, let us all do prayer and penance …” [emphasis added]
Thus ends Steve Skojec’s own presentation of certain passages of the new Zavala book on Fatima.
Father Amorth is a witness here to what Padre Pio – whom he first met when he himself was a seventeen-year-old young man – told him directly and personally. Father Amorth states in that same interview that Padre Pio even let him sometimes read his own spiritual diary.
As we reported earlier, Father Amorth had also already stated during his lifetime that he did not believe that the Consecration of Russia has taken place (a statement which was just confirmed by Cardinal Paul Josef Cordes). In December of 2015, Father Amorth had said:
a photo of a handwritten Portugese document in an email in August of 2016. According to Zavala, the message came from an anonymous sender with a blank subject line, and thus wound up in his spam folder where it was very nearly deleted. But he claims that in a providential decision, he decided to open it and take a look, and he “immediately noticed that it was a text about the apparitions of Fatima.” The text reads, in English:
Tuy September 1, 1944 or April 1, 1944
Now I am going to reveal the third fragment of the secret: This part is the apostasy in the Church!
Our Lady showed us the individual who I describe as the ‘holy Father’ in front of a multitude that was cheering him.
But there was a difference from a true holy Father, his devilish gaze, this one had the gaze of evil.
Then, after some moments we saw the same Pope entering a Church, but this Church was the Church of hell; there is no way to describe the ugliness of that place. It looked like a gray cement fortress with broken angles and windows similar to eyes; it had a beak in the roof of the building.
Next, we raised our eyes to Our Lady who said to us: You saw the apostasy in the Church; this letter can be opened by the holy Father, but it must be announced after Pius XII and before 1960.
In the kingdom of John Paul II the cornerstone of Peter’s grave must be removed and transferred to Fatima.
Because the dogma of the faith is not conserved in Rome, its authority will be removed and delivered to Fatima.
The cathedral of Rome must be destroyed and a new one built in Fatima.
If 69 weeks after this order is announced, Rome continues its abomination, the city will be destroyed.
Our Lady told us that this is written,[in] Daniel 9:24-25 and Matthew 21:42-4
…
2.) The “gaze of evil” of the pope in the vision is very similar to what many Catholics (myself included) have described perceiving when first seeing Pope Francis after his election. This is, however, not a falsifiable claim, which also leaves it out as an objective criteria for evaluating authenticity.
3.) The allegation of “apostasy in the Church” dovetails with the report given by Dr. Alice von Hildebrand, as published by OnePeterFive on May 12, 2016, in which she revealed a conversation she and her husband had in June of 1965 with “a priest named Msgr. Mario Boehm…who had been one of the top editors of L’Osservatore Romano for many years.” As Mrs. von Hildrebrand recounted:
The topic of Fatima came up. My husband raised the question, “Why was the third secret of Fatima not revealed?” For the Holy Virgin had said it should be shared with the faithful in 1960.
Don Mario: It was not revealed because of its content. My husband: What was so fearful about it? Msgr. Boehm (as a well-trained Italian) did not say that he had read it, but intimated that the content was fearful: “infiltration of the Church to the very top”. It shattered us but confirmed my husband’s fear that the way Vatican II was interpreted was going to expose the Church to terrible dangers. Alas, this fear was well founded.
Der Datenausdruck des Astronoms Jerry R. Ehman mit dessen handschriftlicher und für das Signal namensgebender „WOW“-Notiz vom 15. August 1977. Copyright: Big Ear Radio Observatory and North American AstroPhysical Observatory (NAAPO)
New York (USA) – Obwohl es nur 72 Sekunden andauert, gilt ein Radiosignal, das am 15. August 1977 mit dem Big Ear Radioteleskop in Ohio aufgefangen wurde, bis heute als rätselhaft und bislang vielleicht interessantestes potenziell intelligentes Radiosignal aus den Weiten des Alls. Nun schlagen zwei Radioastronomen vor, erneut nach dem Signal Ausschau zu halten.
Hintergrund Es war der 15. August 1977 als Radioastronomen am Big-Ear-Teleskop an der Ohio State University (s. Abb.) ein starkes Radiosignal aus dem all empfingen. Das Signal auf 1420 Megahertz war derart stark, dass der Astronom Jerry Ehman auf dem Ausdruck der Daten schriftlich den Hinweis „Wow!“ vermerkte (s. Abb. o.).
1420 Megahertz entspricht dabei der Wellenlänge von Wasserstoffatomen von 21 Zentimetern und damit genau jener Hauptfrequenz, die von Astronomen bei der Suche nach intelligenten außerirdischen Signalen (Search for Extraterrestrial Intelligence, SETI) bevorzugt absuchen, da es sich bei Wasserstoff um das im Universum am häufigsten vorkommende Element handelt, das Energie sowohl absorbiert und aussendet und diese Frequenz zudem erdähnliche Atmosphären am einfachsten durchdringen kann.
Trotz intensiver Bemühungen blieb seither die Suche nach wiederholten Signalen der gleichen Quelle ergebnislos. Während Analysen des Signals Satelliten und eine Reflektion von der Erdoberfläche ausschließen, hoben Kritiker einer irdischen Deutung schon immer hervor, dass die Intensität des Signals während der Beobachtungsdauer von 72 Sekunden anstieg und wieder abfiel. Diese 72 Sekunden entsprechen genau der Zeitspanne, über die das „Big Ear“ aufgrund seines Sichtfeldes und der Erdrotation ein Objekt verfolgen konnte. Das Signal scheint also tatsächlich aus dem Weltraum gekommen zu sein.
Während bereits eine Anzahl möglicher technologischer, natürlicher und astrophysikalischer Erklärungen für das Signal vorgeschlagen wurden (…GreWi berichtete siehe Links u.) konnte bislang keine alle Fragen hinreichend beantworten. Schon zuvor gab es immer wieder Versuche, Teleskope auf potenzielle Quellen des Signals auszurichten, um nach Folgesignalen Ausschau zu halten – bislang ohne Erfolg.
In einem aktuell vorab via ArXiv.org veröffentlichten Artikel beschreiben die Astronomen David Kipping von der Columbia University und der Dateningenieur Robert Gray ihre Hypothese davon, dass – sollte es sich bei der „Wow!“-Signalquelle um ein sich wiederholendes Signal handeln, dieses nicht in regelmäßig-periodischen Abständen, sondern unregelmäßig wiederholt wird.
Tatsächlich handelt es sich bei den meisten bekannten sich wiederholenden Signalquellen um periodisch wiederkehrende Signale, etwa von variablen oder rotierenden stellaren Objekten, deren Verhalten, selbst wenn es variiert, aber dennoch mehr oder weniger vorhersagbar ist. Allerdings gibt es auch in der Natur sich stochastisch, also in eher zufälligen Perioden sich wiederholende Ereignisse. Ein Beispiel: Erdbeben. Zwar wissen wir, dass sie wiederholt auftreten, können nächste Erdbeben aufgrund der bislang noch zufällig erscheinenden Frequenz (und vermeintlich noch unbekannter Faktoren) aber (noch) nicht vorhersagen. Auch astrophysikalische Prozesse können sich in ähnlicher Weise zufällig wiederholen.
Im Gegensatz zu Erdbeben gab es bislang aber kein weiteres „Wow!“-Signal. Eine periodisch wiederkehrende Wiederholung scheint also ausgeschlossen. Sollte es sich aber stochastisch wiederholen, so könnte es durchaus sein, dass wir besagte Folgesignale bislang einfach nicht bemerkt hatten.
In ihrem Artikel stellen die beiden Autoren zunächst Überlegungen an, wann ein oder mehrere dieser hypothetischen Folgesignale am wahrscheinlichsten gewesen wären und untersuchen dann mit Hilfe bayesscher Statistik, wann die Wahrscheinlichkeit für ein nächstes „Wow!-Signal am höchsten ist. Die Methode berechnet nicht nur Wahrscheinlichkeiten, sondern sucht nach Mustern, um zukünftige Ereignisse vorherzusagen. Die Methode bezieht beispielsweise mit ein, wann etwas passierte und wie sich diese Dinge mit der Zeit verändert haben. Sie bezieht aber auch unser Wissen darüber mit ein, wann weitere Ereignisse nicht eingetreten sind.
Basierend also auf den Daten früherer Beobachtungen und Himmelsdurchmusterungen auf der Suche nach weiteren “Wow!”-Signalen als gleicher Quelle, kommen Gray und Kipping als Ergebnis ihrer Berechnungen zu dem Schluss, dass, sollte es sich bei “Wow!” um einen “stochastic repeater” handeln, dieser während einer gezielten Beobachtung innerhalb von 62 Tagen erneut auftreten sollte. Tut er dies nicht, so kann auch daraus ein wertvolles Ergebnis für die Überlegungen über die Natur und Herkunft des geschlussfolgert werden: „Dann wissen wir zumindest, dass es sich beim „Wow!“-Signal nicht um einen stochastischen Wiederholer gehandelt hatte.“
Der Rover Perseverance hat ein erstaunliches Foto geschossen. In der Aufnahme ist eindeutig eine metallische Oberfläche zu sehen. Aber was genau ist das? Und wie ist es dort hin gekommen?
Stimmt die Vermutung der NASA oder es ist nur eine dieser typischen Erklärungsversuche?
Haben chinesischer Forscher Ausserirdische entdeckt? Das Radioteleskop Fast hat mehrere Signale empfangen die darauf hindeuten. In der Pressemeldung ist die Rede von Technologiesignaturen, welche auf ausserirdische Zivilisationen hindeuten.
Das chinesische Fast-Teleskop, oder auch Sky-Eye genannt, soll offenbar elektromagnetische Signale empfangen haben, die genauer untersucht werden sollen, wie Bloomberg berichtet. Das Sky-Eye-Teleskop soll möglicherweise Anzeichen von ausserirdischem Leben aufgezeichnet haben. Die offizielle Zeitung des Ministeriums für Wissenschaft und Technologie der Volksrepublik China löschte den Beitrag über die Entdeckung. Warum der Bericht von der Webseite der «Science and Technology Daily» gelöscht wurde, ist unklar. Der Beitrag ging auf dem sozialen Netzwerk Weibo viral, und auch staatliche Medien haben den Bericht bereits thematisiert.
Eine Dokumentation über das Wesen des Kosmos, die im krassen Widerspruch zum allgemein „anerkannten“ Urknall/Gravitations-Modell steht.
Spätestens seit den Siebzigerjahren wissen wir, daß alle Galaxien und die weiten Bereichen zwischen ihnen von elektrisch leitfähigem Gas, sogenanntem Plasma, erfüllt sind. Als die Urknalltheorie in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts entwickelt wurde, wußte man davon jedoch noch nichts.
PlasmaVersum
Deshalb machte man den Fehler, galaktische Vorgänge ausschließlich mithilfe der äußerst schwachen Gravitation beschreiben und erklären zu wollen. Da wir heute aber wissen, daß 99,99% der Materie im Plasmazustand existieren und dieses Plasma unter dem Einfluß des Elektromagnetismus steht, muß sich auch unser Bild von kosmischen Vorgängen zwangsläufig verändern.
Welch faszinierende neue Erkenntnisse die Plasmakosmologie bietet, versuche ich in diesem knapp dreistündigen Film grob darzustellen.
Von der Entstehung der Galaxien, über die Natur der Sterne und Kometen, bis hin zu einer alternativen Geschichte unseres Sonnensystems, in dem Krater und andere große planetare Strukturen durch elektrische Entladungen geformt wurden, bietet das PlasmaVersum spannende neue Perspektiven in der Kosmologie.
Japanische Forscher haben herausgefunden, dass ein vergoldeter Dolch aus dem Grab des ägyptischen Herrschers Tutanchamun aus extraterrestrischem Material besteht.
Narashino – Wissenschaftler aus Japan konnten Rückschlüsse darüber ziehen, woher der rätselhafte Dolch im Grab von Tutanchamun stammt. Denn neben vielen wertvollen Objekten in der Grabstätte des ägyptischen Herrschers stach diese goldverzierte Waffe hervor. Als Tutanchamun im 14. Jahrhundert vor Christus regierte, war die Eisenverhüttung noch nicht allgegenwärtig.
Ein Forscherteam um Takafumi Matsui und Tomoko Arai vom Chiba Institute of Technology in Narashino hat jetzt den Verdacht geäußert, dass der Dolch möglicherweise das Geschenk eines orientalischen Herrschers gewesen sein könnte, berichtet Spektrum. Zudem wisse man nun auch, aus welcher Art von Meteor die Eisenklinge hergestellt wurde.
Metall stammt von Meteorit
Zuvor haben wissenschaftliche Gruppen, unter anderem aus Deutschland, mittels Röntgenfluoreszenz-Methode nachweisen können, dass es sich dabei um Meteoreisen handelt. Die Ergebnisse dazu wurden 2016 im Fachblatt Metalla publiziert. Ausschlaggebend für den außerirdischen Metallanteil ist der hohe Nickelanteil. Dieser sollte bei mehr als vier Gewichtsprozent liegen. In diesem Fall liegt der Anteil bei 9,8 bis 13,1 Gewichtsprozent.
Die japanischen Forscher machten den Nickelanteil auf dem Dolch mit einer Röntgenfluoreszenz-Kamera sichtbar. Dadurch konnten sie ermitteln, dass es sich um Metall von einem Oktaedriten handelt, einem Nickel-Eisen-Meteorit.
Diese Abbildung zeigt zum ersten Mal Sgr A*, das supermassereiche schwarze Loch im Zentrum unserer Galaxie. Es ist der erste direkte visuelle Nachweis für die Anwesenheit dieses Schwarzen Lochs. Copyright: EHT Collaboration
Garching (Deutschland) – Astronomen der Event Horizon Telescope (EHT) Collaboration haben erstmals eine direkte Aufnahme des Schwarzen Lochs im Herzen unserer Heimatgalaxie, der Milchstraße veröffentlicht.
Wie das EHT-Team soeben auf weltweiten Pressekonferenzen berichtete, liefere die Aufnahmen „überwältigende Beweise dafür, dass es sich bei dem Objekt tatsächlich um ein Schwarzes Loch handelt, und damit wertvolle Hinweise auf die Funktionsweise solcher Giganten, von denen man annimmt, dass sie sich im Zentrum der meisten Galaxien befinden.“ Die Ergebnisse des EHT-Teams werden heute in einer Sonderausgabe des Fachjournals „The Astrophysical Journal Letters“ veröffentlicht.
Das Bild wurde von einem globalen Forschungsteam, der Event Horizon Telescope (EHT) Collaboration, unter Verwendung von Beobachtungen aus einem weltweiten Netzwerk von Radioteleskopen erstellt. Es zeigt den lang erwarteten Blick auf jenes massereiche Objekt, das sich im Zentrum unserer Galaxie befindet.
Schon zuvor hatten Wissenschaftler Sterne beobachten können, die um ein bis anhin unsichtbares, kompaktes und sehr massereiches Objekt im Zentrum der Milchstraße kreisen. „Dies deutete stark darauf hin, dass es sich bei diesem Objekt – bekannt als Sagittarius A* (Sgr A*) – um ein Schwarzes Loch handelt, und die heutige Aufnahme liefert den ersten direkten visuellen Beweis dafür“, erläutert die Pressemitteilung der Europäischen Südsternwarte (ESO).
„Obwohl wir das schwarze Loch selbst nicht sehen können, weil es völlig dunkel ist, zeigt das umgebende glühende Gas eine verräterische Signatur: eine dunkle zentrale Region (Schatten genannt), die von einer hellen ringförmigen Struktur umgeben ist.“ Dieser neue Blick zeige das Licht, das durch die starke Schwerkraft des schwarzen Lochs, das vier Millionen Mal massereicher als unsere Sonne ist, gebeugt wird.
„Wir waren verblüfft, wie gut die Größe des Rings mit den Vorhersagen von Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie übereinstimmte“, sagte EHT-Projektwissenschaftler Geoffrey Bower vom Institut für Astronomie und Astrophysik der Academia Sinica in Taipeh. „Diese beispiellosen Beobachtungen haben unser Verständnis dessen, was im Zentrum unserer Galaxie geschieht, erheblich verbessert und bieten neue Erkenntnisse darüber, wie diese riesigen schwarzen Löcher mit ihrer Umgebung in Verbindung stehen.“
Da das Schwarze Loch etwa 27.000 Lichtjahre von der Erde entfernt ist, erscheint es uns am Himmel etwa so groß wie ein Krapfen auf dem Mond. Schwarzen Lochs schuf das Team das leistungsstarke EHT, das acht bestehende Radio-Observatorien auf der ganzen Welt zu einem einzigen virtuellen Teleskop in Erdgröße verband. Das EHT beobachtete Sgr A* in mehreren Nächten im Jahr 2017. Neben anderen Einrichtungen umfasst das EHT-Netzwerk von Radioobservatorien auch das Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) und das Atacama Pathfinder EXperiment (APEX) in der Atacama-Wüste in Chile, die von der ESO im Namen ihrer europäischen Mitgliedsstaaten mitbetreut werden. Europa trägt auch mit anderen Radioobservatorien zu den EHT-Beobachtungen bei – dem 30-Meter-Teleskop IRAM in Spanien und, seit 2018, dem NOrthern Extended Millimeter Array (NOEMA) in Frankreich – sowie mit einem Supercomputer zur Kombination von EHT-Daten, der vom Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Deutschland betrieben wird. Darüber hinaus hat Europa das EHT-Konsortiumsprojekt durch Zuschüsse des Europäischen Forschungsrats und der Max-Planck-Gesellschaft in Deutschland finanziell unterstützt.
Dieses Bild zeigt das Atacama Large Millimeter/Submillimeter Array (ALMA) mit Blick auf die Milchstraße sowie die Position von Sagittarius A*, dem supermassereichen schwarzen Loch in unserem galaktischen Zentrum. Im Kasten hervorgehoben ist das Bild von Sagittarius A*, das von der Event Horizon Telescope (EHT) Collaboration aufgenommen wurde. Copyright: ESO/José Francisco Salgado (josefrancisco.org), EHT Collaboration
„Es ist sehr faszinierend für die ESO, dass sie über so viele Jahre hinweg eine so wichtige Rolle bei der Entschlüsselung der Geheimnisse Schwarzer Löcher und insbesondere von Sgr A* gespielt hat“, kommentierte ESO-Generaldirektor Xavier Barcons. „Die ESO hat nicht nur durch die ALMA- und APEX-Anlagen zu den EHT-Beobachtungen beigetragen, sondern mit ihren anderen Observatorien in Chile auch einige der früheren bahnbrechenden Beobachtungen des galaktischen Zentrums ermöglicht.“
Vergleich der beiden bislang abgebildeten Schwarzen Löcher (M87* l. und Sgr A* r.) Copyright: EHT Collaboration
Wie die Forschenden des EHT weiter erläutern, sehen sich die beiden Schwarzen Löcher bemerkenswert ähnlich, obwohl das Schwarze Loch unserer Galaxie mehr als tausendmal kleiner und weniger massereich ist als M87*. „Wir haben zwei völlig unterschiedliche Arten von Galaxien und zwei sehr unterschiedliche Massen von Schwarzen Löchern, aber in der Nähe des Randes dieser schwarzen Löcher sehen sie sich verblüffend ähnlich“, sagt Sera Markoff, Co-Vorsitzende des EHT-Wissenschaftsrats und Professorin für theoretische Astrophysik an der Universität von Amsterdam in den Niederlanden. „Das sagt uns, dass die Allgemeine Relativitätstheorie im Nahbereich für diese Objekte dominiert und alle Unterschiede, die wir in größerer Entfernung sehen, auf Abweichungen im Material zurückzuführen sein müssen, das die schwarzen Löcher umgibt.“
Die Erstellung der nun vorgelegten Aufnahme sei wesentlich schwieriger gewesen als bei M87*, erläutern die Forschenden, und das, obwohl uns Sgr A* viel näher ist. Der EHT-Wissenschaftler Chi-kwan (‚CK‘) Chan vom Steward Observatory und dem Department of Astronomy und dem Data Science Institute der University of Arizona, USA, erklärt: „Das Gas in der Nähe der schwarzen Löcher bewegt sich mit der gleichen Geschwindigkeit – fast so schnell wie das Licht – sowohl um Sgr A* als auch um M87*. Aber während das Gas Tage bis Wochen braucht, um das größere M87* zu umkreisen, vollendet es eine Umkreisung um das viel kleinere Sgr A* in nur wenigen Minuten. Das bedeutet, dass sich die Helligkeit und das Muster des Gases um Sgr A* schnell änderten, während die EHT Collaboration es beobachtete – ein bisschen wie der Versuch, ein klares Bild von einem Welpen zu machen, der schnell seinem Schwanz nachjagt.“
Hierzu mussten die Wissenschaftler raffinierte neue Methoden entwickeln, um die Gasbewegung um Sgr A* zu berücksichtigen: „Während M87* ein einfacheres, stabileres Ziel war, bei dem fast alle Bilder gleich aussahen, war dies bei Sgr A* nicht der Fall. Das Bild des schwarzen Lochs Sgr A* ist ein Durchschnitt der verschiedenen Bilder, die das Team extrahiert hat, und offenbart schließlich zum ersten Mal den Riesen, der im Zentrum unserer Galaxie lauert.“
Dieser Erfolg wurde durch den Einfallsreichtum von mehr als 300 Forschenden aus 80 Instituten auf der ganzen Welt ermöglicht, die zusammen die EHT Collaboration bilden. Neben der Entwicklung komplexer Werkzeuge zur Bewältigung der Herausforderungen bei der Abbildung von Sgr A* hat das Team fünf Jahre lang sorgfältig gearbeitet und Supercomputer zur Kombination und Analyse ihrer Daten eingesetzt. Gleichzeitig hat es eine noch nie dagewesene Bibliothek simulierter schwarzer Löcher zum Vergleich mit den Beobachtungen zusammengestellt.
Größenvergleich der beiden schwarzen Löcher, die von der Event Horizon Telescope (EHT) Collaboration aufgenommen wurden: M87*, im Herzen der Galaxie Messier 87, und Sagittarius A* (Sgr A*), im Zentrum der Milchstraße. Das Bild zeigt die Größe von Sgr A* im Vergleich zu M87* und anderen Elementen des Sonnensystems wie den Bahnen von Pluto und Merkur. Außerdem werden der Durchmesser der Sonne und die aktuelle Position der Raumsonde Voyager 1, des am weitesten von der Erde entfernten Raumfahrzeugs, angezeigt. M87*, das 55 Millionen Lichtjahre entfernt liegt, ist eines der größten schwarzen Löcher, die bekannt sind. Während das 27.000 Lichtjahre entfernte Sgr A* eine Masse hat, die etwa dem Viermillionenfachen der Masse der Sonne entspricht, wiegt M87* das Sechshundertfache dieser Zahl. Aufgrund ihrer relativen Entfernung von der Erde erscheinen beide schwarzen Löcher am Himmel gleich groß. Copyright: EHT collaboration (acknowledgment: Lia Medeiros, xkcd)
Der Umstand, dass mittlerweile die Aufnahmen von zwei sehr unterschiedlich großen Schwarzen Löchern vorliegen hilft den Forschern, besser zu verstehen, worin sie sich ähneln und unterscheiden. Schon jetzt haben die Wissenschaftler damit begonnen, die neuen Daten zu nutzen, um Theorien und Modelle darüber zu testen, wie sich Gas in der Umgebung supermassereicher schwarzer Löcher verhält. Dieser Prozess ist noch nicht vollständig verstanden, aber es wird angenommen, dass er eine Schlüsselrolle bei der Entstehung und Entwicklung von Galaxien spielt.
„Jetzt können wir die Unterschiede zwischen diesen beiden supermassereichen schwarzen Löchern untersuchen, um wertvolle neue Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie dieser wichtige Prozess funktioniert. Wir haben Bilder von zwei schwarzen Löchern – eines am oberen und eines am unteren Ende der supermassereichen schwarzen Löcher im Universum – so dass wir bei der Untersuchung des Verhaltens der Schwerkraft in diesen extremen Umgebungen viel weiter vorankommen können als jemals zuvor“, so EHT-Wissenschaftler Keiichi Asada vom Institut für Astronomie und Astrophysik der Academia Sinica in Taipeh.
Im vergangenen März (2022) startete nun schon die nächste große Beobachtungskampagne, an der mehr Teleskope als je zuvor beteiligt sind. „Der kontinuierliche Ausbau des EHT-Netzwerks und bedeutende technologische Modernisierungen werden es den Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen ermöglichen, in naher Zukunft noch weitere beeindruckende Bilder und Filme von Schwarzen Löchern zu präsentieren“, so die ESO abschließend.
Der Perseus-Galaxienhaufen mit der markierten Region des Schwarzen Lochs in einer Aufnahme des Röntgen-Weltraumteleskops „Chandra“. Copyright: NASA / chandra.harvard.edu
Washington (USA) – Schon 2003 haben NASA-Wissenschaftler Klänge mit einem Schwarzen Loch im Zentrum des Perseus-Galaxienhaufens identifiziert. Möglich wird dies durch die Umsetzung von für uns Menschen eigentlich nicht hörbaren, von heißen Gasen des Schwarzen Lochs verursachten Druckwellen, die mittels der sog. Daten-Sonifikation in Musiknoten umgewandelt werden.
Wie die US-Raumfahrtbehörde NASA berichtet, konnten anhand des Schwarzen Lochs im Zentrum des Perseus-Galaxienhaufens (S. Abb. o.) zahlreiche Töne identifiziert werden, von denen die meisten jedoch für das menschliche Ohr nicht hörbar sind, da einige davon 57 Oktaven unterhalb des mittleren C’s liegen. Die Daten selbst stammen vom Röntgen-Weltraumobservatorium „Chandra“.
NASA-Pressemitteilung. „Innerhalb von Galaxienhaufen gibt es aber unvorstellbar große Mengen an Gasen und damit auch ein Medium, durch das Schallwellen reisen können.“
Die nun in Perseus ermittelten Klangwellen wurden radial extrahiert – also vom Zentrum der Galaxie nach außen gemessen. „Die Signale wurden dann re-synthetisiert, um 57 und 58 Oktaven erhöht, um sie so auch für das menschliche Ohr hörbar zu machen. Auf diese Weise sind die nun um das bis zu 288-Billiardenfache höher als ihre ursprüngliche Frequenz.“ Im folgenden Video zeigt ein Radar-artig umlaufender Zeiger, von welchen Orten, die die Wellen in unterschiedlichen Richtungen ausgehen. Das visuelle Bild der Perseus-Galaxie basiert ebenfalls auf den Chandra-Daten im blauen und violetten Farbspektrum.
Hintergrund “Schon Ende des 18. Jahrhunderts spekulierten die Naturforscher John Mitchell und Pierre Simon de Laplace über ‘dunkle Sterne’, deren Schwerkraft so stark ist, dass Licht ihnen nicht entkommen kann.” Es war diese Idee, die die Grundlage der später dann durch die von Albert Einstein konkretisierten allgemeinen Relativitätstheorie beschriebenen Vorstellung von Schwarzen Löchern legte.
Schwarze Löcher sind Objekte mit einer derart großen und extrem komprimierten Masse, dass selbst das Licht ihrer Anziehungskraft nicht entkommen kann – weshalb sie auch eigentlich nicht direkt beobachtet werden können. Dennoch lassen sie sich eben aufgrund ihrer gewaltigen Schwerkraft indirekt nachweisen. Unter anderem durch die Messung der durch die Kollision zweier Schwarzer Löcher ausgelösten sogenannten Gravitationswellen..
Auch im Zentrum unserer Milchstraße sollte sich, rund 26.000 Lichtjahre von der Erde entfernt, ein solches Schwarzes Loch mit der Bezeichnung Sagittarius A* befinden. Aufgrund seiner Wechselwirkung mit seiner kosmischen Umgebung schätzen Astrophysiker seine Masse auf die von rund 4,3-4,5 Millionen Sonnen.
Eine der zahlreichen vermeintlichen UFO-Details auf Aufnahmen des Mars-Rovers „Perseverance“. Copyright: NASA
Washington (USA) – Erneut sorgen Aufnahmen eines Mars-Rovers der NASA für kontroverse Web-Diskussionen – zeigen sie doch vermeintlich fliegende Objekte am Mars-Himmel. Tatsächlich ist es nicht das erste Mal, dass solche „UFOs“ auf Aufnahmen der Mars-Rover entdeckt wurden . Jetzt hat sich die NASA selbst zu den Spekulationen über die zunächst unidentifizierten Objekte auf den Bildern geäußert und bezeichnet diese als Schwindel. Das wiederum widerspricht jedoch dem Umstand, dass sich die Bilder samt der fraglichen Bilddetails in den offiziellen Bilddatenbanken und Rohdaten der Rover finden.
Über die aktuellen „Mars-UFOs“ auf neusten Aufnahmen des neuen NASA-Rovers „Perseverance“ hatte zunächst das US-Nachrichtenportal „TheDebrief.org“ berichtet und beruft sich dabei auf das folgende Youtube-Infovideo des Kanals „Physics Insight“.
Darin zu sehen sind denn auch tatsächlich Aufnahmen einer der Kameras des NASA-Rovers “Perseverance”, der derzeit im Mars-Krater Jezero nach Beweisen für einstiges Leben auf dem Mars sucht.
Auf Anfrage von TheDebrief unter Verweis auf das Video ließ sich die NASA-Sprecherin Alana Johnson zu folgender Aussage hinreißen: „Raumfahrt-Enthusiasten und andere Bildbearbeiter lassen sich oft von den Rohbildern der Missionen, die von der NASA als Downloads zur Verfügung gestellt werden, begeistern. Manchmal werden (diese Bilder) dann aber auch zu Fan-Kunst verändert, die dann auch online geteilt wird. Bei den Bildern, nach denen Sie hier konkret fragen, scheint es sich um eben solche Produkte zu handeln”. (Orig.: “Space enthusiasts and other image processors are often excited about raw imagery downlinked from NASA spacecraft. Sometimes it is used and altered to create fan-made works shared online. The particular product you are asking about seems to be one of those examples.”)
Kurz: Die NASA-Sprecherin bezeichnet die Aufnahmen also als Schwindel.
Dass zumindest diese Behauptung aber eindeutig falsch ist, zeigt ein Blick in das umfangreiche Online-Archiv der NASA zu besagten Roh-Bilddaten des NASA-Rovers. Hier zeigt sich, dass es sich um Aufnahmen der sogenannten Navigation Camera (Navcam) des Perseverance-Rovers handelt.
Bei dem Navcam-Instrument handelt es sich um eine Stereokamera – sie besteht also aus zwei Linsen (Left & Right), die jeweils zeitgleich Aufnahmen liefern.
Abb. 1: Zum einen handelt es sich um eine Aufnahme vom 406. Missionstag (Sol = 11. April 2022), die um 09:23:51 Uhr von der „Left Navigation Camera“ (also „linken“ Navcam) aufgenommen wurde. Das vermeintliche „UFO-Bilddetail“ sehen Sie vergrößert im Ausschnitt. Klicken Sie auf die Bildmitte, um zum Originalbild der NASA im Online-Archiv der RAW-Bilder der Perseverance-Mission zu gelangen. Copyright: NASA/JPL-Caltech
Abb. 2: Zum anderen um eine Aufnahme vom 419. Missionstag (Sol = 25. April 2022), die um 14:29:33 Uhr von der „Right Navigation Camera“ (also „rechten“ Navcam) aufgenommen wurde. Das vermeintliche „UFO-Bilddetail“ sehen Sie vergrößert im Ausschnitt. Klicken Sie auf die Bildmitte, um zum Originalbild der NASA im Online-Archiv der RAW-Bilder der Perseverance-Mission zu gelangen. Copyright: NASA/JPL-Caltech
Da es sich aber, wie bereits erläutert, um eine Stereokamera mit zwei zwar simultan aber unabhängigen auslösenden Linsen handelt, muss jedes Objekt, das auch wirklich ein natürlicher Teil der abgebildeten Landschaft im Bildausschnitt ist, erwartungsgemäß auch auf beiden Aufnahmen der Navcam zu sehen sein.
Die folgenden beiden Aufnahmen zeigen sozusagen die Gegenstücke zu den beiden obig diskutierten Aufnahmen. Hier sind die „UFOs“ jedoch nicht zu sehen!
Zunächst das Gegenstück zur Aufnahme vom 406. Missionstag (vgl. Abb. 1, o.), die um 09:23:51 Uhr nun von der „Right Navigation Camera“ (also „rechten“ Navcam) aufgenommen wurde. Das vermeintliche „UFO-Bilddetail“ ist hier nicht zu finden. Klicken Sie auf die Bildmitte, um zum Originalbild der NASA im Online-Archiv der RAW-Bilder der Perseverance-Mission zu gelangen. Copyright: NASA/JPL-Caltech
.
Und hier das Gegenstück zur Aufnahme vom 419. Missionstag (vgl. Abb. 2), die um 09:23:51 Uhr nun von der „Left Navigation Camera“ (also „linken“ Navcam) aufgenommen wurde. Das vermeintliche „UFO-Bilddetail“ ist hier nicht zu finden.Klicken Sie auf die Bildmitte, um zum Originalbild der NASA im Online-Archiv der RAW-Bilder der Perseverance-Mission zu gelangen. Copyright: NASA/JPL-Caltech
Ganz offensichtlich handelt es sich hier also entweder um einen sich lediglich auf die jeweilige Kameralinse auswirkenden Bildfehler oder Verschmutzung.
Dieser Eindruck wird zudem noch von der Tatsache gestützt, dass sich beide „UFOs“ auch auf anderen Aufnahmen des Rovers der jeweiligen Tage finden lassen – und das sogar mit nahezu identischer Ausrichtung und Position im Bildausschnitt.
Eine Aufnahme vom 406. Missionstag (Sol = 11. April 2022), die um 09:25:38 Uhr von der „Left Navigation Camera“ (also „linken“ Navcam) aufgenommen wurde. Auch hier ist das identische vermeintliche „UFO-Bilddetail“ zu sehen (siehe Ausschnitt). Klicken Sie auf die Bildmitte, um zum Originalbild der NASA im Online-Archiv der RAW-Bilder der Perseverance-Mission zu gelangen. Copyright: NASA/JPL-Caltech
.
Gleiches gilt für den 419. Missionstag, nun aber um 14:41:52 Uhr von der „Right Navigation Can“ (also „rechten“ Navcam) aufgenommen wurde. Auch sie zeigt das identische „UFO-Detail) in gleicher Ausrichtung und Position (siehe Vergrößerung). Klicken Sie auf die Bildmitte, um zum Originalbild der NASA im Online-Archiv der RAW-Bilder der Perseverance-Mission zu gelangen. Copyright: NASA/JPL-Caltech
.
l (420) findet sich das vermeintliche „UFO-Detail“ noch immer an gleicher Stelle in gleicher Position (siehe Vergrößerung). Klicken Sie auf die Bildmitte, um zum Originalbild der NASA im Online-Archiv der RAW-Bilder der Perseverance-Mission zu gelangen. Copyright: NASA/JPL-Caltech
Wie gezeigt werden kann, sind zumindest die hier diskutierten „UFOs“ also nicht Teil der natürlichen Landschaft bzw. des Mars-Himmels, sondern bilden sich nur auf jeweils einer Linse des Stereosystems am – und finden sich vermutlich auf noch vielen anderen Aufnahmen der Navcam. Ob es sich also um einen Bildfehler oder eine Verschmutzung handelt, ist von hier aus wohl kaum zu entscheiden. Um einen „Schwindel von Raumfahrtenthusiasten“, wie es die NASA-Sprecherin behauptet, handelt es sich aber auch ganz sicher nicht
Archivbild: Meteor. Copyright: Navicore (via WikimediaCommons) / CC BY 3.0
Cambridge (USA) – Bereits im vergangenen März bestätigten sich erste Berechnungen aus dem Jahr 2019, die nahe legten, dass ein Meteor, der im Januar 2014 als Feuerspur in der Atmosphäre über Papua-Neuguinea verglüht war, nicht aus unserem eigenen Sonnensystem stammte, sondern interstellarer Herkunft war – und das fast 4 Jahre vor der Entdeckung des bislang offiziell ersten interstellaren Objekts im Sonnensystem – dem Objekt mit der Bezeichnung `Oumuamua. Neuste Daten von Regierungssensoren bestätigen die interstellare Herkunft nun weiterhin. Was bleibt, ist die Frage, ob Fragmente dieses interstellaren Objekts den Ritt durch die Erdatmosphäre überdauert haben und somit heute am Ozeanboden gefunden werden könnten? Mehr noch: Könnte es sich vielleicht sogar um Reste einer außerirdischen Technologie handeln?
Letztere Frage wurde nicht von irgendeinem Science-Fiction-Autoren aufgeworfen, sondern von dem Harvard-Astronomie-Professor Dr. Avi Loeb. Loeb ist für seine unkonventionelle Theorie bekannt, die astrophysikalischen Erklärungen für das Objekt `Oumuamua widerspricht und stattdessen in diesem Reste eines außerirdischen Artefakts vermutet . Seit 2021 verfolgen Loeb und Kollegen mit dem „Galileo Project“ an der Harvard University die Suche nach Beweisen für außerirdische Technologien auf der Erde und im Sonnensystem und haben hierzu auch schon auf dem Dach des Harvard College Observatory ein KI-Beobachtungssystem für unidentifizierte Phänomene im Luftraum (UAP) bzw. UFOs installiert .
Hintergrund Bereits 2019 hatten Amir Siraj und Professor Avi Loeb von der Harvard University via ArXiv.org dargelget, dass ein Meteor, der im Januar 2014 als Feuerspur in der Atmosphäre über Papua Neuguinea verglüht war. Während es sich bei ʻOumuamua um ein sehr großes Objekt handelte, war dieser „interstellare Besucher“ mit einem Durchmesser von wenigen Metern vergleichsweise klein – so klein, dass er vermutlich gänzlich in der Erdatmosphäre – als Meteor – verglühte
Das bisherige „Problem“ der Berechnungen der beiden Wissenschaftler: Ihre Arbeit basierte auf Informationen und Daten von Sensorik aus Regierungs- und Militärkreisen, die in teilweise als geheim klassifiziert waren und somit für den üblichen wissenschaftlichen Prozess nicht transparent vorlagen. Nicht zuletzt aus diesem Grund blieb es bislang auch nur bei einer Vorab-Publikation des Fachartikels via ArXiv.org und eine ordentliche Fachpublikation und damit einhergehend die Anerkennung der wissenschaftlichen Gemeinde stand noch aus.
Am 6. April 2022 veröffentlichte dann aber das US-amerikanische Space Command via Twitter eine formelle Bestätigung der Daten im CNEOS-Katalog, darin die von Loeb und Siraj ermittelte Geschwindigkeit und damit auch die interstellare Herkunft des Meteors.
„Diese Veröffentlichung stellt einen Wendepunkt dar, an dem die US-Regierung (mit klassifizierten Daten) den wissenschaftlichen Prozess unterstützt und die interstellare Herkunft des als ‚CNEOS-2014-01-08‘ bezeichneten Meteors mit einer Sicherheit von 99,999% bestätigt“, erklärt Loeb in einem eigenen Beitrag auf „TheDebrief.org“.
Auf diese Weise markiere diese Entdeckung eine neue Erkenntnis und Möglichkeit für die Forschung, da die Erde von nun als eine Art „Fischernetz für feste, interstellare Objekte“ betrachtet werden könne, so Loeb weiter. „Dadurch werden solche Objekte interstellarer Herkunft aber auch für unsere Beobachtungssysteme – Satelliten und bodengestützte Teleskope – sichtbar. CNEOS-2014-01-08 selbst zeigt, dass dies sogar auf relative kleine Objekte zutrifft, war der Meteor doch kaum mehr als ein Meter groß und entfachte beim Aufprall und Feuerritt durch die Atmosphäre gerade einmal ein bis zwei Prozent der Hiroshima-Bombe. Er war also hundert Mal kleiner als `Oumuamua.” Meteore interstellarer Herkunft können zudem anhand ihrer deutlich höheren Geschwindigkeit von der Mehrheit an Meteoriten, die aus dem Sonnensystem stammen, unterschieden werden.
Mehr noch: Anhand der nun vorliegenden Daten des US-Space Commands konnten die beiden Wissenschaftler auch auf die Materialstärke des Objekts schließen: „Zu unserer eigenen Überraschung ist dieser Wert für CNEOS-2014–01–08 zwanzig Mal größer als die höchste bislang gemessene Stärke von felsigen Gesteinsmeteoriten und doppelt so groß wie die der robustesten Eisenmeteoriten.“ In einem vorab via ArXiv.org veröffentlichten Artikel zu diesen Berechnungen und auf Medium.com fast Loeb diese Beobachtungen wie folgt zusammen: “Der erste interstellare Meteor kann also kein Gesteinsmeteorit gewesen sein und glich somit nicht der Mehrheit der meisten Asteroiden im Sonnensystem.“
Prof. Avi Loeb Copyright/Quelle: Galileo Project
Die beschrieben Materialstärke lege demnach eine Zusammensetzung des Objekts dar, die auch größer ist als die von Eisenmeteoriten. Allerdings bedeute dieser Umstand aber noch nicht, dass der erste interstellare Meteor von einer technologischen Zivilisation hergestellt wurde: „Eisenmeteoriten machen etwa ein Zwanzigstel aller Meteoriten aus, die auf die Erde fallen. Ihre Zusammensetzung besteht zu 90-95 Prozent aus Eisen mit einem Rest aus Nickellegierungen, darunter Spuren von Iridium, Gallium und manchmal auch Gold. Grundsätzlich könnte ein interstellarer Meteor bzw. Meteorit aber auch exotische Materialien – etwa schwere Element – zur Erde bringen, dann etwa, wenn der Mutterkörper aus einer fernen Supernova oder dem Verschmelzen zweiter Neutronensterne hervorging”, so Loeb. „Alles in allem scheint es sich bei CNEOS-2014–01–08 um einen eher seltenen Meteor gehandelt zu haben, dessen mögliche Fragmente deshalb umso interessanter wären. (…) Wenn es sich um einen Meteor natürlich Ursprungs gehandelt hat, so wäre zu vermuten, dass es sich um einen Teil eines Merkur-ähnlichen Planeten handelt, der einen sonnenähnlichen Stern umkreist.“
Für Loeb selbst ist der Nachweise eines interstellaren Meteors umso interessanter, da schlussendlich auch die Chance besteht, dass Teile des Meteorkörpers den Ritt durch die Atmosphäre doch überstanden haben und in den Ozean eingeschlagen sind. „Während Missionen, die etwa `Oumuamua hinterher fliegen sollen oder, wie die Mission OSIRIS-Rex auf einem Asteroiden landen, um von dort Proben zur Erde zu senden, Milliarden von Dollar kosten, könnte eine sehr viel günstigere Mission den Ozeanboden nach Fragmenten dieses oder andrer potenziell interstellarer Meteore (es wären dann Meteoriten) suchen, um diese dann im Labor untersuchen zu können.“ Tatsächlich gab es bereits solche Missionen: Etwa 2018 als das Forschungstauchboot „Natulius“ erfolgreich nach zuvor identifizierten möglichen Meteoritenkratern und entsprechenden Fragmenten vor der Küste von Washington suchte.
Aufnahmen der Meteoriten-Suche der Natuilus vor Washington 2018. Copyright/Quelle: NautilusLive.org/
Tatsächlich ist Loeb gerade gemeinsam mit Kollegen dabei, eine solche Mission für die Suche nach Fragmenten des interstellaren Meteors zu konzipieren. Nicht zuletzt verbindet auch hier Loeb die Suche nach einem Objekt interstellarer Herkunft mit der Frage, ob es sich dabei vielleicht auch um ein künstliches Objekt, vielleicht ein Fragment einer außerirdischen Sonde, handeln könnte. „Alternativ könnte es sich um ein technologisches Objekt handeln, dass auf technologische Weise auf seine Reise geschickt wurde. (…) Es ist mein Traum, eines Tages die Bedienknöpfe eines Teils einer Technologie bedienen zu können, die außerhalb unserer Erde hergestellt wurde.“
– Dass diese Hoffnung sehr viel mehr mit historischen und wissenschaftlichen Fakten als mit Science-Fiction zu tun hat, legt Professor Avi Loeb selbst in einem Essay auf Medium.com dar: Darin dreht er die Perspektive um und läßt die irdische Sonde „New Horizons“ in einem Gedankenspiel auf einem fernen, erdähnlichen und von einer technologisch entwickelten Zivilisation bewohnten Planeten als Meteor bzw. Fragmente davon in einem dortigen Ozean abstürtzen.
Zusammengesetzt ergeben zwei Fragmente des Wandputzes die Kalender-Glyphe „7 Hirsch“ Copyright: Heather Hurst u. David Stuart
Austin (USA) – In Guatemala haben Archäologen auf zwei Wandfragmenten eine Maya-Glyphe entdeckt, die auf die Nutzung eines Kalenders hinweist – und das schon gegen 300 v. Chr. Damit handelt es sich um den ältesten Beleg für die Nutzung eines Kalenders durch die Maya. Mit dem von einigen Autoren mit dem Ende der Welt 2012 assoziierten und bekannten „Maya-Kalender“ hat der Fund allerdings wenig zu tun.
Entdeckt wurden die beiden Fragmente eines einstigen Wandputzes in einem Maya-Tempel in der Maya-Stätte San Bartolo-Xultun, im Ruinenkomplex Las Pinturas, nordöstlich der Maya-Stätte Tikal im Norden Guatemalas. Laut dem Team um Professor David Stuart von der University of Texas in Austin, zeigt die darauf befindliche Glyphe – so die beiden Fragmente zusammengesetzt werden – das Symbol „7 Hirsch“, die in der Maya-Frühzeit einen der vier Jahresanfangstage markierte. Entsprechend datieren die Wissenschaftler den Fund in die Zeit zwischen 300 und 200 v. Chr.
Wie die Forschenden aktuell im Fachjournal „Science Advances“ (DOI: 10.1126/sciadv.abl9290) berichten, basiert der Kalender auf der traditionellen 260-Tage-Zählung, die im gesamten antiken Mesoamerika – also nicht nur von den Maya, sondern auch von Mixteken, Azteken und Olmeken – für rituelle Zwecke genutzt wurde.
Hintergrund Insgesamt nutzten die Maya vier Kalender, die allesamt sehr komplexe und elegante Wege der Zeit- und Datumsanzeige und -Berechnung darstellen.
Darstellung des Haab‘-Zyklus mit seinen 18+1 Monaten. Copyright/Quelle: theilr (via WikimediaCommons) / CC BY-SA 2.0
Zum einen gibt es den für Prophezeiungen genutzte „Tzolk’in“, aus dessen Symbolik auch die nun beschriebene „7 Hirsch“-Glyphe stammt. Der Tzolk’in basiert auf einer Zählung von 260 Tagen aus einer Kombination von 13 Nummern und 20 Tagen, für die es unterschiedliche Symbole gibt. Da ein Jahr aber nicht 260 Tage misst, handelt es sich um einen Zyklus-Kalender – ähnlich unserer 7-Tage-Woche. Demnach bezeichnet die Glyphe „7 Hirsch“ auch kein konkretes Datum, keine Jahreszeit oder Jahr, sondern kann eher mit der Angabe unserer Wochentagsnamen verglichen werden.
Hinzu gibt es den sogenannten Haab‘ – den 365-tägigen Sonnenkalender der Maya; einen Mondkalender und den als „Lange Zählung“ (Long Count) bekannten Kalender, mit dem längere Zeiträume erfasst werden konnten, der für Himmelsbeobachtungen und historische Aufzeichnungen eine wichtige Rolle spielte und der nicht zuletzt durch sein angebliches Auslaufen am 21. Dezember 2012 unserer Zeitrechnung rund um dieses Datum weltweit zu einer regelrechten Maya-Kalender-und-2012-Hysterie führte. Tatsächlich handelte es sich aber lediglich um das Ende eines in diesem Kalendersystem angezeigten Zyklus auf dann der nächste Zyklus folgte.
Der Tempel bzw. dessen heutige Ruine selbst stammt aus der prä-klassischen Maya-Periode und zählt zu den frühesten Maya-Komplexen ganz Mittelamerikas, deren Mittelpunkt eine aus sieben Schichten aufgebaute und reich mit Wandmalereien dekorierte Pyramide markierte. Neben den zahlreichen Wandmalereien finden sich unter den oberen Schichten auch weitere Malereien und Einritzungen, die zu den ältesten Funden von Maya-Schriftzeichen überhaupt gehören.
Die nun anhand neuer Analysen sozusagen erneut entdeckte erste Glyphe sei größer als die folgenden und zeige die Zahl Sieben in der bekannten Punkt-Strich-Codierung der Maya, berichten Stuart und Kollegen in ihren Fachartikel. Unter dieser Zahlendarstellung (eine Rekonstruktion durch GreWi findet sich auf der linken Seite) – anhand des Fragments fehlt ein weiterer Punkt über dem Strich – zeigt die Darstellung einen Hirschkopf.
Trotz früherer Funde, die sich jedoch nicht genau datieren und geografisch zuordnen lassen, schließen die Forschenden anhand der nun beschriebenen Identifizierung der Hirsch-Glyphe und der C-14-Datierung, dass es sich um das älteste eindeutig datierte Datumszeichen der Maya und damit eines der ältesten in ganz Mittelamerika handelt. Darüber hinaus belege die Glyphe, dass die Maya schon vor 4.300 bis 4.200 Jahren die rituelle 260-Tage-Zählung nutzten. „Wahrscheinlich war dieses System aber bereits damals schon länger in Gebrauch“, vermuten Stuart und Kollegen.
Zudem werfe die neu entdeckte Datumsglyphe auch ein neues Licht auf die Entwicklung des Maya-Kalenders. Tatsächlich ist aus späteren Funden bereits bekannt, dass sich die Benennung des Tages „7 Hirsch“ später änderte: „In der klassischen Maya-Periode wurde dieser Tag später nicht mehr mit einem Hirschkopf, sondern mit einer Hand mit sich berührendem Daumen und Zeigefinger abgebildet.“ Der Grund hierfür war vermutlich die Ähnlichkeit zwischen dem alten Maya-Wort für Hirsch „Chij“ und „Chi“ für Hand. Stuart und Kollegen vermuten, dass die Nutzung des Hirschkopf-Symbols im Tempel von San Bartolo-Xultun zudem ein frühes Stadium der Entwicklung der Maya-Schrift darstellt und selbst aus einer Zeit stammt, bevor sich das rein phonetische Chi-Zeichen etablierte.
Der ungewöhnlich geformte Bleisarkophag im Untergrund von Notre-Dame de Paris. Copyright: Denis Gliksman, Inrap
Paris (Frankreich) – Drei Jahre nach dem Großbrand in der in der Kathedrale Notre-Dame de Paris berichten Archäologen, die durch die Brandschäden unerwarteten Zugang zum Untergrund des Kirchbaus erhalten hatten, von der Entdeckung eines ungewöhnlichen Blei-Sarges in Form eines menschlichen Körperumrisses. Erste endoskopische Aufnahmen aus dem Innern zeigen, dass der Sarkophag neben einem Skelett auch weitere Objekte beinhaltet. Schon bald soll er nun vollständig geöffnet werden.
Wie das französische „Institut national de recherches archéologiques préventives“ (Inrap) berichtet, entdeckten die Archäologen den ungewöhnlichen anthropomorphen Sarg in rund 20 Meter Tiefe gemeinsam mit durch Rauchgase stark beschädigten Gipssärgen. Das genaue Alter des menschenförmigen Bleisarkophags ist bislang noch unbekannt, die Fundtiefe deutet jedoch darauf hin, dass er aus dem Mittel- bis Spätmittelalter stammen könnte. Während Blei-Särge an sich nicht ungewöhnlich sind und in Notre-Dame in ihnen meist Erzbischöfe beigesetzt wurden, ist die anthropomorphe Form des nun im westlichen Teil der Vorfahrt gefundenen Beisarkophages (s. Abb.) ungewöhnlich.
Detailansicht des anthropomorphen Bleisarkophags. Copyright: Denis Gliksman, Inrap
Trotz einiger Löcher sei der Sarkophag in gutem Zustand, berichtet das Inrap. Er misst 1,95 m Länge bzw. Höhe und ist 48 cm breit. „Eine endoskopische Kamera ermöglichte den Nachweis von Pflanzenresten unter dem Kopf des Verstorbenen – vielleicht ein Kissen aus Laub – von Haaren, Textilien sowie trockene organische Stoffe.
Umstand, dass der Sarkophag unter einem Erdhaufen gefunden wurde, in dem die Archäologen Möbelteile aus dem 14. Jahrhundert entdeckt hatten, deutet auf ein noch höheres Alter des Sarkophags hin. „Sollte sich das bestätigen und der Sarkophag aus dem Mittelalter stammen, so hätten wir es hier mit einer wirklich extrem seltenen Form einer Bestattungspraxis zu tun”, erläutert der leitende Archäologe Christophe Besnier gegenüber Journalisten. Eine C-14-Datierung soll Klarheit über das genaue Alter bringen.
Diese wird schon bald möglich sein, da der Sarkophag – der sich derzeit im forensischen Institut in Toulouse befindet, dort vielleicht schon kommende Woche geöffnet und untersucht werden soll.
Wärmebilder von Neptun zwischen 2006 und 2020: Nach der allmählichen Abkühlung des Planeten scheint sich der Südpol in den letzten Jahren dramatisch erwärmt zu haben, wie ein heller Fleck an der Unterseite des Neptuns auf den Bildern von 2018 und 2020 zeigt. Copyright: ESO/M. Roman, NAOJ/Subaru/COMICS
Leicester (Großbritannien) – Daten einer 17 Jahre währenden Beobachtungskampagne des Planeten Neptun offenbaren ein Rätsel – zeigen sie doch einen bislang ebenso überraschenden wie unerklärlichen Rückgang der globalen Temperaturen des Planeten, gefolgt von einer dramatischen Erwärmung an seinem Südpol.
Wie das internationale Team von Astronomen und Astronominnen um Michael Roman von der University of Leicester aktuell im „The Planetary Science Journal“ (DOI: 10.3847/PSJ/ac5aa4) berichtet, haben die sie die Temperaturen in der Atmosphäre des Neptun mit bodengestützten Teleskopen, darunter das Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte (ESO) über einen Zeitraum von 17 Jahren verfolgt.
„Diese Veränderung war unerwartet“, erläutert Roman. „Da wir Neptun während seines südlichen Frühsommers beobachtet haben, haben wir erwartet, dass die Temperaturen langsam ansteigen und nicht abnehmen.“
Hintergrund Wie die Erde erlebt auch der Neptun bei seiner Bahn um die Sonne eigene Jahreszeiten. Allerdings dauert eine Jahreszeit auf Neptun etwa 40 Jahre, während ein Neptunjahr insgesamt 165 Erdenjahre lang ist. Seit 2005 ist auf der südlichen Hemisphäre des Neptun Sommerzeit.
Der Neptun, aufgenommen mit dem VLT und mit Hubble. Copyright: ESO/P. Weilbacher (AIP)/NASA, ESA, and M.H. Wong and J. Tollefson (UC Berkeley)
Die Astronomen wollten sehen, wie sich die Temperaturen nach der südlichen Sommersonnenwende verändern. Hierzu untersuchten die Forschenden fast 100 Wärmebildaufnahmen von Neptun, die über einen Zeitraum von 17 Jahren aufgenommen worden waren, um die allgemeine Entwicklung der Temperatur des Planeten detaillierter als je zuvor nachvollziehen zu können.
Die Daten dieser Kampagne zeigten, dass sich der größte Teil des Planeten trotz des beginnenden südlichen Sommers in den letzten zwei Jahrzehnten allmählich abgekühlt hat: Die globale Durchschnittstemperatur von Neptun ist zwischen 2003 und 2018 um 8 °C gesunken.
Zudem zeigte sich in den letzten beiden Jahren ihrer Beobachtungen eine überraschende dramatische Erwärmung von Neptuns Südpol. Hier waren die Temperaturen zwischen 2018 und 2020 rasch um 11 °C angestiegen. „Obwohl der warme Polarwirbel des Neptun schon seit vielen Jahren bekannt ist, wurde eine so schnelle Erwärmung des Pols noch nie zuvor auf dem Planeten beobachtet“, berichtet die Pressemitteilung der Europäischen Südsternwarte (ESO).
„Unsere Daten decken weniger als die Hälfte einer Jahreszeit des Neptuns ab, so dass niemand erwartet hatte, große und schnelle Veränderungen zu sehen“, erklärt Mitautor Glenn Orton, leitender Forscher am Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA am Caltech.
Was die unerwarteten Temperaturschwankungen verantwortlich ist, ist bislang unklar. Die Forschenden vermuten, dass es sie auf Veränderungen in der Stratosphärenchemie des Neptun, auf zufällige Wettermuster oder sogar auf den Sonnenzyklus zurückzuführen sein könnten.
Weitere Beobachtungen in den kommenden Jahren werden nun notwendig sein, um die Gründe für diese Schwankungen genauer zu erforschen. Künftige bodengestützte Teleskope wie das Extremely Large Telescope (ELT) der ESO könnten Temperaturschwankungen wie diese genauer beobachten, während das James Webb Space Telescope der NASA/ESA/CSA beispiellose neue Karten der Chemie und Temperatur in der Neptunatmosphäre liefern wird.
„Ich denke, dass der Neptun selbst für viele von uns sehr faszinierend ist, weil wir noch so wenig über ihn wissen“, kommentiert Roman abschließend. „Dies alles deutet auf einen komplexen Aufbau der Neptunatmosphäre hin und darauf, wie sie sich mit der Zeit verändert.“
Der große Kugelsternhaufen M13 im Sternbild Herkules war das Ziel des Arecibo-Signals.
06.04.2022, 15:49 Uhr
Wissenschaftler planen, Informationen an möglicherweise außerhalb der Erde vorhandenes Leben zu schicken. Ist das eine gute Idee? Stephen Hawking vertrat eine eindeutige Meinung.
Sind wir allein im Universum? Es ist eine der großen ungeklärten Fragen der Wissenschaft. Die nächste Frage sollte vermutlich lauten: „Wollen wir das überhaupt herausfinden?“ Doch Forschende arbeiten scheinbar eher an: „Wie machen wir uns am besten bemerkbar?“ Dabei steht es wahrlich in den Sternen, wie schlau es ist, die Aufmerksamkeit von unbekanntem, möglicherweise intelligentem Leben auf uns zu ziehen. Der theoretische Physiker Stephen Hawking (* 8. Januar 1942; † 14. März 2018) zumindest hielt nicht viel davon. Andere Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen arbeiten dennoch an einer verschlüsselten Botschaft fürs All – und die enthält so einiges an Infos über uns.
Erste Kontaktaufnahme scheiterte …
Früher bläuten einem die Eltern ein, man solle nie zu einem Fremden ins Auto steigen. Mittlerweile heißt es, man solle keinem Fremden im Internet schreiben. Der Logik folgend müsste es in Zukunft lauten: „Nimm keinen Kontakt zu einem Alien auf, das du nicht kennst.“ Nur gibt es überhaupt Aliens, Außerirdische, oder intelligentes Leben außerhalb der Erde? Das versuchen Wissenschaftler herauszufinden. Bereits 1974 gab es mit der Arecibo-Botschaft den Versuch, intelligente Lebensformen im All zu erreichen. Auf das Radiowellensignal aus der gleichnamigen Hafenstadt Arecibo in Puerto Rico gab es keine Antwort. Die binär codierte Nachricht gab Infos über die Struktur der DNS des Menschen, die menschliche Population und darüber, woher das Signal stammt.
… die zweite soll es richten
Wissenschaftler haben an einer neuen Nachricht getüftelt, die quasi ein Upgrade der Arecibo-Botschaft darstellt. Sie heißt „Beacon in the Galaxy“ (BITG, etwa „Signalfeuer in der Galaxie“). Die Botschaft enthält laut dem US-amerikanischen Nachrichtenmagazin „Newsweek“ mehr Informationen über grundlegende mathematische und wissenschaftliche Konzepte. Gegenüber dem Magazin spricht Matthew Chong, Physik- und Mathematikstudent an der Universität Cambridge, von „neuen grafischen Informationen in Form von Bildern und speziellen ‚Alphabeten‘ zur Darstellung von Zahlen, Elementen, DNA, Land, Ozean und Mensch …“ Jonathan Jiang, Projektleiter und Wissenschaftler am Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA, ergänzt, dass die BITG-Botschaft auch Informationen enthalte, „um die Position der Erde innerhalb der Milchstraßengalaxie anzuzeigen“.
Von wo wird die Nachricht verschickt?
Die Forschenden senden die Nachricht den Informationen zufolge nicht selbst. Stattdessen könnte sie eines Tages vom „Tianyan“ genannten Radioteleskop Five-Hundred-Meter Aperture Spherical Radio Telescope in China und dem Allen Telescope Array im Norden des US-Bundesstaats Kalifornien gesendet werden.
Kritik an der Vorgehensweise
Der verstorbene Physikprofessor Stephen Hawking äußerte sich mehrfach besorgt über den aktiven Versuch, außerirdisches Leben zu kontaktieren. Wie die BBC berichtet, war das bereits 2010 der Fall. Hawking warnte, dass Außerirdische die Erde wegen Ressourcen plündern könnten: „Wenn uns Außerirdische besuchen, wäre das Ergebnis ähnlich wie bei der Landung von Kolumbus in Amerika, die für die Ureinwohner Amerikas nicht gut ausgegangen ist.“ Hawking warnte vor aktiven Versuchen, mit Außerirdischen zu kommunizieren, und erklärte: „Wir müssen nur auf uns selbst schauen, um zu sehen, wie sich intelligentes Leben zu etwas entwickeln könnte, dem wir nicht begegnen wollen.“
Einige Teleskope der Karl G. Jansky Very Large Array in New Mexico. Copyright: CGP Grey (via WikimediaCommons) / CC BY-SA 2.0
Mountain View (USA) – Im Rahmen des Projekts „COSMIC SETI“ plant das National Radio Astronomy Observatory (NRAO) der US-amerikanischen National Science Foundation (NSF) gemeinsam mit dem SETI Institute die Radioteleskopanlage VLA (Karl G. Jansky Very Large Array) rund um die Uhr für die umfangreichste Suche nach außerirdischen technologischen Signalen auf der nördlichen Hemisphäre zu nutzen.
Das Kürzel „COSMIC SETI“ steht dabei für das “Commensal Open-Source Multimode Interferometer Cluster Search for Extraterrestrial Intelligence”, also für eine simultan zu und im Hintergrund zu sonstigen astronomischen Beobachtungen laufende interferometrische Suche nach außerirdischer Intelligenz.
Die Idee hinter COSMIC ist es also, das VLA simultan während der sonstigen wissenschaftlichen Beobachtungen mit den 27 großen Radioteleskopen der Anlage nach intelligenten Technologie-Signalen suchen zu lassen und die Daten direkt an die SETI-Astronomen zur Analyse zu übertragen.
Hintergrund Die Karl G. Jansky Very Large Array (VLA) befindet sich der Ebene von San Agustin im US-Bundesstaat New Mexico. Die Anlage besteht aus insgesamt 27 Radioteleskopen mit einem Durchmesser von jeweils 25 Metern, die entlang dreier umgekehrt-Y-förmig angeordneter Gleise von je 21 km Länge platziert werden können. Auf diese Weise erreicht die Anlage eine kombinierte Kollektorfläche von 130 Metern. Die einzelnen Antennen können fortwährend das Radiospektrum im Frequenzbereich von 1 bis 50 GHz absuchen. Einzelne Schüsseln sind zudem in der Lage auch unterhalb von 1 GHz bis auf 54 MHz (also dem Frequenzbereich irdischer TV-Übertragungen) zu suchen. Wenn die Anlage im SETI-Betrieb online gehen wird, wird sie innerhalb von zwei Jahren rund 40 Millionen galaktische Systeme absuchen können. Auf diese Weise wird das bislang umfangreichste SETI-Beobachtungsprogramm der nördlichen Hemisphäre möglich sein. „Die COSMIC-Suche wird empfindlich genug sein, um Signale von Sendeanlagen von der Größe des Arecibo-Radioteleskops bis auf eine Entfernung von etwa 81 Lichtjahren im Frequenzbereich von 230 MHz bis 50 GHz orten zu können, erläutert die COSMIC-Projektwissenschaftlerin Cherry Ng vom SETI Institute. „Auf diese Weise decken wir auch Teile des Frequenzspektrums ab, innerhalb derer bislang noch nie nach intelligenten Signalen gesucht wurde.“
Noch sind weitere Arbeiten notwendig, um die fließende Datenübertragung an die SETI-Forscher zu gewährleisten. Die Beteiligten gehen davon aus, dass COSMIC aber bereits im Frühjahr 2023 starten und dann parallel zur aktuellen Beobachtungskampagne, der VLA Sky Survey (VLASS), laufen kann.
Damit atmosphärisches Methan in einer Planetenatmosphäre als Indikator für Leben, als sog. Biosignatur bewertet werden kann, müssen zuvor nicht-biologische Quellen (s. Abb.) ausgeschlossen werden (Illu.). Copyright: 2022 Elena Hartley
Santa Cruz (USA) – Mit dem baldigen Einsatz des neuen Weltraumteleskops James Webb wird die Zeit jener Generation von erd- und weltraumgestützten Teleskopen eingeläutet, in der wir in der Lage sein werden, die Atmosphären ferner Welten auch jenseits unseres eigenen Sonnensystems auf deren chemische Zusammensetzung hin zu analysieren. Von besonderem Interesse sind dabei sogenannte Biosignaturen, also Hinweise für biologische Aktivität. Eine neue Studie zeigt, dass Methan vermutlich der am einfachsten, aus der Ferne detektierbare außerirdische Biomarker ist.
„Wenn Leben an mehreren Orten im Universum vorhanden ist, so könnte atmosphärisches Methan eines der ersten Anzeichen für außerirdisches Leben sein, das von Astronomen entdeckt werden wird“, erläutert das Team um Maggie Thompson von der University of Santa Cruz.
Wie die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aktuell im Fachjournal „Proceedings of the National Academy of Sciences“ (PNAS; DOI: 10.1073/pnas.2117933119) erläutern, wurde bislang Sauerstoff als hoffnungsvollste Biosignatur diskutiert. „Allerdings dürfte Sauerstoff mit dem James Webb Space Telescope nur schwer zu detektieren sein“, erläutert die Doktorandin.
Trotz früherer Studien zu Methan als Biosignatur, gab es bislang keine aktuelle Bewertung der Bedingungen auf einem Planeten, durch die Methan zu einer wirklich guten Biosignatur wird. „Mit unserer Arbeit wollen wir einen Rahmen für zukünftige Beobachtungen liefern, anhand derer Methan auf Felsplaneten als potenzielle Biosignatur bewertet werden kann.“
Neben der biologischen Herkunft gibt es auch eine ganze Reihe geologischer Prozesse, durch die Methan entstehen und freigesetzt werden kann. Zu diesen zählen vulkanische Aktivitäten, chemische Reaktionen in den Ozeanen, hydrothermale Schlote, tektonische Vorgänge sowie Kometen- und Asteroideneinschläge.
Dennoch kann die Anwesenheit von Methan in einer planetaren Atmosphäre ein guter Indikator für dortige biologische Aktivität sein, da das Gas selbst sehr instabil und flüchtig ist und durch photochemische Reaktionen sehr schnell wieder zerstört wird. Findet sich in einer Atmosphäre also ausreichend Methan, so muss es auf diesem Planeten auch eine stetige und starke Quelle dafür geben, die die entsprechend hohen Werte aufrechterhält.
„Von der Erde wissen wir, dass biologische Aktivität große und ausreichende Mengen an Methan produzieren kann, nicht zuletzt, weil Methan durch den biologischen Stoffwechsel sehr leicht erzeugt wird“, erläutert der an der Studie ebenfalls beteiligte Joshua Krissansen-Totton. „Nicht-biologische Prozesse hingegen können nur schwer derart ausreichende Mengen an Methan erzeugen und aufrechterhalten, dass diese dann auch mit Webb detektiert werden könnten.“ So würden beispielsweise ausgasende Vulkane nicht nur Methan sondern auch Kohlenmonoxid in eine Atmosphäre eingeben, während biologische Aktivität dazu tendiert, Kohlenmonoxid zu konsumieren. Entsprechend stellten die Forschenden also fest, dass nicht-biologische Prozesse nur schwer zu Atmosphären lebensfreundlicher Planeten führen können, die sowohl reich an Methan als auch an Kohlendioxid sind aber nur wenig bis kein Kohlenmonoxid aufweisen.
In ihrer Studie heben die Autoren und Autorinnen die Notwendigkeit hervor, zur Bewertung potenzieller Biosignaturen den gesamten planetaren Kontext in Betracht zu ziehen.
„Angesichts eines Felsplaneten, der einen sonnenähnlichen Stern in dessen lebensfreundlicher Zone umkreist, ist atmosphärisches Methan eine sehr wahrscheinliche Biosignatur, wenn die Atmosphäre auch Kohlendioxid enthält, es mehr Methan als Kohlenmonoxid gibt und eine extrem wasserreiche planetare Zusammensetzung ausgeschlossen werden kann.“
Die Forschenden sehen Methan als ein Teil der Frage, ob es auf einem Planeten Leben gibt. Allerdings müsse auch jene Geochemie in Betracht gezogen werden, durch die ein Planet auch mit seinem Stern wechselwirkt, da es auch hier viele Prozesse gibt, die eine Planetenatmosphäre über geologische Zeiträume hinweg beeinflussen kann. Hierzu benennt die Studie eine Vielzahl von Möglichkeiten „falscher Positiv-Signale“, anhand derer Methan fälschlicherweise als Biosignatur bewertet werden kann. „Es gibt zwei Dinge, die dabei schief gehen können: Man kann etwas als Biosignatur deuten, aber einem falschen Positivergebnis überliegen. Man kann aber auch eine tatsächliche Biosignatur übersehen“, so Krissansen-Totton. „Anhand unserer Studie wollen wir die Möglichkeit dieser Fehlinterpretationen von Methan möglichst minimieren. Unsere Arbeit konzentriert sich bislang jedoch auf die naheliegendsten falschen Positivsignale für Methan als Biosignatur. Die Atmosphäre felsiger Exoplaneten können uns aber auch überraschen. Deshalb müssen wir auch weiterhin mit der Bewertung unserer Daten sehr sorgfältig sein. Zukünftig müssen wir uns deshalb auch noch mehr auf die Erkennung und Bewertung eher ungewöhnlicher Entstehungsmechanismen von nicht-biologischem Methan konzentrieren.“
Symbolbild: Leben auf unterschiedlichen lebensfreundlichen Planeten könnte sich grundsätzlich von jenem irdischen Leben unterscheiden, wie wir es kennen. Dennoch könnten universelle Regeln dabei behilflich sein, auch solches Leben vorherzusagen (Illu.). Copyright: NASA/Ames/JPL-Caltech
Santa Fe (USA) – Forscher haben unterschiedliche Skalierungsgesetze für die Verhältnisse zwischen der Anzahl von Enzymen in unterschiedlichen Enzymklassen und der Größe des Genoms eines Organismus entdeckt. Auf diese Weise wollen sich Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen nun auch der Frage nähern, wie Leben aussehen könnte, wie wir es bislang noch nicht kennen – denn die Gesetze könnten universell gültig sein.
Die einzige Referenz, die wir bislang für Leben haben, sind die Formen des Lebens auf unserem eigenen Planeten, der Erde. Astrobiologen vermuten aber, dass außerirdisches Leben ganz anders sein könnte als das der Erde. Ein von der NASA mitfinanziertes Forschungsprojekt entwickelt derzeit wissenschaftliche Werkzeuge, mit deren Hilfe Merkmale des Lebens, wie wir es noch nicht kennen, vorhersagen kann.
Als eines der ersten Ergebnisse dieser Arbeit haben die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen vom Santa Fe Institute (SFI) nun die Identifizierung universeller Muster in der Chemie des Lebens in einem Fachartikel vorgestellt, wie sie nicht von spezifischen Molekülen abhängig zu sein scheinen.
Wie das Team um Professor Chris Kempes vom und Professor Sara Imari Walker von der Arizona State University aktuell im Fachjournal „Proceedings of the National Academy of Sciences“ (PNAS; DOI: 10.1073/pnas.2106655119) berichtet, habe man bei der Suche nach diesen universellen biochemischen Gesetzmäßigkeiten eine quantitative Theorie über die Entstehung des Lebens und statistische Modelle zur Suche nach außerirdischem Leben genutzt.“
Auf der Erde ging das Leben aus einem Zusammenspiel aus Hunderten chemischer Verbindungen und Reaktionen hervor. Einige dieser Verbindungen und Reaktionen finden sich universell bei allen irdischen Organismen. Mit Hilfe der „Integrated Microbial Genomes and Microbiomes”-Datenbank haben die Forschenden daraufhin Enzyme – und damit die funktionalen Antriebsstoffe der Biochemie – in Bakterien, Archaeen und Eukaryoten ( Lebewesen, deren Zellen einen echten Kern und eine reiche Kompartimentierung haben) untersucht, um nach einer neuen Form biochemischer Universalität zu suchen.
Anhand ihrer Funktionen und Aufgaben können Enzyme taxonomisch in eine Vielzahl funktionaler Klassen bzw. Gruppen unterteilt werden. Etwa anhand der Art und Weise wie sie beispielsweise Wassermoleküle nutzen, um chemische Verbindungen (Hydrolasen) neu zu molekularen Strukturen (Isomerasen) zu anzuordnen, um sie so zu großen Molekülen (Ligasen) zusammenzufügen.
Das Team um Walker hat nun untersucht, wie das Vorkommen der Enzyme sich in jeder dieser funktionalen Kategorien abhängig von der allgemeinen Fülle von Enzymen in Organismen verändert.
Hierbei entdeckten die Forschenden mehrere unterschiedliche Skalierungsgesetze – mit nahezu algorithmischen Verhältnissen – zwischen der Anzahl der Enzyme in den unterschiedlichen Enzymkategorien und der Größe des Genoms eines Organismus. Darüber hinaus stellten sie fest, dass diese Gesetzmäßigkeiten auch nicht von den bestimmten Enzymen dieser Kategorien abhängig sind.
“In unserem Artikel beschreiben wir erstmals diese Skalierungs-Verhältnisse ohne, dass diese einer bestimmten Gruppe zugeordnet werden müssen“, erläutert Kempes und führt abschließend dazu weiter aus: „Selbst wenn das Leben sonst wo wirklich andersartige Moleküle nutzt, so deuten unsere Ergebnisse doch darauf hin, dass die gefundenen Regeln auch und im wahrsten Sinne universell gelten.“
Künstlerische Darstellung des Planeten „Proxima d“, den roten Zwergstern Proxima Centauri, den dem Sonnensystem am nächsten liegenden Stern, umkreist (Illu.). Copyright: ESO/L. Calçada
Porto (Portugal) – Mit dem Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile hat ein Astronomenteam Belege für einen weiteren Planeten um den sonnennächsten Stern, Proxima Centauri, gefunden. Der Planetenkandidat ist mittlerweile der dritte und der leichteste bisher entdeckte um den nur 4 Lichtjahre vom Sonnensystem entfernten Stern. Mit nur einem Viertel der Masse unserer Erde ist der Planet zugleich einer der leichtesten Exoplaneten, die bislang entdeckt wurden.
„Die Entdeckung zeigt, dass unser nächster stellarer Nachbar voller interessanter neuer Welten zu sein scheint, die in Reichweite weiterer Studien und zukünftiger Erkundungen liegen“, erklärt João Faria, Forscher am Instituto de Astrofísica e Ciências do Espaço in Portugal und Erstautor der aktuell im Fachjournal „Astronomy & Astrophysics“ (DOI: 10.1051/0004-6361/202142337) veröffentlichten Studie. Proxima Centauri ist mit einer Entfernung von etwas mehr als vier Lichtjahren der sonnennächste Stern.
Der neu entdeckte Planet mit der Bezeichnung „Proxima d“ umkreist seinen Stern in weniger als einem Zehntel der Entfernung des Planeten Merkur von der Sonne. Er befindet sich zwischen dem Stern und der habitablen Zone – jenem Bereich um einen Stern, in dem aufgrund gemäßigter Temperaturen flüssiges Wasser – und damit die Grundlage zumindest allen bekannten irdischen Lebens – auf der Oberfläche eines Planeten existieren kann. Für eine Umrundung seines Sterns benötigt „Proxima d“ – bei dem es sich vermutlich um einen Felsplaneten handelt – gerade einmal fünf Tage.
Bislang waren bereits zwei Planeten in dem System bekannt: „Proxima b“, ein Planet mit einer Masse vergleichbar mit der der Erde, der den Stern alle 11 Tage innerhalb der habitablen Zone umkreist, und der Planetenkandidat „Proxima c“, der sich auf einer längeren fünfjährigen Umlaufbahn um den Stern befindet.
Mit nur einem Viertel der Erdenmasse ist „Proxima d“ der leichteste Exoplanet, der jemals mit der Radialgeschwindigkeitmethode gemessen wurde, und übertrifft damit einen kürzlich im Planetensystem L 98-59 entdeckten Planeten. Die Methode nutzt minimalste Schwankungen in der Bewegung eines Sterns, die durch die Anziehungskraft eines ihn umkreisenden Planeten entstehen und so dessen Anwesenheit offenbaren. „Die Wirkung der Schwerkraft von Proxima d ist so gering, dass sie Proxima Centauri nur mit etwa 40 Zentimetern pro Sekunde (1,44 Kilometer pro Stunde) hin und her bewegt“, erläutert die ESO-Pressemitteilung.
Der aktuelle Erfolg belegt damit, dass die Radialgeschwindigkeitstechnik das Potenzial hat, leichte Planeten wie unseren eigenen zu entdecken, die vermutlich die häufigsten in unserer Galaxie sind und die möglicherweise Leben, wie wir es kennen, beherbergen können.
Eines der Curiosity-Bohrlöcher im Mars-Krater Gale, in dessen Proben nun das Kohlenstoff-Isotop C-12 identifiziert wurde. Copyright: NASA/Caltech-JPL/MSSS
Washington (USA) – In Proben zerstoßenen Marsgesteins aus dem Gale-Krater hat der NASA-Marsrover „Curiosity“ Kohlenstoffisotope identifiziert, die auf der Erde mit biologischen Prozessen in Verbindung gebracht werden. Auch auf dem Mars könnten sie auf einstige Organismen hindeuten – umso genauer muss jedoch überprüft werden, ob nicht auch nichtbiologische Vorgänge diese Signaturen entstehen lassen können.
„Die Entdeckung ist zwar faszinierend, bedeutet aber noch nicht, dass es sich um eindeutige Signaturen einstigen Lebens auf dem Mars handelt“, gibt Paul Mahaffy vom Goddard Space Flight Center der NASA zu bedenken und zeigt sich gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen in der Bewertung der Entdeckung noch zurückhaltend: Derzeit benötige man noch zusätzliche Beweise, um einstiges oder vielleicht sogar heute noch aktives mikrobisches Leben auf dem Mars eindeutig nachzuweisen.
Aus diesem Grund beschreiben die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen um den Curiosity-Missionswissenschaftler Christopher House von der Pen State University aktuell im Fachjournal „Proceedings of the National Academy of Sciences“ (DOI: 10.1073/pnas.2115651119) auch unterschiedliche Arten, wie die entdeckten Kohlenstoffverbindungen entstanden sein könnten und ziehen dabei Vergleiche zu Bedingungen auf der Erde.
Doch gerade hierbei sei auch Vorsicht geboten, da man es schließlich auch mit zwei – wenn auch einander sehr ähnlichen – Planeten und deshalb unterschiedlichen Bedingungen zu tun habe. „Es ist schwer, sich von den gewohnten Bedingungen auf der Erde zu lösen. Deshalb müsse man hier auch wirklich die absolut grundlegende Chemie, Physik und Umweltbedingungen vor Ort in Betracht ziehen, fügt die NASA-Astrobiologin Jennifer L. Eigenbrode hinzu: „Wir müssen außerhalb der bisherigen Denkschemata denken, um diese Entdeckungen richtig einzuordnen. Und genau das ist es, was wir in unserem Fachartikel tun.“
Eine der Interpretationen der Daten ist die, dass es sich um Ergebnisse urzeitlicher Bakterienaktivität handelt, die an der Marsoberfläche Methangas freigesetzt haben, wo es in der Marsatmosphäre durch ultraviolettes Licht in größere komplexe Moleküle umgewandelt wurde. „Diese neuen Moleküle wären dann auf die Marsoberfläche und das Gestein zurück geregnet, wo sie die nun beschriebenen einzigartige Signatur hinterlassen haben.
Zwei weitere, in dem Fachartikel beschriebene Hypothesen erklären die Kohlenstoffsignaturen hingegen durch nicht-biologische Prozesse wie etwa die Wechselwirkung von Kohlendioxid in der Marsatmosphäre mit UV-Licht oder den Hinterlassenschaften einer gewaltigen Molekularwolke, die vor Hunderten von Millionen Jahren durch unser Sonnensystem gezogen ist und so die einzigartigen Signaturen hinterlassen haben könnte.
„Alle drei Erklärungen stimmen mit den Daten überein und können diese gleich gut erklären. Wir brauchen also weitere Daten, um die richtige Erklärung zu identifizieren“, erklärt der die Studie.
Zur Analyse von Kohlenstoff in der Marsoberfläche nutzen die Forschenden um House das „Tunable Laser Spectrometer“ (TLS) im Innern des SAM-Labors an Bord des Rovers. Hierin wurden zunächst 24 Proben von geologisch unterschiedlichen Orten erhitzt, um so die darin befindlichen Gase freizusetzen. In einem nächsten Schritt wurden die Isotope dieser Gase analysiert, wie sie von einigen der so reduzierten Kohlenstoffe stammen. Bei Isotopen handelt es sich um Atome eines Elements, mit unterschiedlichen Massen aufgrund ihrer speziellen Anzahl an Neutronen. Isotopen bilden die Grundlage unseres Verständnisses der chemischen und biologischen Evolution von Planeten.
Kohlenstoff ist besonders wichtig und interessant, weil es ein Element darstellt, dass allem irdischen Leben zugrunde liegt, das fortwährend durch die Luft, durch Wasser und den Boden fließt und dessen Kreislauf auf der Erde sehr gut verstanden ist – nicht zuletzt eben auch durch die Isotopenmessungen.
Beeindruckende Sandsteinformationen wie diese zeichnen die Landschaft im Gale-Krater aus. Copyright: NASA/Caltech-JPL/MSSS
So nutzen beispielsweise irdische Organismen statt des schwereren Kohlenstoff-13 das nun von Curiosity nachgewiesene leichtere Kohlenstoff-12-Atom (C-12), um Nährstoffe zu verstoffwechseln oder zur Photosynthese. Auf diese Weise findet sich auf der Erde deutlich mehr C-12 als C-13 in urzeitlichem Gestein und wird deshalb in zusätzlicher Anwesenheit weiterer Stoffe als Signaturen für mit Leben assoziierter Chemie gedeutet. Eine Betrachtung des Verhältnisses zwischen diesen beiden Isotopen hilft Wissenschaftlern dabei zu erkennen, um welche Art von Leben in welcher Umgebung es sich handelt.
Auf dem Mars haben die NASA-Forschenden nun in fast der Hälfte der analysierten Proben eine erstaunlich große Menge an C-12 entdeckt – eine Menge, die auch jene in Marsmeteoriten und der Marsatmosphäre übersteigt. Die Proben selbst stammen von fünf unterschiedlichen Orten im Gale-Krater, die sich jeweils durch urzeitliche Gesteine auszeichnen.
Auf der Erde sind jene Prozesse, die zu derartigen Kohlenstoff-Signalen geführt hätten ausschließlich biologisch“, erläutert der Hauptautor der Studie Christopher House von der Pen State University. „Jetzt müssen wir herausfinden, ob die gleiche Erklärung auch auf den Mars angewendet werden kann, oder ob es noch andere Erklärungen geben könnte, weil der Mars eben auch sehr unterschiedlich sein kann.“
Hintergrund Der Mars ist für sich einzigartig, weil er vor 4,5 Milliarden Jahren vermutlich mit einer unterschiedlichen Kombination aus Kohlenstoff-Isotopen entstand als die Erde. Der Mars ist zudem kleiner und kühler, hat eine geringere Gravitation und unterschiedliche Gase in der Atmosphäre als die Erde. Zusätzlich kann auf dem Mars ein Kohlenstoffkreislauf existieren, der ohne Leben auskommt. „Auf der Erde hängt ein Großteil dieses Kreislaufs vom hiesigen Leben ab, wegen wir uns mit dem Verständnis eines nicht-biologischen Kohlenstoffkreislaufs auch schwertun, denn hier auf der Erde ist nahezu überall Leben vorhanden“, erläutert der beteiligte Curiosity-Wissenschaftler Andrew Steele von der Carnegie Institution für Science.
Eine Bewertung der jüngsten C-12 Detektion auf dem Mars setzt aber ein möglichst vollständiges Verständnis des dortigen Kohlenstoffkreislaufs voraus, zu dem dann auch eine möglichst gute Kenntnis all jener auf dem Mars möglichen Prozesse gehört, die durch nicht-biologische Vorgänge verursacht werden. „Eine möglichst genaue Beschreibung des Kohlenstoffkreislaufs auf dem Mars ist einer der grundlegenden Schlüssel für ein Verständnis darüber, wie das Leben in diesen Kreislauf passen könnte. Auf der Erde ist uns das schon recht gut gelungen. Auf dem Mars stehen wir dazu erst am Anfang.“
In einem nächsten Schritt hoffen die Curiosity-Wissenschaftler und -Wissenschaftlerinnen nun, ähnliche Signaturen auch an anderen Orten mit altem Gestein auf dem Mars nachweisen zu können. Zudem hoffen sie, die Hypothese von einem biologischen Ursprung zusätzlich durch eine direkte Kohlenstoffanalyse der Methanausgasungen auf dem Mars untersuchen zu können. Tatsächlich kam Curiosity einem solchen Ausstoß 2019 schon sehr nahe – aber es gibt keine Möglichkeit, dieser Ereignisse örtlich wie zeitlich vorherzusagen. Von den neuen Ergebnissen erhofft sich die NASA aber auch Rückschlüsse für den Curiosity-Nachfolger, den Mars-Rover „Perseverance“ der im Jezero-Krater im Einsatz ist und nun auch dort nach ähnlichen Kohlenstoff-Signaturen suchen könnte.
Washington (USA) – Unter Berufung auf das US-Informationsfreiheitsgesetz (FOIA) haben US-Forscher eine Sammlung von internen E-Mails der US-Raumfahrtbehörde NASA erhalten, in denen der Begriff „UAP“ verwendet wird. UAP steht für „Unidentified Aerial Phenomena“ also für „unidentifizierte Phänomene im Luftraum“ und soll das durch stereotypen Vorstellungen von „fliegenden Untertassen und kleinen grünen Männchen“ belastete Kürzel „UFO „(unidentifiziertes Flugobjekt) ablösen. Aus den Mails gehen auch innerhalb der NASA intern kommunizierte Standpunkte über die Vorstellung von Besuchen Außerirdischer auf der Erde hervor, die so bislang noch nicht öffentlich gemacht wurden und zunächst auch nicht kommuniziert wurden.
KORRETUR, 13.12.2021, 18:05: In der ursprünglichen Version dieser Meldung hiße es, dass die NASA-Seite zu UFOs und Aliens derzeit nur eine 404-Fehlermeldung erzeuge und sie auch nicht über die Suchmaske zu finden sei. Diese Information ist nicht mehr aktuell bzw. korrekt, weswegen entsprechender Zusatz entfernt wurde.
Erhalten hat die E-Mail-Sammlung die US-Webseite GovernmentAttic.org, die Dokumente zur Verfügung stellt, die im Rahmen von Anfragen unter Berufung auf das US-Informationsfreiheitsgesetz (FOIA) von der US-Regierung und den dortigen Behörden veröffentlicht und freigegeben wurden.
Von besonderem Interesse dürfte die Freigabe einer E-Mail sein, die Etkind am 14. Juni 2021 an verschiedene NASA-interne Empfänger verschickt hatte und die sich auf eine Mail von Karen C. Fox vom 11. Juni 2021 bezieht, bzw. deren Inhalt teilt.
Karen C. Fox ist eine ranghohe Wissenschaftskommunikationsbeamtin (Senior Science Communications Officer) im Kommunikationsbüro am Hauptquartier der NASA in Washingtion.
Karen C. Fox selbst erläutert den Inhalt ihrer Ausführungen wie folgt:
“…im Anhang finden Sie einen Satz an Präsentationsfolien mit Gedanken darüber, wie wir die Rolle der NASA bei der Suche nach außerirdischem Leben im Zusammenhang mit dem angekündigten (Geheimdienst-)Bericht über UAPs hervorheben können. Dieser soll, so höre ich, am 25. Juni dem Kongress vorgelegt werden.“ (…GreWi berichtete)
„Die Folien selbst bilden Ideen der Experteneinschätzung der meisten Personen ab, an die diese Mail gerichtet ist, sowie Gedanken von Thomas Zurbuchen(Anm. GreWi: dem Wissenschaftsdirektor der NASA) und der Leiterin des Astrobiologie-Programms der NASA Mary Voytek.
Ebenfalls in dieser Mail finden Sie die aktuellsten Standpunkte zu UAPs. Während dieses Dokument sicherlich weiterhin aktualisiert werden wird, ist es doch als stilles und internes Dokument gedacht – es dient der Hintergrundinformation und ist sicher ein guter Ausgangspunkt.“
Das entsprechend nur zum NASA-„internen Gebrauch“ gedachte Dokument mit der Bezeichnung „TP: 21-016“ selbst stammt vom 4. Juni 2021 und trägt den Titel “Die Suche nach Leben, Technologiesignaturen & Unidentifzierten Phänomenen im Luftraum (UAP) / Unidentifizierte Flugobjekte (UFOs) (im Original: SUBJECT: Search for Life, Technosignatures & Unidentified Aerial Phenomenon(UAP)/ Unidentified Flying Objects (UFOs))
Auf den ersten beiden von insgesamt 10 Seiten (siehe Titelabbildung o.) heißt es:
HINTERGRUND
In Folge von Berichten im Zusammenhang mit der Freigabe von drei nicht klassifizierten Videos der US-Navy, hat das öffentliche und mediale Interesse am Thema UAP/UFOs hat in den letzten Wochen stark zugenommen. Zudem hat das im Dezember 2020 unterzeichnete Geheimdienstgenehmigungsgesetz für 2021 festgelegt, dass die Regierung 180 Tage Zeit hat, Daten verschiedener Behörden zu sammeln und zu analysieren und Anfang Juni einen Bericht darüber zu veröffentlichen.
Das Verteidigungsministerium (Department of Defense, DOD) veröffentlichte eine Erklärung, die die autorisierte Veröffentlichung von drei nicht klassifizierten Videos der Navy bestätigt wurde, die im November 2004 und im Januar 2015 aufgenommen wurden und die seit deren zuvor nicht autorisierten Veröffentlichung in den Jahren 2007 und 2017 in der Öffentlichkeit zirkulieren.
Am 26. Mai veröffentlichte die Washington Post einen Meinungsartikel von Ravi Kopparapu, ein Planetenwissenschaftler am Goddard Space Flight Center der NASA mit dem Titel „Wir müssen die Wissenschaft in den Mittelpunkt der UFO-Frage stellen“
„…Mit dem für Juni erwarteten Regierungsbericht über unidentifizierte Phänomene im Luftraum (UAP) und die aktuelle „60 Minutes“-TV-Story über die Sichtungen von Navy-Piloten, mysteriöse Videos, Fotos, fragen nun auch Prominente aus Politik, Militär und Geheimdienst endlich: Was sehen wir wir da?“
FESTSTELLUNG Eines der Hauptziele der NASA ist die Suche nach Leben im Universum. Bis heute hat die NASA noch keine glaubwürdigen Beweise für außerirdisches Leben gefunden. Die NASA erforscht aber das Sonnensystem und darüber hinaus, um uns bei der Beantwortung grundlegender Fragen zu unterstützen, einschließlich der Frage, ob wir allein im Universum sind. Wir sind bereit, den Rest der Regierung bei der Suche nach Leben im Universum zu unterstützen – sei es auf unserem Heimat(planeten), auf den Planeten oder Monden unseres Sonnensystems oder noch tiefer im Weltraum.
WICHTIGE PUNKTE
Eines der Hauptziele der NASA ist die Suche nach Leben im Universum. Obwohl wir noch immer Anzeichen für außerirdisches Leben finden müssen, erforscht die NASA das Sonnensystem und darüber hinaus, um uns bei der Beantwortung grundlegender Fragen zu helfen, einschließlich der Frage, ob wir es sind allein im Universum.
– Von der Suche nach Wasser auf dem Mars, der Erforschung vielversprechender „Ozeanwelten“ wie (die Monde) Titan und Europa, oder die Suche nach Biosignaturen in den Atmosphären von Planeten außerhalb unseres Sonnensystems, arbeiten die Wissenschaftsmissionen der NASA an dem gemeinsamen Ziel, unübersehbare Lebenszeichen jenseits der Erde finden.
– Bis heute hat die NASA noch keine glaubwürdigen Beweise für außerirdisches Leben gefunden, aber wir sind gegenüber der Möglichkeit, dass solches Leben existiert und die Erde besucht haben könnte, nicht verschlossen. Wir sind bereit, den Rest der Regierung bei der Suche nach Leben im Universum zu unterstützen, sei es auf unserem Heimatplaneten, auf den Planeten oder Monden unseres Sonnensystems oder tiefer in den Weltraum.
– Das Wesen der Wissenschaft besteht darin, das Unbekannte besser zu verstehen. Wenn wir von unidentifizierten Phänomenen im Luftraum (UAP, oder besser bekannt unidentifizierte Flugobjekte oder UFOs), öffnet dies die Tür zu neuen wissenschaftlichen Fragen, die es zu erforschen gilt.
– Die meisten UAP-Sichtungen basieren auf nur sehr begrenzten Daten, normalerweise Videoaufzeichnungen aus nur einem Blickwinkel, die nur mit Augenzeugenaussagen überprüft werden können. Der Sprache der Wissenschaftler sind aber Daten. Ohne Zugriff auf einen umfangreichen Datensatz ist es fast unmöglich, eine Beobachtung zu überprüfen oder zu erklären. Der Mangel an belastbaren Daten, einschließlich des fehlenden Zugangs zu vielleicht doch vorhandenen Daten, ist das zentrale Problem für wissenschaftliche Untersuchung von UAPs.
– In diesem Sinne würde die Entdeckung von Technologien, die von außerhalb der Erde stammen oder die Technologie-Signaturen auf anderen Welten auch eine ultimative Biosignatur darstellen.
Interessanterweise findet sich eine redaktionelle Schwärzung durch die FOIA-Beamten in einer ersten freigegebenen Version dieser Mail. Wie die folgende Abbildung dieser ersten Version und der darin beinhalteten „B5-Zensur“ zeigt, handelt es sich um einen in einer späteren Version unzensiert veröffentlichten Satz – der vielleicht spannendste Satz dieser Folie: Es geht darin um den Zusatz, laut dem die NASA selbst sich offen „gegenüber der Möglichkeit, dass solches Leben existiert und die Erde besucht haben könnte“ zeigt.
…ursprünglich geschwärtzt…
…später frei.
In seiner Video-Analyse der freigegebenen Mails zeigt der Informationsfreiheitsaktivist John Greenewald Jr. auf TheBlackVault.com, dass die NASA in vorigen Versionen genau diesen Zusatz geschwärzt hat und zeigt sich selbst überrascht, dass der Satz schlussendlich dann doch freigegeben wurde. Hierzu kommentiert Greenewald:
„Meiner Meinung nach handelt es sich hier nicht um das Ergebnis NASA-interner Überlegungen, sondern um ein Beispiel für schlechte Zensur. Ich denke, dass die Autoren eigentlich die Tatsache verdecken wollten, dass die NASA nicht ausschließt, dass außerirdisches Leben die Erde bereits besucht hat oder derzeit besucht. Ich finde diesen Aspekt faszinierend. Mir erscheint schon der Umstand faszinierend, dass sie diesen Zusatz überhaupt verbergen wollten. Hätten sie diesen Zusatz gar nicht erst verdeckt, so wäre diese Aussage zwar immer noch ziemlich cool, aber an und für sich gar nicht so faszinierend. Die Tatsache, dass sie gerade diesen Zusatz aber in den früheren FOIA-Versionen geschwärzt haben, erscheint mir doch sehr merkwürdig. (…)“
Bevor sich das Dokument Informationen über frühere Missionen mit Bezügen zur Suche nach Exoplaneten (also Planeten außerhalb unseres Sonnensystems) beschäftigt, sind große Teile des Dokuments weiterhin geschwärzt.
Seit 2019 erkundet der chinesische Rover „Yutu-2“ (Jadehase-2) die von der Erde abgewandte Seite des Mondes. Jetzt hat die chinesische Raumfahrtbehörde CNSA eine Aufnahme eines Objekts am Horizont veröffentlicht, dass sich anhand seiner würfelartig erscheinenden Form und Größe deutlich von der Umgebung unterscheidet. Der Rover ist nun auf dem Weg zur „mysteriösen Mond-Hütte“, um diese genauer zu erkunden.
Wie die CNSA im Online-Logbuch des Rovers berichtet, wird es noch ein Weilchen dauern, bis das Rätsel um das Objekt am Horizont gelöst werden kann. Der Grund: Die Struktur liegt gute 80 Meter von Yutu-2 entfernt – für den Jadehasen, der seit seiner Ankunft auf dem Mond erst 840 Meter zurückgelegt hat – eine große Distanz. Zudem will die Fahrtstrecke hin zu dem Objekt, das die CNSA selbst als „mysteriöse Hütte“, ein anderes Mal als „Kubus“ (Würfel) bezeichnet, gut geplant sein, um den bekannten Kratern aus dem Weg zu gehen.
Unmittelbar neben dem Objekt befinde sich ein weiterer Krater. Dieser könnte denn auch erste Hinweise auf die Natur des Objekts geben, da es sich um einen großen Felsbrocken handeln könnte, der bei dem den Krater verursachenden Einschlag freigelegt wurde.
Kontrastverstärkte Vergrößerung der „Hütte“.
Bis auf Weiteres will sich aber auch die CNSA nicht genau festlegen und spekuliert (vermutlich eher scherzhaft?) auch über Alternativen: eine „Notunterkunft einer hier bruchgelandeten außerirdischen Mannschaft oder die Reste einer abgestürzten unbekannten irdischen Mond-Mission“. Tatsächlich habe die Entdeckung aber die Fantasie der Rover-Piloten zur Erkundung der „interessanten Dings“ befeuert.
Derzeit zeichnet sich die „Mond-Hütte“ noch sehr klein auf der Aufnahme ab. Da sie nur aus wenigen Pixeln besteht, ist es auch noch zu früh, aus dem Bild auf irgendwelche Details zu schließen. Zusätzlich verzerrt die Pixelreduzierung und -glättung jegliche Formen (siehe Vergrößerung l.), weshalb sich die derzeitig tatsächlich Würfel- oder gar hüttenartig erscheinende Kontur also auch noch als etwas ganz anderes, natürliches herausstellen könnte.
Wie lange der Rover brauchen wird, um das „mysteriöse Hütte“ auf der Rückseite des Mondes zu erreichen, ist derzeit noch unklar. Während einige Nachrichtenseiten und Kommentatoren von wenigen Tagen sprechen, spricht die CNSA selbst von einigen Monaten. Die Verwirrung basiert vermutlich auf den unterschiedlichen Tageslängen auf Erde und Mond. Ein Mond-Tag, von dem die Missionswissenschaftler meist sprechen, dauert fast 30 Erdentage. Offiziell erreicht Yutu-2 eine Geschwindigkeit von 5,5 Zentimetern pro Sekunde. Diese wird meist jedoch noch zusätzlich von Hindernissen verzögert, die der Rover mit komplizierten Manövern eng umfährt, um nicht zu weit von der geplanten Route abzukommen. Das unebene Terrain rund um den Rover erschwert eine direkte Anfahrt der „Mond-Hütte“, weshalb die Angaben der CNSA selbst von zwei bis drei Monaten spricht, realistisch sein dürfte.
Irrstern über Atlantis: 1222 v. Chr. versenkt der Komet Phaéthon Atlantis in der Nordsee – Flucht der Nord/ weißen Völker ins Mittelmeer und glanzvoller Neuanfang in Griechenland
Herrscht eine Echsenrasse über die Erde?: Weltverführer und Menschenjäger – Dämonokratie der Drachen bis heute – Niederschmetternde Zeugnisse der alten Griechen