Rosetta-Mission: Die Landung auf dem Kometenkern…Wahrheit oder Betrug?


Andreas von Rétyi

Die Medien zeigen sich größtenteils euphorisch: Aber, ist Philae nun erfolgreich auf dem Kometen gelandet oder nicht? Eine geglückte Landung scheint mittlerweile tatsächlich sicher zu sein. Doch hat es dabei etliche Probleme gegeben, und ob die ESA-Sonde möglicherweise ernsteren Schaden genommen hat, bleibt momentan offen. In jedem Fall ist nun ständig mit Neuigkeiten zu rechnen, in schneller Folge. Was lässt sich gegenwärtig über die Situation sagen?

Keine Frage, das war ein besonderer Tag für Raumfahrt und Kometenforschung. Erstmals befand sich ein künstlicher Flugkörper im Landeanflug auf einen Kometenkern. 30 Jahre sind seit den ersten Plänen zur einzigartigen Rosetta-Mission der europäischen Raumfahrtagentur ESA vergangen, vor zehn Jahren startete die kombinierte Sonde, bestehend aus einem Orbiter und einer Landeeinheit.

Zwar konnte der ursprünglich ausgewählte Zielkomet nicht mehr angeflogen werden, doch schon bald bot sich ein anderer an: 67P/Churyumov-Gerasimenko. Kurz 67P/C-G oder einfach auch »Tschuri« genannt. Nach Passage von Erde, Mars und zwei Asteroiden holte Rosetta den Kometen von hinten ein, um in einen Orbit gelangen zu können.

 

Dieses kosmische Spiel glich der Jagd nach einer Gewehrkugel, auf der nun auch noch eine Landung stattfinden sollte. Der Komet entpuppte sich schon in der Anflugphase als sehr eigentümliches und daher auch interessantes Ziel.

 

Höher aufgelöste Aufnahmen zeigten einen doppelten Kern, der aus einem größeren und einem kleineren Abschnitt besteht und manchen Betrachter an ein »Quietschentchen« erinnerte. Mit den nächsten Bildern folgten auch die nächsten Überraschungen, wobei genau solche unerwarteten Neuigkeiten die wahre Wissenschaft eigentlich erst ausmachen. Geht es doch darum, stets Unbekanntes zu erfahren und dazuzulernen. »Tschuri« ist ein guter Ort dafür.

 

Überhaupt soll die Rosetta-Mission als ein technischer Eckpfeiler zur Vor-Ort-Erkundung des Sonnensystems in die geheimnisvolle Urgeschichte unserer kosmischen Heimat blicken, wobei die Kometen als »Methusalems« dieses Weltenverbundes kostbare Informationen über unsere eigenen Anfänge bergen dürften.

 

Sie kommen aus der »Tiefkühltruhe« des Sonnensystems, von dessen äußerstem Rand, wo nach allgemeiner Ansicht Abermilliarden dieser vereisten Felsen und felsigen Eisklötze umhertreiben, um durch Schwerkrafteinfluss vorbeiziehender Sterne in Sonnenrichtung abgelenkt zu werden.

 

Kometen gleichen interplanetaren Tennisbällen, in denen verschlüsselte Nachrichten aus den ersten Epochen unseres Systems transportiert werden, es sind wahre Zeitkapseln, die mittlerweile direkt zugänglich geworden sind. Forscher verglichen ihre Mission mit der Entschlüsselung der Hieroglyphen, wie sie vorrangig mit Hilfe des berühmten Rosetta-Steins gelang. Und so entschloss man sich für altägyptische Namensbezüge, auch beim Lander, Philae eben.

 

Rosetta war bereits Anfang August an ihrem Ziel angekommen und in eine komplexe Bahn eingeschwenkt, um die Distanz zum Kometenkern dann schrittweise zu verkleinern und schließlich in einen elliptischen Kepler-Orbit überzugehen. Als es jetzt um das Absetzen der Landeeinheit ging, wuchs die Spannung für die beteiligten Wissenschaftler beinahe ins Unerträgliche. Der mittlerweile als Agilkia bezeichnete Landeplatz wurde bereits im vergangenen Monat ausgewählt.

 

Der Name bezieht sich auf den heutigen Standort der Tempel von Philae, die zwischen 1977 und 1980 um 600 Meter weiter nordwestlich auf die Nilinsel Agilkia verlegt wurden. Das »himmlische« Agilkia allerdings liegt rund 500 Millionen Kilometer von der Erde entfernt, und zwar auf »Tschuris« Kopf – also dem kleineren Teil des binären Körpers, der offenbar einst durch die sanfte Kollision zweier ursprünglich voneinander getrennter Objekte entstand.

 

Sicher hätten manche Kometenforscher am liebsten gleich zwei Lander abgesetzt, einmal aus Sicherheitsgründen, damit wenigstens einer überlebt, dann auch, um nach Unterschieden zwischen den beiden Teilen des Kometen zu suchen. Doch diese Erwägungen sind natürlich müßig. Vorgesehen war eine einzige Landesonde, und von dem seltsamen »Doppeldecker« ahnte ohnehin niemand etwas.

 

Die riesige Distanz erfordert bei einer Signallaufzeit von fast 30 Minuten vorprogrammierte Abläufe. Nachdem sich Philae planmäßig um 9:35 Uhr MEZ vom Rosetta-Orbiter getrennt hatte, musste über die nächsten Stunden alles mit höchstmöglicher Präzision ablaufen. In der Endphase der Landung lag die Manövriergenauigkeit im Bereich von gerade einmal 30 Millimeter pro Sekunde. Eine unfraglich enorme Leistung! Doch die eigentliche Schwierigkeit stand noch bevor: Philae sicher auf dem Gelände von Agilkia zu landen. Rosetta-Projektmanager Fred Jansen schätzte die Chancen für eine erfolgreiche Landung im Vorfeld auf etwa 75 Prozent, denn Risiken birgt sowohl ein derartiges Manöver als auch das Terrain in ausreichender Menge.

 

 

Eine sichere Aussage zur Oberflächenbeschaffenheit war kaum zu treffen, außerdem konnte Philae einen Felsblock erwischen und umkippen, über einen Hang in eine Senke gleiten und dergleichen mehr. Gleich als Philae aktiviert wurde, stellten sich Probleme ein. Der Lander hätte seinen großen Moment tatsächlich beinahe »verschlafen«, zumindest musste erst ein vollständiger Reset durchgeführt werden, um die Sonde wieder komplett auf Trab zu bringen.

 

Die nächste Panne trat dann im Bereich der Landedüse auf. Da die Schwerkraft an der Kometenoberfläche sehr gering ist, hatten die Ingenieure ein aktives Andrucksystem mit eingeplant – das Active Descent System. Dabei handelt es sich um eine auf der Oberseite von Philae angebrachte Düse. Sie weist gen Himmel, weg vom Kometenkern, und dient eigentlich dazu, den Lander auf den Boden zu pressen.

 

Bei Redaktionsschluss war noch nicht klar, was nun mit Philae wirklich geschehen ist und ob die Landung tatsächlich geglückt ist. Das wird sich wohl im Laufe des Tages herausstellen. Bisher gestaltete sich die Sachlage folgendermaßen: Kurz nach 17:00 Uhr traf ein Signal ein – Philae schien die Kometenoberfläche wirklich erreicht zu haben. Wenige Minuten später bricht dann Jubel bei der ESA aus. Der Lander hat seine Halteharpunen in den Boden gefeuert und steht sicher und fest auf Kometengrund. So glaubt man.

 

40 Minuten später sieht alles wieder ganz anders aus: Die Harpunen sind offenbar doch nicht in ihr Ziel geschossen worden. Auch die Düse wollte nicht so, wie sie eigentlich sollte. Und nicht zuletzt hapert es mit der Funkverbindung. Unsicherheit macht sich breit. Rosetta: Ein so faszinierendes wie riskantes Projekt an der Grenze des Machbaren, das wird jetzt deutlicher denn je. Kurz nach 18:00 Uhr bestätigt das für den Lander zuständige Kontrollzentrum in Köln, dass die Harpunen nicht funktioniert haben.

 

Der Lander hat zwar während des Sinkflugs bereits beeindruckende Bilder aus lediglich drei Kilometer Oberflächendistanz geliefert und befindet sich auf der Kometenoberfläche, aber wie gut er dort geparkt ist, bleibt unklar. Versuche, die Harpunen auszulösen, werden nicht unternommen, da sich jede Erschütterung negativ auf die Stabilität des Landers auswirken könnte.

 

Gegen etwa 20:30 Uhr besteht immer noch Unsicherheit zur Sachlage. Die Wissenschaftler halten es für möglich, dass Philae »sogar zweimal gelandet« ist. Der Lander hätte also aufgesetzt, um gleich wieder abzuprallen und dann noch einmal sanfter permanenten Bodenkontakt aufzunehmen. Eine Verbindung zu Philae bestand im weiteren Verlauf des Abends nicht, was allerdings ganz dem bekannten Ablauf entsprach und somit nicht unerwartet kam.

 

Die aktuellsten Aussagen klingen positiv. Demnach funktioniert die Landesonde und überträgt auch bereits Daten. Auf einer weiteren Pressekonferenz sollen zusätzliche Informationen bekannt werden. Wegen der Aktualität des Geschehens bestehen zahlreiche Unwägbarkeiten, entsprechend kann vieles sehr schnell wieder völlig anders aussehen …


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Jedem der dies glaubt, empfehle ich eine alte Soundkarte oder eine ähnlich Computerplatine in die Mikrowelle zu legen und einzuschalten. Egal wieviel Watt, denn so viel wie im offenen Raum, ausserhalb des van Allen Gürtels, wird hier auf der Erde wohl keine Mikrowelle produzieren können. Ergebnis ist aber immer, ein verschmortes Gerät. Da draussen gibt es aber noch ganz andere Strahlen, Teta, Gamma usw. Mikrowelle ist da richtig freundlich dagegen. Und wie bitte hat man eine Funkstrecke aufbauen können? Funktzioniert der radionische Gürtel (van Allen) nur in eine Richtung

Bärbel Müller

da wird suggeriert, daß wir eine Sonde so präzisse abgeschossen haben, daß sie nach 10 Jahre blinden Flug einen Kometen getroffen hat, der sich selbst die ganze Zeit mit einer riesigen Geschwindigkeit im All bewegt und dabei die Geschwindigkeit so anpassen kopnnte, daß sie den Kometen praktisch nur berührt hat. Wie hat denn die Sonde den kleinen Kometen umkreisen können ohne wirksamen Antrieb und praktisch ohne Gravitation? Das ist doch alles purer Blödsinn.

 

13.11.2014 | 09:23

Grossvater

Frage : in welchem Studio wurden diese Bilder aufgenommen? Glauben kann man vieles oder auch nicht.

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Eine Antwort zu Rosetta-Mission: Die Landung auf dem Kometenkern…Wahrheit oder Betrug?

  1. gunst01 schreibt:

    Philea war ein Symbol. Mit der Sonde soll ein Wunder vorbereitet werden. Philea war in der Antike eines der größten Isisheiligtümer. Ihr Urbild war die sumerische Himmelskönigin Inanna´, die in der Venus verehrt wurde und ebenso im Sternbild Jungfrau. Die Jungfrau Maria lieferte die Motive 12 Sterne und das Blau ihres Schutzmantels für die europäische Flagge. In ihr wird die in Sumer begonnene Tradition fortgeführt. Da die 5 die Zahl der Venus ist, endete die Mission der Sonde auch vorerst an einem 15. Ihre Wiedergeburt an einem durch 5 teilbaren Datum wird dann ganz im Sinne der alten Marienwunder, ebenfalls als ein `Europäisches Wunder gefeiert werden.

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